Paderborn Analyse: Wo die Kandidaten und Parteien in Paderborn besonders stark sind

Paderborn. Größter Gewinner der Landtagswahl sind in Stadt und Kreis Paderborn die Grünen. So konnten sie ihr Ergebnis von 2017 im Wahlkreis 101 (Paderborn und Altenbeken Kernstadt) verdreifachen. Insgesamt bekam aber die CDU die meisten Stimmen. Daniel Sieveke, CDU-Kandidat im Wahlkreis 101, holte mit 54,2 beziehungsweise 51,2 und 51,0 Prozent in den Ortsteilen Marienloh, Benhausen und Neuenbeken gar die absolute Mehrheit. Am schwächsten waren Sieveke und die CDU mit 37,1 Prozent der Erst- und 34,3 Prozent der Zweitstimmen in der Paderborner Kernstadt. Ulrich Möhl von den Grünen hatte sein bestes Ortsteilergebnis mit 25,4 Prozent in der Kernstadt. Roger Voigtländer (SPD) schaffte mit 20,8 Prozent in der Kernstadt Altenbeken sein bestes persönliches Resultat. Der Paderborner FDP-Landtagsabgeordnete Marc Lürbke konnte mit 7,0 Prozent in Neuenbeken am stärksten punkten. AfD-Kandidat Marvin Weber sammelte in der Kernstadt Altenbeken (10,3) und in Schloß Neuhaus/Sande/Sennelager (9,2) die meisten Stimmen. Die Linke kam mit Holger Drewer in der Kernstadt Paderborn auf 3,2 Prozent. Interessante Ergebnisse zeigen sich auf der Ebene der Stimmbezirke: Sein bestes Wahlbezirksergebnis holte Sieveke in Marienloh (Bezirk 172) mit 56,61 Prozent. 32,27 Prozent im Wahlbezirk 81 (Südstadt) sind Möhls bestes Ergebnis. Hier sowie in den Bezirken 101 (Innenstadt West/Riemeke Ost), 111 (Riemeke Mitte) liegt er vor Sieveke, der wiederum im Bezirk 111 sein am schwächsten gefülltes Stimmenkonto hat (28,7 Prozent). Am wenigsten Stimmen gibt es für Möhl mit 11,24 Prozent im Bezirk 292 (Sennelager). Eine Gemeinsamkeit von AfD und Linken Im Bezirk 012 (Paderborner Innenstadt) haben Marvin Weber (1,61) und die AfD (1,95) ihr schlechtestes Ergebnis. Ganz anders sieht es im Stadtteil Kaukenberg (Bezirk 41 und 42) aus: Hier schafft es die AfD bei den Zweitstimmen mit 19,37 und 20,76 Prozent auf Platz 2 hinter der CDU. Bemerkenswert: Auch die Linke hat hier ihr bestes Ergebnis mit 8,03 beziehungsweise 7,64 Prozent. Lediglich 0,43 Prozent bekommt Linke-Kandidat Drewer im Bezirk 232 (Elsen). SPD-Kandidat Voigtländer hat sein stärkstes Einzelergebnis mit 22,71 Prozent im Bezirk 91 (Alte Südstadt/Borchener Straße). 13,36 Prozent im Bezirk 243 (Sande) sind sein schwächstes Resultat. 8,45 Prozent sind Lürbkes bestes Einzelresultat (Wahlbezirk 191/Wewer), auf der Negativseite sind es die 3,94 Prozent im Osten der Stadt (Kaukenberg/Lieth - Bezirk 41). Eine Partei bekommt in einigen Bezirken nicht eine Stimme Ronja-Marie Baumgarten (Die Partei) hat im Bezirk 101 die 5-Prozent-Hürde gerissen. Mit 5,05 Prozent liegt sie vor der Linken. Überhaupt ist Die Partei mit Baumgarten in etlichen Bezirken stärker als die Linke - bei den Zweitstimmen sieht es dagegen anders aus. 2,4 Prozent in Schloß Neuhaus (Bezirk 271) sind der höchste Stimmenanteil, den Hans-Josef Hoffmann für die Basis erringen konnte. Mit 1,06 Prozent hat Marcel Dick das beste Ergebnis für Volt im Bezirk 233 (Elsen) eingefahren. Mehrere Male stand am Ende für Dick und Volt jedoch auch eine 0,0. Im Wahlkreis 100 (Kreis Paderborn) sieht es so aus: In jeder Kommune bei den Zweitstimmen über 10 Prozent. Grünen-Hochburg ist Borchen mit 16,9 Prozent. Im Stimmbezirk Schloß Hamborn gab es 34,5 Prozent. Mehr Stimmen erhofft hatte sich die SPD im Kreis. Angetreten mit dem Salzkottener Michael Sprink als arriviertem Kommunalpolitiker haben es die Genossen jedoch nicht vermocht, dem schwachen Landestrend etwas entgegen zu setzen. Die Zweitstimmenergebnisse schwanken zwischen 13,4 (Delbrück) und 20,7 Prozent (Bad Lippspringe). Bei den Erststimmen holte Sprink in seiner Heimatstadt mit 24 Prozent das stärkste Ergebnis und lag auch in den anderen Orten über dem Zweitstimmenresultat - was für den Wahlkampf des Bankers spricht. Niedrige Wahlbeteiligung Die Grüne Norika Creuzmann zieht über die Landesliste in den Landtag ein. Sie errang bei den Erststimmen ebenfalls in ihrer Heimatstadt Bad Lippspringe die meisten Stimmenanteile: 16,8 Prozent. Nur in Büren und Delbrück blieb sie knapp unter 10 Prozent. Der Heimatbonus ließ Bernhard Hoppe-Biermeyer in Delbrück 65,3 Prozent erreichen, sein schwächstes Erststimmenresultat holte er in Bad Lippspringe mit lediglich 43,3 Prozent. Die Badestadt weist auch die mit Abstand schwächste Wahlbeteiligung aus. Nur 51,6 Prozent der wahlberechtigten Bad Lippspringer gaben ihre Stimme ab. An der Spitze dieser Wertung liegt Lichtenau mit immerhin 65,4 Prozent und damit rund zehn Prozentpunkte über der landesweiten Wahlbeteiligung von 55,5 Prozent.

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