"Worst Roads": Das sind die gefährlichsten Straßen im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Im Vergleich zum ersten Pandemiejahr hat sich die Verkehrssituation im vergangenen Jahr wieder normalisiert. Dies gilt allerdings auch für die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Laut Verkehrsunfallstatistik der Paderborner Kreispolizei gab es mit 948 Unfällen mit Personenschäden einen Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr (887). Der Anteil der Zusammenstöße mit Schwerverletzten insgesamt und besonders außerhalb geschlossener Ortschaften steigt dabei im Verhältnis deutlich stärker an. 280 Menschen erlitten 2021 bei Unfällen schwere Verletzungen, im Vorjahr waren es 244 Personen. Mit 26 Prozent Zuwachs von 135 auf 170 Schwerverletzte gibt es auf außerörtlichen Straßenabschnitten wesentlich mehr Unfälle mit schweren Folgen. Dies gilt auch für die tödlichen Unfälle: Acht von zwölf Verkehrstoten im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizei kamen außerhalb geschlossener Ortschaften zu Tode. Diese Zahlen erläuterte der Leiter der Verkehrsdirektion Jan Gellusch.Als besondere Unfallschwerpunkte gelten 13 Bundes- und Landesstraßen, auf denen sich in einem Zeitraum von fünf Jahren mehr als die Hälfte der schweren und tödlichen Unfälle im Kreisgebiet ereignet haben. Insgesamt wurden zwischen 2016 und 2021 auf diesen Straßen 581 Menschen schwer verletzt. 29 Personen starben. Drei neue Schwerpunkte Im Vergleich zum Vorjahr sind drei Straßen neu in die Liste aufgenommen worden. Die L 586 zwischen Delbrück und der Kreisgrenze nach Gütersloh. Die L 937 (Kreuzweg) zwischen der B 64 bei Benhausen über Bad Lippspringe bis zur Kreisgrenze mit Lippe. Die L 754 von Büren über Haaren bis zur Einmündung auf die L 818 bei Husen. Fünf Verkehrstote und 69 Schwerverletzte gab es auf diesen drei Straßen insgesamt. Besondere Gefahrenabschnitte Die Bundesstraßen im Kreisgebiet und eine Landesstraße fallen als Schwerpunktstraßen auf. Mit insgesamt 389 Verunglückten, davon 105 Schwerverletzten und fünf Toten, ist die B 64 die wohl schlimmste Straße im Kreis Paderborn. Eingeteilt in die Abschnitte bei Altenbeken-Buke, bei Paderborn zwischen Driburger Straße und A 33, dazu der Bereich Münsterstraße bei Sande, fällt besonders der Bereich als Paderborner und Rietberger Straße bei Delbrück mit drei Verkehrstoten und 43 Schwerverletzten negativ auf. Ebenfalls fünf Tote gab es bei Unfällen auf der Bundesstraße 1, auf der 57 Menschen schwer verletzt wurden. Die gefährlichste Landesstraße ist die L 756 von Borchen über Paderborn bis zur Kreisgrenze bei Hövelhof. Dort gab es einen Toten und 61 Schwerverletzte. Erst danach folgt die B 68 wo zwei Menschen bei Unfällen starben und 54 schwer verletzt wurden. Kreisstraßen Nicht in der Schwerpunktliste aufgeführt sind Kreisstraßen und weitere untergeordnete Straßen. Im vergangenen Jahr jedoch verloren sechs Menschen ihr Leben bei Unfällen auf der K 37 bei Paderborn, auf der Verner Straße bei Salzkotten, auf dem Kiliansdamm bei Delbrück-Boke und der Kreisstraße 34 bei Bad Wünnenberg-Leiberg. Bei den Unfällen bei Salzkotten und Bad Wünnenberg gab es jeweils zwei Tote. Hinzu kommen im Jahr 2021 je ein tödlicher Unfall auf der L 814 (Neuenbekener Straße) und der K29 (Diebesweg) bei Paderborn, beide mit Rad- beziehungsweise Pedelecfahrenden. Ein weiterer tödlicher Radunfall ereignete sich innerorts auf der L 636 in Salzkotten-Verne, diese Straße gehört zu den "Worst Roads". Maßnahmen Neben der Erfassung und Analyse der Unfalldaten tritt die Polizei zur Entschärfung von Gefahrenstellen auch mit anderen Behörden in Kontakt. Dies geschieht unter anderem über die Unfallkommission, wo langfristige Lösungen wie Geschwindigkeitsbeschränkungen oder bauliche Veränderungen beschlossen werden. Diese Maßnahmen benötigen entsprechend langfristige Planungen.Manchmal reiche Gehölzschnitt, um die Sichtbeziehungen an Gefahrenpunkten zu verbessern, das gebe man direkt an den Landesbetrieb Straßen.NRW weiter, erklärte Jan Gellusch. Außerdem setze man weiterhin auf "restriktive Maßnahmen", sprich Geschwindigkeitskontrollen. Ein großer Problempunkt sei in den meisten Fällen eine nicht angepasste Geschwindigkeit.

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