Paderborn Corona und Tornado treffen Paderborner Stadtbibliothek

Paderborn. Der Geißelsche Garten ist eine der Stellen in Paderborn, wo der Tornado mächtig gewütet hat. Doch auch die Stadtbibliothek ist nicht verschont geblieben, wie Leiterin Katrin Stroth bei der Vorstellung ihrer Bilanz für 2021 im Kulturausschuss sagte. Wegen Aufräumarbeiten war deshalb auch eine Woche geschlossen. Teilweise wurde das Dach angehoben, was zu vielen Rissen auch im Inneren geführt hat. Deshalb steht an einer Seite auch ein Gerüst. Zudem ist ein Baum ins Erdgeschoss eingebrochen und zahlreiche Fenster wurden beschädigt. Die Planung des Lesegartens an der Westseite ist nicht betroffen. Allerdings kann dieser nun nicht mehr im alten Baumbestand entstehen, sondern umgeben von neu gepflanzten Bäumen. Stroth hofft, dass der Geißelsche Garten wieder hergerichtet werden kann. Entspannter kann sie auf das Adam-und-Eva-Haus blicken, das derzeit unter anderem für verschiedene Bibliotheksbedarfe komplett modernisiert wird. Dies sei offenbar so so gut eingerüstet gewesen, &bdquo;dass es so gut wie gar nicht beschädigt sei“. Das gelte genauso für das damit verbundene Haus Erzengel. Die Arbeiten lägen weiterhin im Zeitplan, sodass bisher nichts gegen die Eröffnung der Open Library im Sommer 2023 spreche. Für das zweite Corona-Jahr mit erschwerten Bedingungen – bis zum 7. März 2021 war komplett geschlossen, Ausleihen waren längere Zeit nur per Click-&-Collect möglich und die Zahl der Besucher war begrenzt – liefert die Bibliotheksbilanz Top-Werte wie schlechte Zahlen. Erneut weniger Besuche Bei der Anzahl der Neuerwerbungen pro Kunde und bei der Verleihhäufigkeit liegt Paderborn weit über dem Schnitt vergleichbarer NRW-Bibliotheken. Dafür kann die Stadtbibliothek bei der Anzahl an Büchern oder CDs sowie vor allem virtuellen Medien nicht mithalten. Im Bestand befinden sich aktuell 96.558 physische Medien sowie 18.894 Medien in der E-Bibliothek. Beim Gesamtbestand von 115.452 Artikeln gibt es damit ein leichtes Plus zu 115.200 in 2020. &bdquo;Wir haben zwar wenig Medien, die sind aber superaktuell und sehr häufig ausgeliehen“, fasst Stroth die Zahlen zusammen. Zugleich sei Paderborn recht günstig und auch bei den Besuchenden-Zahlen überdurchschnittlich. Dennoch ist die Zahl der Besuche in der Bibliothek erneut zurückgegangen. Nachdem es hier in 2020 coronabedingt einen Einbruch um mehr als 50 Prozent von 312.200 auf knapp 153.800 gab, sind es diesmal weitere gut 30.000 weniger (122.862). Erneut gesunken ist auch die Zahl der Gesamtausleihen auf 440.910 – nach 587.700 in 2019 und 496.400 in 2020. Größter Teil der Nutzenden ist weiblich Einen Rückgang gab es auch im Bereich &bdquo;Aktive Kundschaft“ auf zuletzt 13.503. Hier hatte es 2020 noch einen Zuwachs von 12.200 (2019) auf 14.100 gegeben. Leider werde die Zahl der aktiven Kunden von der Deutschen Bibliotheksstatistik nicht mehr erfasst, sagte Stroth. Deshalb ließe sich der Paderborner Wert nicht vergleichen. Sie hoffe, dass sich dies künftig wieder ändert. Das Bibliotheksteam konnte dabei 1.694 Neukunden aufnehmen. Der Blick auf die Verteilung der Bibliotheksnutzenden nach ihrem Alter bezeugt ein junges Publikum. Mehr als die Hälfte ist bis 21 Jahre alt. Insgesamt sind zwei Drittel weiblich. Einschränkungen und Auszeichnung Wieder erhöht habe sich im vergangenen Jahr die Zahl der Veranstaltungen, gegenüber 2020 stieg sie um 30 Prozent, so Stroth. Bei den Teilnehmern gab es ein Plus um 50 Prozent. Als Beispiel für eine etwas größere Veranstaltung nannte Stroth die &bdquo;Expedition Wissenschaft“: Hierbei verwandelte sich die Paderborner Innenstadt an drei Tagen im August in eine Workshop- und Wissenslandschaft und das Heinz-Nixdorf-Museumsforum war zu Gast in der Zentralbibliothek am Rothoborn. Stroth hat ihren Bericht mit dem Leitwort &bdquo;Feiern und Corona – passt das zusammen?“ überschrieben. Denn 2021 war auch für die Stadtbibliothek ein besonderes Jahr. So gab es mehrfach wechselnde Einschränkungen, um die Bibliotheken trotz Pandemie öffnen zu können. An den Standorten in Schloß Neuhaus und Elsen musste dabei mit externem Personal gearbeitet werden. Erst seit Anfang Juni dieses Jahres gälten keinerlei Auflagen mehr. Zugleich ging die Auszeichnung &bdquo;Bibliothek des Jahres“ nach Paderborn. Für Bibliotheksleiterin Stroth der Beweis dafür, &bdquo;dass wir mit unserer Arbeit den richtigen Weg eingeschlagen haben“, wie sie schreibt.

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