Paderborn-Schloß Neuhaus (msc). Die britischen Streitkräfte werden im Bereich der Thune-Wiesen Übungen durchführen, dies hatten sie bereits angekündigt und nennen nun den genauen Zeitraum. In einem ersten Zeitfenster vom 19. bis 30. September werde zunächst ein Transportregiment in dem Teilbereich des Truppenübungsplatzes aktiv sein, das teilen die Briten mit. Bürgermeister Michael Dreier ist hinsichtlich der Ankündigung irritiert.
Etwa 230 Soldaten des Regiments werden an der 14-tägigen Übung beteiligt sein, die sich auf den nördlichen Teil der Wiesen und damit der offenen Fläche konzentrieren werden. Schießbetrieb mit scharfer Munition werde es nicht geben. Dennoch werde der betreffende Bereich für die Dauer der Übung für die Öffentlichkeit gesperrt. Der südliche, bewaldete Teil des Bereichs werde zugänglich bleiben.
Der Abriss der Brücke über die Thune hatte für Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt, da Windkraftunternehmer Johannes Lackmann als Reaktion einen hölzernen Behelfsbau errichtete. Dieser wiederum war von den Briten aus Sicherheitsbedenken und wegen fehlender Genehmigungen ebenfalls abgerissen worden. Jüngst hatten auf den bei Spaziergängern beliebten Wiesen platzierte Betonquader bei den Passanten für Befürchtungen wegen einer möglichen Einzäunung des Areals gesorgt. Die Blöcke würden jedoch im Rahmen der anstehenden Übungen genutzt werden, um Flächen entsprechend abzugrenzen. Eine weitere zweiwöchige Übungsphase im Bereich der Thune-Wiesen ist Ende Oktober geplant.
Bürgermeister Michael Dreier zeigt sich über die beabsichtigte Übungsnutzung von Bereichen der Thune-Wiesen irritiert. Er habe erwartet, dass die Briten zunächst die Stadt Paderborn über die konkret beabsichtigte Nutzung informiert und dazu Gespräche angeboten hätten, heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus. Ein von Stadt und Kreis Paderborn dazu angebotener Termin konnte seitens der Briten aus urlaubsbedingten Gründen nicht wahrgenommen werden und stehe noch aus.
Auch wenn klar sei, dass es sich bei dem Gelände der Thune-Wiesen formal um Flächen des Truppenübungsplatzes handelt, hat Bürgermeister Michael Dreier den britischen Streitkräften gegenüber verdeutlicht, dass der Bereich in den zurückliegenden Jahrzehnten nie für Übungen genutzt wurde. Wegen der unmittelbaren nachbarschaftlichen Belange zwischen den Briten und der Paderborner Stadtgesellschaft in Schloß Neuhaus und Sennelager handele es sich um sehr sensible Bereiche, deren Nutzung für Übungen erfolge ausdrücklich gegen den erklärten Willen der Stadt Paderborn.