Auf Regen folgt Hitze: Gütersloher Gastronomen leiden unter wechselhaftem Sommer

Gütersloh. Der Sommer zeigt sich wettertechnisch auch in Gütersloh in diesem Jahr von seiner extremen Seite. Wochenlang hat es fast ausschließlich geregnet, im Anschluss folgen aktuell sehr hohe Temperaturen. Diese Bedingungen machen es für die Gütersloher Außengastronomie nicht einfach. Besonders der viele Regen im Juli hat vielen Gastwirten mit Biergarten einen Strich durch die Rechnung gemacht, auch Eisdielen sind meistens vom Wetter abhängig. Die NW hat mit den Gastronomen in Gütersloh gesprochen und gibt einen Überblick über die Bilanz des bisherigen Sommers. Michael Holz vom Conkurens an der Verler Straße spricht von 20 Prozent weniger Kundschaft als zu vergleichbaren Zeiten in anderen Jahren. Ändern könne man daran allerdings nichts, da Restaurants mit Biergarten einfach abhängig vom Wetter seien. Für den Rest der Sommersaison hat er sich vorgenommen, ohne Erwartungen an die Sache heranzugehen und das Beste aus den gegebenen Bedingungen zu machen. Schließen will er seinen Biergarten auch bei schlechtem Wetter nicht. Anders handhabt das Stephan Unkrüer vom Blue Fox an der Wiedenbrücker Straße. &bdquo;Wenn es nur regnet, machen wir den Biergarten gar nicht erst auf“, erklärt der Gastwirt. Trotzdem zeigt er sich positiv überrascht über die Gäste: &bdquo;Der relativ verregnete Juli hat sich natürlich bemerkbar gemacht, aber unsere Gäste trotzen meistens dem schlechten Wetter und nutzen jede Gelegenheit, bei uns draußen sitzen zu können.“ Im August zeigt sich das Wetter bisher von seiner wärmeren Seite und auch für den September ist er optimistisch, dass die hohen Temperaturen nun anhalten. Solange es die äußeren Begebenheiten zulassen, möchte er den Biergarten im Blue Fox geöffnet lassen, auch in einem möglichen &bdquo;goldenen Oktober“. Lesen Sie auch: Das sind die schönsten Biergärten in Gütersloh Hitzewelle folgt auf Dauerregen in Gütersloh Auch im Restaurant Gütsel im Hotel Appelbaum an der Neuenkirchener Straße gibt es einen Biergarten. Ein regenreicher Sommer wie im Juli ist dementsprechend nicht hilfreich für den Umsatz, weiß Andreas Kerkhoff. Jedoch kommen die Gäste aus seiner Sicht hauptsächlich zu ihm, um einen schönen Abend zu verbringen. &bdquo;Dass dieser dann unter Umständen nicht draußen stattfindet, ist zwar ärgerlich, aber nicht immer zu ändern.“ Und auch die aktuelle Hitzewelle sei ein nicht zu unterschätzender Faktor und nicht förderlich für die Außengastronomie. Generell empfindet Kerkhoff die Sommerferien als schwierige Zeit für Gastronomen. Viele Gütersloherinnen und Gütersloher würden in dieser Zeit verreisen und es gebe kaum Touristen, die stattdessen ihr Geld in die Kneipen und Restaurants vor Ort bringen könnten. Um dem entgegenzuwirken, lassen er und sein Team sich für die warmen Monate regelmäßig besondere Aktionen – beispielsweise kulinarische Spaziergänge mit Yoga im Park oder Beer-Pong-Turniere im zugehörigen Hotel – einfallen. Nicht nur mit dem Wetter zu kämpfen hat die Weberei an der Bogenstraße. &bdquo;Wir leiden mehr unter der maroden Infrastruktur des Gebäudes, speziell des Küchenbereiches, als unter dem Wetter. Die angekündigte und nicht erfolgte Sanierung durch die Stadt Gütersloh hat viele Gäste verunsichert“, heißt es in einem Statement seitens der Weberei. Spontanbesuche fallen oft aus Trotzdem sei es dem Team ein wichtiges Anliegen, weiterhin ein abwechslungsreiches Programm für die Besucher des Biergartens, welches von Quiz über Bingo bis hin zu Kino oder Musik reiche, auf die Beine zu stellen. Diese Planung findet allerdings vorerst zum letzten Mal statt. Die Weberei ist davon überzeugt, dass es den ein oder anderen zum Abschied nehmen noch in den Biergarten ziehen wird, auch bei &bdquo;ostwestfälischem Wetter“. Lesen Sie auch: Top 6: Das sind die beliebtesten Eisdielen im Kreis Gütersloh Ähnliche Probleme wie die Biergärten hat auch das Eiscafé Salerno am Brockweg. Der bisher durchwachsene Sommer habe sich auch dort auf die Frequenz der Besuchszahlen ausgewirkt, so Mathias Gök. &bdquo;Die klassischen Spontanbesuche bei sonnigem Wetter blieben im Juli aus, was sich auch in den Umsatzzahlen bemerkbar macht“, sagt der Gastronom. Er ist froh, dass er kürzlich sein Angebot erweitert hat und im Innenbereich mittlerweile auch Pizza anbietet. Wie viele andere in der Gastronomie hofft Gök auf mehr Stabilität des Sommers in den nächsten Wochen und Monaten. Der August erfüllt diese Erwartungen bisher vollumfänglich und darf aus Sicht der Gastronomen gerne entsprechend weitergehen. So oder so gilt für den Inhaber des Eiscafés: &bdquo;Wir sind gut aufgestellt und bereit, das Beste aus der verbleibenden Saison zu machen.“

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