Paderborner Unternehmer Wolfgang Bremer gestorben

Paderborn. Der Paderborner Unternehmer Wolfgang Bremer, Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzender des Paderborner Unternehmens Bremer AG, ist am Donnerstag gestorben. Er wurde 72 Jahre alt. Bremer führte das Familienunternehmen in zweiter Generation. Gegründet wurde die Firma im Jahr 1947 von seinem Vater Wilhelm Bremer, 1978 hatte Wolfgang Bremer die Leitung übernommen. Nachdem am Stammsitz am Grünen Weg bereits seit 1957 Stahlbetonfertigteile produziert wurden, bot das Unternehmen ab 1983 auch schlüsselfertige Komplettlösungen für Gebäudekonstruktionen mit Fertigteilen an. Mit der Erweiterung des Stammsitzes im Jahr 2016 wollte Wolfgang Bremer auch ein sichtbares Bekenntnis setzen zum Standort und den Arbeitsplätzen in der Region. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 75-jähriges Bestehen. Inzwischen hat Bremer neun Standorte in Deutschland und einen in Polen. Mit 1.170 Mitarbeitern gab es zuletzt einen Jahresumsatz von einer Milliarde Euro. Zudem war Wolfgang Bremer Gesellschafter des Technologieparks Paderborn, die Ideenschmiede hatte er als Public-Private-Partnership-Projekt mitentwickelt. Libori-Galerie und Home-Deluxe-Arena gebaut Während Bremers Leitung baute das Bauunternehmen in Paderborn unter anderem die Libori-Galerie, das Stadion des SC Paderborn, die Home-Deluxe-Arena, sowie das abgerissene Möbelhaus Finke und das Netto-Logistikzentrum in Bad Wünnenberg. Das Unternehmen agiert deutschlandweit und im naheliegenden Ausland im Bereich schlüsselfertiger Industrie- und Gewerbebau und baut vor allem Logistik- und Bürogebäude, Produktionsstätten und Parkhäuser. Zuletzt baute die Bremer AG unter anderem das Amazon-Verteilzentrum im Gewerbegebiet Mönkeloh und den Hornbach-Markt an der Wilfried-Finke-Allee. Die Bremer-Tochter PB1 fungiert zudem als Investor beim zurzeit laufenden Neubau des Paderborner Hauptbahnhofes. Seit der Saison 2021/22 ist die Bremer AG auch Trikotsponsor des SC Paderborn. Obwohl Wolfgang Bremer einer der erfolgreichsten Paderborner Unternehmer war, stand er selbst nur selten im Rampenlicht und in der ersten Reihe. Er wird beschrieben als ein Familienmensch, der sich ausgewogen für seine Familie und sein Unternehmen einsetzte. Ruhe und Ausgleich bekam er durch seine Hobbys: das Fotografieren und das Fliegen. Er sei ein Mensch mit klaren Überzeugungen und Werten gewesen. Lebensmotto: "Aus Fehlern lernen" "Menschen waren für ihn stets von großer Bedeutung und er hat bereits sehr früh erkannt, dass der wahre Wert eines Unternehmens in seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht", heißt es in einem vom Unternehmen veröffentlichten Nachruf. Die Möglichkeit zur freien Entfaltung sei für die gesamte Belegschaft die "innere Triebfeder für kreative Ideen, neue Denkweisen und Fortschritt". Dies sei Wolfgang Bremer immer besonders wichtig gewesen. Als Unternehmer gab er sich erst dann mit einem Projekt zufrieden, wenn es seinen hohen Qualitätsansprüchen genügte. Aufgrund seines Wirtschaftsingenieur-Studiums verfügte er über großes technisches und kaufmännisches Wissen. &bdquo;Aus Fehlern lernen“, lautete sein Lebens- und Arbeitsmotto. Seine Mitarbeiter betrachteten ihn als sozial und zugleich fordernd, &bdquo;als die gute Seele des Unternehmens“. Von sich wie von seinen Mitarbeitern erwartete er stets Innovation, Qualität und Wirtschaftlichkeit. Gleichzeitig war sein Handeln stets geprägt von Fairness und Vertrauen gegenüber den Menschen, mit denen er zusammen lebte und arbeitete. Er engagierte sich für innovative und umweltschonende Projekte. Genauso war er ein Mensch, der anderen vertraute. Als vor wenigen Jahren für Flüchtlinge Notunterkünfte benötigt wurden, stellte Bremer seine Gebäude an der Wollmarktstraße, die ehemaligen Welle-Hallen, zur Verfügung und ließ sie den Anforderungen entsprechend umbauen. Auch Bürgermeister Michael Dreier dankte Wolfgang Bremer für seinen großen Einsatz zum Wohle der Paderbornerinnen und Paderborner. In einem von Dreier unterzeichneten Nachruf heißt es: &bdquo;Ohne große Worte darüber zu verlieren, engagierte er sich mit seinem Unternehmen für soziale Zwecke, als Familienmensch und überzeugter Paderborner lagen ihm die Menschen in seiner Stadt am Herzen.“

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