Paderborn

Straßenrennen: Polizei Paderborn beschlagnahmt Auto und Führerschein

Der junge BMW-Fahrer überholt und schneidet ein Fahrzeug, in dem zufälligerweise ein Polizeibeamter sitzt. Am als Car-Freitag bekannten Karfreitag will die Paderborner Polizei besondere Präsenz gegen Tuning-Treffen und Straßenrennen zeigen.

Polizei | © Andreas Frücht

14.04.2022 | 14.04.2022, 13:48

Paderborn. Ein 24-jähriger BMW-Fahrer muss sich in einem Strafverfahren wegen des Verdachts einer Straßenverkehrsgefährdung und eines verbotenen Beschleunigungsrennens verantworten. Wie die Polizei Paderborn mitteilt, sei der junge Fahrer am Donnerstagabend aufgefallen und musste sein Auto sowie seinen Führerschein abgeben.

Die Szene am Donnerstagabend um 22.55 Uhr war laut Pressemitteilung der Polizei "brandgefährlich": Auf dem Heinz-Nixdorf-Ring fuhr ein Autofahrer auf der linken Spur in Richtung Frankfurter Weg. Ein paar Meter vor ihm fährt ein anderes Auto etwas langsamer auf der rechten Spur. Plötzlich taucht rechts neben dem Autofahrer ein schwarzer BMW auf, überholt rechts und schert nach links ein.

Dabei schneidet der BMW den Autofahrer, der deswegen stark abbremsen muss, um eine Kollision zu vermeiden. Der BMW gerät vor dem Auto ins Schleudern und schlingert hin und her, das Heck bricht aus. Dem BMW-Fahrer gelingt es jedoch, sein Fahrzeug wieder unter Kontrolle zu bringen. Dann gibt er wieder Vollgas.

Bei dem Autofahrer, der von dem BMW überholt und geschnitten worden war, handelte es sich um einen Polizeibeamten, der mit seinem Privatwagen unterwegs war. Der Polizist alarmierte seine Kollegen, gab das Kennzeichen durch und versuchte dem BMW zu folgen. Bei 150 km/h verlor er den schwarzen Wagen allerdings schnell aus den Augen. Eine Fahndung wurde eingeleitet.

Dem BMW-Fahrer droht ein Strafverfahren

Um 23.10 Uhr fiel der 3er BMW am Frankfurter Weg im Drive-in eines Restaurants auf. Als der Wagen wieder vom Gelände fuhr, konnte er von einer Streife gestoppt werden. Dem 24-jährigen Fahrer wurde der Vorwurf der Straßenverkehrsgefährdung und eines illegalen Einzelrennens gemacht. Die Polizei schaltete sofort die Staatsanwaltschaft ein und beschlagnahmte den BMW sowie den Führerschein des Tatverdächtigen, der sich jetzt im Rahmen des Strafverfahrens verantworten muss.

Das konsequente Einschreiten in solchen Fällen hat sich die Kreispolizeibehörde Paderborn nach eigener Aussage auf die Fahnen geschrieben. So beteiligt sich die Paderborner Polizei am Karfreitag an der länderübergreifenden Verkehrssicherheitsaktion "Rot für Raser, Poser und illegales Tuning". Zudem hat die Stadt Paderborn diese Woche eine Allgemeinverfügung erlassen, die Treffen der Tuningszene an Karfreitag im gesamten Stadtgebiet verbietet.

Für Karfreitag ist daher ein Polizeieinsatz geplant, der sich gegen Raser, Poser und illegales Tuning richtet. Nicht nur in NRW sondern auch in anderen Bundesländern beteiligen sich Polizeibehörden an der Verkehrsaktion mit gezielten Tempokontrollen und Fahrzeugchecks. Die Polizei Paderborn wolle nach eigener Aussage nicht die gesamte Tuningszene kriminalisieren, sondern eben jene Gefährder aus dem Verkehr ziehen, "die sich egoistisch über Verkehrsregeln hinwegsetzen und andere erheblich gefährden - sich selbst auch".