Alle Sensoren sind bereit - neues Parkleitsystem für Paderborns Innenstadt

Paderborn. Die Umsetzung des neuen digitalen Systems zur Parkraumbewirtschaftung steht kurz vor dem nächsten großen Schritt. Wie der Chef des Abfallentsorgungs- & Stadtreinigungsbetriebs (ASP) Dietmar Regener im Aussschuss für Betriebsausschuss und Ausschuss für Märkte und Feuerwehr berichtete, seien inzwischen alle Parkflächen mit unterirdischen beziehungsweise optischen Sensoren ausgestattet und somit erfassbar. Mit der Installation der ersten Groß-Displays folge bald der nächste Schritt hin zum neuen System. Mehr als 4.000 Stellplätze innerhalb des inneren Rings, von den Großparkplätzen bis hin zu Parkplätzen an den Straßenseiten werden über rund 250 Unterflursensoren, etwa 115 optische Sensoren und über die Schrankenanlagen von Parkhäusern- und plätzen erfasst. Neben der reinen Verfügbarkeit, kann das System die Parkplatzkategorien etwa Anwohnerplätze, E-Ladesäulen oder Behindertenparkplätze widerspiegeln. Auf den aktuellen Feinschliff an der Datenplattform folgend sollen in etwa zwei Wochen die ersten acht Makro-Displays installiert werden. Außerdem werden Micro-Displays angebracht, mit denen der Verkehr in den Straßen innerhalb des Rings gelenkt werden soll. Letzter Schritt bei der Umstellung des Leitsystems werde der Austausch von etwa 39 alten Leitschildern durch neue Displays, so Regener. Die Entwicklung und Ausarbeitung des neuen Systems erfolgte in Kooperation mit dem Fraunhofer-Instituten Paderborn (IEM) und Lemgo (IOSB-INA) und soll eine fein gegliederte Darstellung der Parkflächen ermöglichen. Durch die Umstellung sollen Texte und Grafiken freier gestaltet und auf veränderte Anforderungen angepasst werden können. "Während Libori wird es also keine freien Parkplätze auf dem Liboriberg mehr geben", nannte der ASP-Chef als Praxisbeispiel und einen Nachteil des bisherigen Leitsystems. Versuchskanninchen Autofahrer Abgelöst werde auch die bisherige Farbcodierung der Bereiche Liboriberg (orange), Königsplatz (grün) und Dom/Paderhalle (blau). Die Darstellung basiere zukünftig auf bekannten und gebräuchlichen Formen, wie etwa der Verkehrsinfos von Google, über diesen Dienst sollen auch Verkehrsinformationen zur Auslastung der Ringstraßen dargestellt werden. Die Zahl freier Parkplätze eines Bereichs soll ebenso eingeblendet werden wie der Standort und die Fahrtrichtung, für die das jeweilige Display Informationen liefert. "Werden die Autofahrer also zu Versuchskaninchen?", fragte Ausschussmitglied Brunhilde Konersmann (CDU) im Anschluss an die Ausführungen. Dem sei so, bestätigte Regener, da ein solches System erstmals in Deutschland eingesetzt werde. Die Funktionen erlaubten aber schnelle Anpassungen und eine Nutzerbefragung soll zusätzliche Erkenntnisse liefern. Johannes Menze (Grüne) fragte nach einer möglichen Erweiterung aus dem Versuchsstadium über den inneren Ring hinaus. Dies sei in Anbetracht der Kosten allerdings kaum zu leisten, da keine Fördermittel in Sicht seien, so Regener mit Verweis auf die 1,6 Millionen Euro Kosten des jetzigen Projekts. Die Abdeckung der weiteren Stadtbereiche könne jedoch über Datenbestände etwa der Handy-Parkanbieter und Verkehrsdienste möglich werden, eröffnete er auch Perspektiven. Andreas Kemper (AfD) fragte nach den Sicherheitsaspekten. "Es ist so sicher, wie man ein System heutzutage absichern kann", erklärte Regener. Im Zweifel würde ein Zugriff von außen wohl dazu führen, dass das System zum Stehen komme und letztlich keine aktuellen Informationen verfügbar seien.

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