Nach 27 Jahren ist Schluss: Café Plückebaum in Paderborn schließt

Paderborn. 27 Jahre nach der Eröffnung soll Schluss sein. Diese Entscheidung haben Andreas und Ursula Plückebaum für ihr gemeinsames Café gefasst. Mit Wintergarten und Terrasse direkt oberhalb des Paderquellgebiets ist das Café Plückebaum längst eine Institution der Paderborner Gastronomie. Die Himbeertörtchen, aber auch Kreationen wie Holländer-Kirsch-Torte oder Käse-Mohn-Kuchen, wurden von den Gästen immer gut gefragt, erzählt Plückebaum. Die Rezepte habe der Konditormeister selbst entwickelt. Zuletzt habe er, gemeinsam mit zwei Konditoren und einer Auszubildenden, täglich 40 Torten und Kuchen anbieten können. Die Schließung haben Andreas und Ursula Plückebaum schon länger geplant. Der letzte Tag soll der Samstag, 26. Februar, sein. "Die Gedanken, wie es mit dem Café weitergeht, begleiten uns schon seit einigen Jahren", sagt Andreas Plückebaum. Denn schon lange sei klar gewesen, dass keines der drei Kinder den Betrieb übernehmen möchte."Alle sind mit dem Café hier aufgewachsen, haben sich dann aber fürs Studium entschieden." Für Plückebaum, der selbst das Handwerk seines Vaters erlernt hatte, sei das völlig in Ordnung. "Uns war es immer wichtig, dass sich unsere Kinder frei entfalten können." Bereits Pläne für die Zeit danach Auch, wenn die Corona-Pandemie den Betrieb verändert habe, sei sie für den Entschluss nicht entscheidend gewesen, so Plückebaum. "Corona hat uns noch einmal mehr zum Nachdenken gebracht", sagt der 55-Jährige. Für ihn und seine Frau stünde jetzt ein neuer Lebensabschnitt bevor. "Nach fast drei Jahrzehnten, in denen Familie häufig hinten anstehen musste, ist es jetzt an der Zeit für Leben, Reisen und eben auch die Familie." Ursula Plückebaum, die bislang noch Buchhaltung und Personalplanung für das Café verantwortet, möchte sich ab März um Familie, Kinder und Enkelkinder kümmern, will sich außerdem stärker sozial engagieren.Ihren Mann Andreas hingegen zieht es erst einmal in die Berge: "Ich habe eine Alpenüberquerung mit Freunden vor." Weiteres stehe derzeit noch offen. Der Abschied vom eigenen Cafés sei für den Konditormeister keine Absage an seinen Beruf: "Ich habe das Handwerk immer mit Freude gemacht und dabei Wert auf gute Qualität gelegt. Ohne das hätten wir nicht so eine Stammkundschaft aufbauen können." Abschied mit Wehmut Viele der langjährigen Kunden haben Familienfeiern, Geburtstage oder Taufen in dem Wintergarten gefeiert, die Bindung zu den Kunden sei eng. "Unsere Stammgäste kommen meist wöchentlich, manche sogar noch häufiger. Da konnten wir mit unserem persönlichen Service punkten", sagt Plückebaum.Daher verspüre er Wehmut, wenn er an den Abschied denke. "Ich werde das hier schon vermissen. Vor allem, weil wir hier ein tolles Team haben, das uns zum Teil schon seit vielen Jahren begleitet", sagt der Inhaber. Eine Verabschiedung, wie er sich das für die 15 Mitarbeitenden wünsche, sei aufgrund von Corona so nicht möglich. "Das ist richtig schade und hatten wir uns eigentlich auch anders vorgestellt." Interessenten für Nachfolge In der Immobilie mit dem Blick aufs Paderquellgebiet soll es, wenn möglich, mit einem Kaffeehaus weitergehen. "Wir versuchen, eine Nachfolge zu schaffen", sagt Plückebaum. Die Gespräche mit Interessenten befinden sich dem 55-Jährigen zufolge bereits im fortgeschrittenen Stadium. "Wir hoffen so natürlich auch, dass unsere Mitarbeitenden übernommen werden." Ende Februar werden die Türen jedoch vorerst schließen. Bis dahin hat das Café weiterhin dienstags bis samstags geöffnet. Plückebaum: "Nach 27 Jahren, um die wir sehr froh sind, wollen wir jetzt noch einen positiven Abschluss."

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