Draußen wird's kalt: Paderborner Gastronomen verzichten auf Heizpilze

Paderborn. In den letzten zwei Pandemie-Jahren ist die Außengastronomie bei den Gästen noch beliebter geworden. Waren die Temperaturen im Sommer noch angenehm warm, kühlt es sich mittlerweile am Abend auf zehn Grad herunter. Wer trotzdem draußen essen und trinken will, muss sich warm anziehen, denn auf Heizpilze oder elektronische Alternativen verzichten die meisten Gastronomen. So auch Eduardo Fernández-Terrones. Er betreibt das spanische Restaurant Granada und wenige Meter weiter die Tapas-Bar und Vinoteca Sevilla. Während der Außenbereich des Granadas Ende Oktober schließt, ist jener der Vinoteca mit 20 Sitzplätzen bis Ende des Jahres geöffnet. In der kalten Jahreszeit habe er in den vergangenen Jahren zwar immer Gasstrahler aufgestellt, muss auf den Wärmelieferanten jetzt aber verzichten: "Die Heizkosten und Gasflaschen sind viel zu teuer geworden", so Fernández-Terrones. Die finanziellen Kosten seien nicht stemmbar. Die fehlenden Strahler würden seine Gäste aber nicht davon abhalten, weiter draußen zu essen. Ganz im Gegenteil, er beobachte, dass immer mehr Menschen draußen sitzen wollen: "Sie ziehen sich dicke Jacken an und trinken ihre Getränke am liebsten vor der Tür", sagt der Gastronom. Gasstrahler läuft auf niedriger Stufe Für Olaf Gieseke, Inhaber der Kulturbar Lenz, läuft die Saison der Außengastronomie Anfang November aus. Der Bereich fasst knapp 100 Gäste und planungsgemäß in der kalten Jahreszeit geschlossen. Anders als in der Vinoteca Sevilla, sitzen seine Gäste bereits lieber im Warmen. Für die verbleibende Oktoberzeit wird Gieseke seine fünf Gasstrahler nicht hervorholen. "Dafür sind mir die Preise zu hoch", so der Gastronom. Er bietet seinen Gästen Decken als Alternativen an. Außerdem sei der Bereich durch Pflanzen teilweise wind- und wettergeschützt. Anders ist es an seinem Stand auf dem Paderborner Weihnachtsmarkt, den er auch dieses Jahr wieder betreiben wird. Für zwei Stehtische, an denen um die zehn Personen Platz haben, plane er, einen Gasstrahler bereitzustellen. "Sonst wird es zu kalt für die Besucher", so Gieseke. Trotzdem wolle er nicht die höchste Heizstufe einstellen, damit die Energiekosten nicht in die Höhe schnellen. Der Gastronom rechnet mit einer 20- bis 30-prozentigen Preissteigerung beim Kauf einer Gasflasche. Das Cafe & Bar Celona Paderborn hat dagegen an manchen Tischen Heizpilze aufgestellt und nimmt anfallende Extrakosten in Kauf. Vor allem am späten Nachmittag oder Abend werden sie eingeschaltet. Zudem gibt es drei weitere elektrische Heizstrahler, die an den Wänden befestigt sind, wie Mitarbeiterin Sarah Bereni sagt. Generell würden aber immer weniger Menschen vor dem Ladenlokal Platz nehmen und bei kalten Temperaturen lieber in den Innenräumen sitzen. Offene Küche als Wärmelieferant Reza Fanooni, der das Café Central betreibt, hat zwar keine mit Gas betriebenen Heizpilze, als Alternative aber elektrische Heizkörper an den Wänden angebracht. Diese spenden im Vergleich weniger Wärme, könnten aber beliebig an- und ausgeschaltet werden. Wegen der steigenden Energiekosten, verzichtet er aktuell auf die Nutzung. "Wir können nur spekulieren, wie es mit der Entwicklung weitergeht", so Fanooni. Lesen Sie auch: Geschäfte in Paderborn verkürzen Öffnungszeiten Im Außenbereich können seine Gäste das ganze Jahr über sitzen und würden diese Gelegenheit bei gutem Wetter und trotz kälterer Temperaturen durchaus wahrnehmen. Im Innenbereich nutzt der Gastronom den Vorteil einer offenen Küche, die Wärme spendet, wenn er die Raumtemperatur herunterkühlen würde.

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