Paderborn

Caritasverband Paderborn: Partner in Ukraine weitet Nothilfen aus

Eine Caritas-Mitarbeiterin in der Krisen-Region sagt: „Wir beten, dass alles friedlich gelöst wird.“

Neben der Bischofskirche in Charkiw errichtete Caritas-Spes 2014 zur Hilfe für Flüchtlinge und andere Bedürftige in Container-Bauweise ein Sozialzentrum (rechts hinter der Kirche). Unterstützt wurde das Projekt vom
Diözesan-Caritasverband Paderborn. | © Caritas-Spes Ukraine

23.02.2022 | 23.02.2022, 18:00

Paderborn. Die vom Caritasverband für das Erzbistum Paderborn unterstützte Caritas-Spes Ukraine bereitet ihre Sozialzentren, medizinischen Ambulanzen und Kinderdörfer auf eine Eskalation im Konflikt mit Russland vor. Man wolle zudem Hilfsbedürftige und Mitarbeiter aus den potenziell gefährdeten Gebieten evakuieren, sagte Olena Noha, die in Kiew als leitende Mitarbeiterin der Caritas-Spes tätig ist, dem Diözesan-Caritasverband Paderborn laut einer Pressemitteilung. Zudem würden Verbandsmaterialien und Medikamente eingekauft. Aber: „Wir versuchen ruhig zu bleiben und wie gewohnt weiterzuarbeiten.“

Verstärken wolle man die psychologische Unterstützung von Kindern in den Sozialzentren, Kindergärten und Tageszentren für Kinder. „Wir sehen, wie sich die politische Situation auf die Gesundheit unserer Schutzbefohlenen, auf Kinder und Erwachsene auswirkt. Kinder haben Angstzustände, Schlafstörungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen“, erklärt Olena Noha.

„Auch bei Erwachsenen verursachen allein schon die Ankündigungen von Angriffen Stress, der von innen zerstörerisch wirkt.“ In den sozialen und medizinischen Zentren von Caritas-Spes in Kiew, Charkiw und Berdiansk ist deshalb die Erweiterung um psychologische Hilfen geplant.

Anlaufstelle für Flüchtlinge

Die Sozialzentren dienten schon seit dem Beginn der bewaffneten Kämpfe im Osten 2014 als Anlaufstelle für Binnenflüchtlinge. Das Sozialzentrum in Charkiw wurde dafür 2014 mit finanzieller Hilfe des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn direkt neben der Kirche des Bischofs von Charkiw errichtet.

In einem Kinderzentrum in Odessa am Schwarzen Meer könne die Caritas-Spes im Krisenfall Menschen aus den bedrohten Gebieten Hilfe leisten, sagt Projektleiterin Olena Noha. Eine christliche Partnerorganisation von Caritas-Spes in der Hafenstadt Mariupol, die von Russland beansprucht wird, habe bereits eine Kindergruppe mit ihrer Leiterin nach Kiew evakuiert.

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Auch die anderen Kinderdörfer von Caritas-Spes, in denen behinderte oder sozial benachteiligte Kinder Erholung finden, könnten im Notfall zu Hilfezentren umgerüstet werden, kündigte Caritas-Spes an. Dazu gehören auch das Kinderdorf Jablunitsa in den ukrainischen Karpaten, das bereits seit 1996 vom Diözesan-Caritasverband Paderborn unterstützt wird, sowie das ebenfalls mit Unterstützung aus Paderborn kürzlich errichtete Kinderdorf Saritschany 150 Kilometer westlich von Kiew.

Bei aller Eskalation hat Olena Noha noch Hoffnung, dass der Krieg abgewendet werden kann: „Wir beten, dass alles friedlich gelöst wird.“