2 Jahre Corona: Rückblick auf Wellen, Lockdowns und Impfungen in Paderborn

Paderborn. Zu Beginn, exakt vor zwei Jahren am 7. März 2020, stand die Zahl 1: Ein nachgewiesener Corona-Fall, der erste im Kreis Paderborn, festgestellt bei einem Delbrücker. Es folgten Zehntausende weitere Infektionen. Rückblick auf zwei Jahre Pandemie. Wellen und Lockdowns Wie das restliche Deutschland durchläuft der Kreis Paderborn mehrere Corona-Wellen. Bei der ersten im Frühjahr 2020 wird das öffentliche Leben innerhalb weniger Tage abrupt heruntergefahren. Nach diesem erstmaligen Lockdown verläuft das Infektionsgeschehen in den Sommermonaten relativ stabil. Doch dann trifft die zweite Welle den Kreis Paderborn im Herbst 2020 umso heftiger. Die Zahl der Corona-Fälle steigt ab Ende Oktober rasant, mit leichter Verzögerung auch die Zahl der Todesfälle. Von November 2020 bis Februar 2021 sterben knapp 100 Menschen im Zusammenhang mit der Coronavirus, die Hälfte aller bisherigen Todesfälle insgesamt. Es ist die tödlichste Phase der Pandemie. Erst ein "Lockdown light", dann ein harter Lockdown sollen diese Entwicklung aufhalten – mit Erfolg, die Zahlen sinken wieder. Als vergangenes Ostern die Infektionen wieder zunehmen, tritt die Bundesnotbremse mit neuen Beschränkungen in Kraft. Kurzzeitige Entspannung gibt es im zweiten Corona-Sommer. Doch mit den kälteren Monaten setzen die vierte Welle und daran anschließend die Omikron-Welle ein, in deren Folge 2G-Regeln für zahlreiche Orte des öffentlichen Lebens beschlossen werden. Fall-Explosion mit Omikron In diesem Winter erreichen die Infektionszahlen neue Höhen. Am 9. Dezember 2021 wird der erste Omikron-Fall im Kreis Paderborn bekannt, die Virusvariante ist ansteckender als ihre Vorgänger. In den ersten Tagen und Wochen macht sie sich in den offiziellen Zahlen des Kreisgesundheitsamtes noch nicht bemerkbar. Während der Weihnachtsferien werden sogar weniger Fälle gemeldet, angesichts von Feiertagen und weniger Testungen sind diese Zahlen jedoch zweifelhaft. Ab Mitte Januar schlägt die Omikron-Variante allmählich durch, im Februar zeigt die Entwicklung steil nach oben. Die zuletzt gemeldete Zahl vom 4. März, 6.478 aktive Fälle, bedeutet den Höchststand seit Pandemie-Beginn. Impfungen Trotz hoher Infektionszahlen verläuft der zweite Corona-Winter im Vergleich zum ersten glimpflich ab. Der Unterschied: Viele Menschen sind mittlerweile geimpft. Den Anfang macht in der Weihnachtszeit 2020 eine 90-jährige Bewohnerin einer Senioreneinrichtung in Bad Lippspringe. Die Impfkampagne startet in Alten- und Pflegeheimen. Auch in den Folgemonaten gilt eine sich stetig ändernde Priorisierung, die im vergangenen Frühsommer wegfällt. Seitdem steht jedem eine Impfung offen. Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten, müssen ab Mitte März geimpft sein. Dann tritt die einrichtungsbezogene Impfpflicht in Kraft. Covid-Patienten Allein in den St.-Vincenz-Kliniken Salzkotten und Paderborn wurden bis heute mehr als 1.000 Covid-Patienten behandelt, sagt deren Ärztlicher Direktor Martin Baur. Am herausforderndsten empfand er die ersten Pandemie-Monate. Aber: "Bis heute ist die Situation angespannt. Während die Zahl der intensivpflichtigen Corona-Patienten zurückgeht, ist unsere Isolier-Station seit vielen Monaten voll belegt." Etwa 30 Patienten werden dort derzeit betreut. Der erste Covid-Patient kam übrigens am 7. März 2020 um exakt 10.37 Uhr in das St.-Vincenz-Krankenhaus. Ob es sich dabei auch um den Mann handelt, der der nachweislich erste Corona-Fall im Kreis Paderborn war, könne man nachträglich nicht mehr sagen.

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