Mission Käferbein Paderborner Weihnachtsmärchen sorgt für strahlende Kindergesichter

Paderborn. "Wär' ich doch nur zu Hause auf meiner Kastanie geblieben." Das denkt sich der Käfer Rufus Sumsemann während seines Abenteuers mehr als nur einmal. Er und seine Reisebegleiter Peter und Lizzy sorgen bei der Premiere des Theaterstücks "Peterchens Mondfahrt - Mission Käferbein" für viele strahlende Kindergesichter. Wie üblich waren viele Schulklassen zur ersten Aufführung des diesjährigen Weihnachtsmärchens ins Paderborner Theater gekommen. Die von Inken Böhack und Jan Pröhl inszenierte Fassung hatte neben vielen lustigen Momenten aber auch spannende Spezialeffekte und viele moderne Elemente im Gepäck. Doch was passiert überhaupt? Während die Geschwister Peter (Lukas Koller) und Lizzy (Marsha Maria Miessner) probieren, in ihrem Etagenbett einzuschlafen, begegnet ihnen plötzlich der aufgedrehte und überängstliche Maikäfer Rufus Sumsemann (Fabian Jung). Auf ihm lastet ein Fluch, statt sechs Beinen hat er nur fünf. Und das fehlende Bein befindet sich laut seiner Aussage beim bösen Mondmann, den seit Ewigkeiten niemand mehr besucht hat. Die perfekte Gelegenheit also für die beiden Geschwister, gemeinsam mit dem Käfer auf ein großes Abenteuer zu gehen. Als das Etagenbett Richtung Mond abhebt, ist das Erstaunen bei den Kindern groß. Viele überlegen direkt, wie es möglich ist, dass ein Bett schweben kann. Protagonisten machen sich auf zum Mond Die Reise kann beginnen, auf ihrem Flug brauchen der Sumsemann und die Geschwister jedoch einiges an Unterstützung, um tatsächlich zum Mond zu gelangen. Vom Sandmann (Julia Katharina Braun) - der aus seiner Sicht einen unglaublich anstrengenden Job hat und unter keinen Umständen Sandmännchen genannt werden möchte - gibt es einen Spezialsand, der später noch nützlich werden soll. Danach treffen die Reisenden auf den Milchstraßenkontaktmann Cosmo (Janek Biedermann), der sie im Kampf gegen die Naturgewalten unterstützt und anschließend mit einer Mondkanone direkt zum Mondmann (Julia Katharina Braun) schießt. Dieser sorgt für Raunen im Publikum, die Kinder warnen die Protagonisten vor ihm, denn Peter, Lizzy und Sumsemann haben ihn zu dem Zeitpunkt noch nicht entdeckt. Nachdem er weder mit Pfefferminz besänftigt noch mit dem Spezialsand beruhigt werden kann, kommt es zum großen Showdown. Die Musik wird lauter und die Kinder im Publikum stimmen in ein rhythmisches Klatschen ein. Am Ende stellt sich jedoch heraus, dass es Liebe ist, die dem Mondmann in seiner Einsamkeit fehlt. Nach einigen Umarmungen lässt er sich erweichen, Rufus Sumsemann hat endlich sein fehlendes Bein zurück und die Schauspieler werden mit viel Applaus von der Bühne verabschiedet. Moderne Elemente und Gesellschaftskritik Für eine Gruppe von Schülerinnen, so berichten sie, sei besonders der gruselige Mondmann das Highlight gewesen. Und auch die Spezialeffekte punkten bei den Kids. Man hätte durch den Rauch an vielen Stellen gar nicht gesehen, dass beispielsweise das schwebende Bett an Fäden hängt. Umbaupausen werden mit Videos auf einer Leinwand überbrückt, auch das gefällt den Kindern. Schon zu Beginn wird deutlich, dass neben der jungen Generation auch die Älteren angesprochen werden sollen. Das Stück bringt viele moderne Aspekte und durchaus auch etwas Gesellschaftskritik mit ein. Cosmo wird als Dragqueen dargestellt und macht Selfies, Peter und Lizzy tragen bunte und extravagante Raumfahrer-Outfits. Das Intro auf der Leinwand kommt im Star-Wars-Look und mit dem entsprechenden Soundtrack daher, der Assistent des Sandmanns (Janek Biedermann) wird Scotty gerufen und soll optisch ebenfalls an den Protagonisten aus Star Trek erinnern. Auch der Klimawandel wird subtil aufgegriffen. Als Lizzy vom Mond auf die Erde blickt, gerät sie ins Schwärmen, wie beeindruckend und zugleich zerbrechlich diese doch ist. Man müsse auf sie aufpassen und sie sehr sorgsam behandeln, um ihre komplette Schönheit auch weiterhin genießen zu können. Das Weihnachtsmärchen wird vom 13. November bis zum 22. Dezember aufgeführt. Die meisten Aufführungen sind Schulvorstellungen. Alle Infos zu Terminen und Tickets gibt es auf der Programmübersicht des Theaters Paderborn.

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