Astrid Lindgren

Pippi Langstrumpf macht Quatsch auf der Freilichtbühne in Schloß Neuhaus

Die Gruppe Theater-Exil ist auf der Freilichtbühne zu Gast und spielte „Pippi Langstrumpf in Taka-Tuka-Land“. Auf der Insel machen ein Hai und zwei Diebe Ärger, aber die Kinder im Publikum helfen.

Pippi Langstrumpf (Ann-Britta Dohle) und ihr Freund Tommy (Marius Meschede) an Bord der Hoppetosse. | © Lisa Richter

06.09.2022 | 06.09.2022, 02:04

Paderborn-Schloß Neuhaus. „Hier kommt sie, die unvergessliche, unsterbliche, einmalige Pippi Langstrumpf!“ – mit diesen Worten eröffnet Schauspieler Marius Meschede das Kinderstück auf der Freilichtbühne Schloß Neuhaus. Zwar suchte er nach einem weiteren Wort mit der Silbe „un“, mit dem man Pippi Langstrumpf beschreiben kann, aber die Kinder nahmen sich gleich ein Beispiel an der unbeschwerten Art des Mädchens mit den Zöpfen und riefen „verrückt“.

Ein bisschen verrückt ist sie in der Tat, wie sich gleich darauf zeigt. Zuerst sehen die Kinder nur ihre bunten Kniestrümpfe, die gar nicht zusammenpassen. Pippi Langstrumpf, gespielt von Ann-Britta Dohle, steckt in einer Kiste, die sie mit den Füßen voran aufschlägt.

Später wird diese Kiste zu einem Schiff, das nach Taka-Tuka-Land segelt. Eines Morgens macht sich Pippi mal wieder einen Spaß daraus, den Briefboten zu erschrecken, der gerade eine Flaschenpost an das Haus Kunterbunt zustellen möchte. In der Flasche enthalten ist eine freudige Botschaft: Pippis Vater lädt sie ein, auf die Insel zu kommen und Prinzessin von Taka-Tuka-Land zu werden.

Newsletter
Update zum Abend
Informiert bleiben mit täglichen News aus dem Kreis Paderborn, OWL und der Welt.

Annika und Tommy sind auch dabei

Das Mädchen freut sich riesig, aber ihre Freunde Annika und Tommy sind traurig, dass Pippi für so lange Zeit weg sein wird. Deshalb beschließt sie kurzerhand, ihre Freunde mitzunehmen, und auch Herr Nilsson und der kleine Onkel dürfen natürlich nicht fehlen.

Frau Settergren ist zwar nicht begeistert von der Reise, aber ihr Mann hat schon erkannt: „Pippi mag vielleicht nicht die Allerfeinste sein, aber sie hat ein großes Herz.“ Obwohl sich Pippi auf der Insel gegen zwei Gauner wehren muss, so will sie stets erreichen, dass es für alle gut ausgeht.

Eines Tages kommen Jim und Buck in die Grotte, um Perlen zu stehlen. Das kann Pippi nicht zulassen, denn „womit sollen die Kinder denn dann Kugel spielen?“. Ein weiteres Problem sind die Haie in der Grotte. „Die fressen besonders gern kleine Kinder“, erklärt Pippi. Aber sie weiß auch, wie man die Haie vertreibt: Man muss mit Kokosnüssen nach ihnen werfen. Deshalb verteilt sie bunte, nasse Filzbälle an die Kinder. Die kleinen Zuschauer haben großen Spaß den Hai mit diesen „Kokosnüssen“ abzuwerfen. Sie haben nur noch auf Pippis Zeichen gewartet und schon warnend „Hai“ gerufen.

Die Gruppe Theater-Exil

In diesem lustigen Wirbel gibt es immer wieder ruhige Momente, in denen Ann-Britta Dohle Passagen aus Astrid Lindgrens Buch vorliest. Sie schlüpft also auch in die Rolle der Erzählerin und in die von Annika und Frau Settergren. Marius Meschede verkörpert ebenso mehrere Figuren, wie zum Beispiel Tommy, Pippis Vater oder den Dieb, der die Perlen stehlen will. René Madrid begleitet das Schauspiel mit dem Akkordeon. Es ist das erste Kinderstück, dass die Gruppe Theater-Exil präsentiert hat.

„Die Kinder haben durch Corona so gelitten, jetzt wollten wir ihnen was Witziges zeigen“, erklärt Ann-Britta Dohle. Sie ist selbst Pippi Langstrumpf-Fan: „Pippi war meine Identitätsfigur, früher, als ich selbst Kind war.“ Das Schauspiel-Duo freut sich über das große Interesse an dem Stück, denn bei der Vorstellung am Samstag seien rund 400 Zuschauer vor Ort gewesen.

„Pippi in Taka-Tuka Land“ wird am kommenden Sonntag, 11. September, beim Kuppelfest in Schloß Neuhaus um 11 Uhr und um 14 Uhr noch einmal zu sehen sein.