Prinz Edward in Paderborn: Erster royaler Besuch nach Tod der Queen

Paderborn. Nur wenige Tage nach der Beerdigung seiner Mutter, Queen Elizabeth II, hat Prinz Edward Paderborn besucht. Es ist der erste royale Besuch in Deutschland, nachdem sein Bruder Charles zum König ernannt wurde. Prinz Edward ist die Nummer 13 der Thronfolge und Ehrenoberst eines in Sennelager stationierten Regiments, wo er britische Soldaten traf. Bevor er sich in das Goldene Buch der Stadt eintrug, hatten einige Paderborner die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Erst am Donnerstag wurde bekannt, dass der britische Prinz in die Domstadt kommen würde. Ein Zeitplan, wann der Prinz am Rathaus ankommt, wurde im Vorfeld nicht veröffentlicht. Viele Besucher hatten sich daher nur zufällig um das Rathaus versammelt und waren in erster Linie wegen vieler Kameras der Medienvertreter aufmerksam geworden. "Die Queen war immer an erster Stelle" Umso größer war die Freude vor allem bei den britischen royalen Fans. Nicole Owens Mann hat 22 Jahre lang bei der britischen Armee gedient und holte Prinz Edward höchstpersönlich am Donnerstagabend vom Flughafen ab. &bdquo;Ich finde es beachtenswert, dass der Prinz so kurz nach dem Tod seiner Mutter nach Deutschland kommt.“ Auch Lee Hubbard war lange Zeit als Soldat in Paderborn stationiert. Für ihn ist es selbstverständlich, beim royalen Besuch anwesend zu sein. &bdquo;Die Queen war immer an erster Stelle. Es wird dauern, bis man sich an die neue Nationalhymne gewöhnt hat.“ Bei der Ankunft empfingen Bürgermeister Michael Dreier und Landtagspräsident André Kuper den Prinzen, der von Botschafterin Jill Gallard begleitet wurde. Der Besuch von Prinz Edward nur wenige Tage nach dem Begräbnis zeige, dass das besondere Verhältnis von Großbritannien und Nordrhein-Westfalen auch mit dem neuen Königshaus weiter fortbestehe, so Kuper. Bevor der Thronfolger ins Rathaus ging, nahm er sich aber Zeit für seine Fans, wechselte ein paar Worte und gratulierte einem der vielen Brautpaare, das erst wenige Minuten zuvor standesamtlich geheiratet hatte. Sie durften noch aus dem Haupteingang gehen, das nachfolgende Brautpaar musste wegen der Ankunft von Prinz Edward eine Seitentür nehmen. Nina und Benjamin Hunke konnten wegen der Sicherheitsabsperrungen keine Fotos auf dem Rathausplatz machen, sie behalten den Besuch von Prinz Edward aber in besonderer Erinnerung: &bdquo;Wir haben einen Tag vor der Hochzeit erfahren, dass er zu Gast sein wird. Wir sind nicht böse drum“, so die Braut. Von zwei Gästen hieß es: "Prinz Edward stürmt die Hochzeit." In der Hand hielten sie ein Laken mit einem gemalten Herzen, das traditionell nach dem Ja-Wort vom Brautpaar ausgeschnitten wird. Statt vor dem Rathaus, schnitt das Paar neben dem royalen Empfang um die Wette. Auch Gabriele Brathun war ursprünglich als Hochzeitsgast vor Ort. Als sie erfuhr, dass Prinz Edward kommen würde, holte sie spontan von einem Floristen Blumen, die sie auch überreichte. &bdquo;Ich bin ein royaler Fan und verehre das Königshaus. Der Tod der Queen hat mich sehr mitgenommen. Sie war wie ein Familienmitglied, so etwas wie eine Oma“, sagt Brathun. &bdquo;Die Augen der Queen waren besonders“ Im Rathaus trug sich Prinz Edward unter Ausschluss der Öffentlichkeit in das Goldene Buch des NRW-Parlaments und der Stadt Paderborn ein, in dem sich schon seine Mutter verewigte. Während ihrer Regentschaft war sie dreimal im Rathaus zu Gast, zuletzt 1985. &bdquo;Es ist eine große Ehre, Prinz Edward noch in der Trauerzeit zu empfangen und mit der größte Moment, den ich als Bürgermeister bisher erlebt habe“, so Dreier. Die britischen Soldaten hätten in Paderborn einen hohen Stellenwert und werden auch in Zukunft ihre Militärmanöver in der Senne abhalten. Anschließend sah sich Prinz Edward auch Beileidsbekundungen zum Tod seiner Mutter an und sprach ebenfalls in kleiner Runde mit dem 93-jährigen Zeitzeugen Wilhelm Ferlings. Der ehemalige Stadtdirektor berichtete über seine Erinnerung an den Besuch der Queen im Jahr 1977. &bdquo;Es war ein entspanntes Treffen mit dem Prinzen. Ich habe den Eindruck, er hat sich sehr gefreut.“ Die Queen behalte er als präsente und majestätische Frau in Erinnerung. &bdquo;Damals habe ich ihr direkt in die Augen geschaut. Sie hatte einen ruhigen und klugen Blick.“

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