Paderborn/Warburg. Wie die Bundespolizei berichtet, durchlebte ein Zugbegleiter am Montagabend während der Fahrt einer Regionalbahn von Warburg nach Paderborn wohl einen gehörigen Schreckmoment. Bei einer Fahrkartenkontrolle wurde er plötzlich mit einer Pistole bedroht. Zum Glück war es keine echte Waffe, dennoch Grund genug für ein Einschreiten der Polizei am Paderborner Hauptbahnhof.
Als der Zugbegleiter kurz vor Willebadessen einen 50-jährigen Mann kontrollierte, konnte dieser keinen Fahrschein vorweisen. Entsprechend sollte der Mann den Zug in Altenbeken verlassen. Der Pole weigerte sich und zog stattdessen eine Anscheinswaffe aus der Jacke, richtete diese auf den Zugbegleiter und drückte mehrfach ab. "Glücklicherweise machte es in diesem Fall nur 'Klick'", heißt es im Polizeibericht.
Die Fahrt endete für den Mann dann letztlich in Paderborn, wo er durch Einsatzkräfte der Bundespolizei aus dem Zug geholt wurde. Bei der anschließenden Durchsuchung wurde eine Spielzeugwaffe in seiner Jackentasche gefunden und sichergestellt. Zudem wurde das Bildmaterial der Überwachungskameras im Zug durch die Beamten gesichert. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann entlassen.
Mehrere Verfahren eingeleitet
Gegen den polizeibekannten 50-Jährigen wurden Strafverfahren wegen Bedrohung, gefährlicher Körperverletzung, Erschleichen von Leistungen und Hausfriedensbruch eingeleitet. Außerdem erwartet ihn ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgrund eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Da es sich bei der genutzten Spielzeugwaffe um eine sogenannte Anscheinswaffe handelte. Laut Definition ein Gegenstand, der einer echten Schusswaffe täuschend ähnlich sieht. Sofern diese in Größe und Erscheinung einer echten Waffe ähnelt, ist dieser Tatbestand erfüllt. Der Verstoß stelle zwar keine Straftat dar, könne aber im Einzelfall mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 Euro geahndet werden, erläutert die Behörde.