Corona-Schock zum Schulbeginn bleibt in Paderborn weitgehend aus

Paderborn/Salzkotten/Bad Lippspringe. Nach zwei Wochen Ferien waren die Corona-Testergebnisse zum Schulstart mit Anspannung erwartet worden. Denn in den Weihnachtsferien war aufgrund der Feiertage nicht durchgängig getestet worden, einige Experten sprachen teils sogar von einem Blindflug.Doch die Befürchtung, dass am Montag zahlreiche Schüler positiv getestet werden, ist im Kreis Paderborn ausgeblieben. An weiterführenden Schulen werden, wie bereits vor den Ferien, Schnelltests durchgeführt. Die Schüler testen sich drei Mal pro Woche. Neu ist allerdings, dass sich auch jene testen, die durch eine Impfung oder Genesung als immunisiert gelten. Das gilt nun auch für Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal. Diese waren bis vor Weihnachten von der verpflichtenden Testung ausgenommen. Von den Schnelltests waren am Montag nur wenige positiv. Am Pelizaeus-Gymnasium seien von rund 1.300 Schülern fünf positiv getestet worden, teilt Schulleiter Peter Lütke Westhues mit. Obwohl sich viele seiner Kollegen und immunisierte Schüler zuvor auch freiwillig auf Corona getestet haben, bedeute die Testung weiterhin einen hohen Aufwand."Die Tests müssen morgens für die 32 Klassen und rund 100 Oberstufen-Kurse abgezählt und bereitgestellt werden", sagt Lütke Westhues. Das geschehe vor Unterichtsbeginn, damit die Testungen nur rund eine Viertelstunde dauern. "Unterricht halten ist uns nämlich wichtiger." "Größenordnung wie vor den Ferien" Auch an anderen Schulen im Kreis Paderborn ist die Positiv-Test-Quote gering. "Bei 1.500 Schülern hatten wir einen positiven Schnellest", sagt Eva Sprenger, Leiterin des Gymnasiums Schloß Neuhaus.Dazu kämen einige wenige Schüler, die sich in den Ferien infiziert haben und daher nicht zur Schule gekommen sind. Lothar Schlegel, Leiter der Friedrich-Spee-Gesamtschule, berichtet von insgesamt vier positiven Ergebnissen in den ersten Tagen nach Schulstart. An den Gesamtschulen in Bad Lippspringe und in Salzkotten berichten die Schulleiter nur von "vereinzelten" Coronafällen. Berthold Fischer von der Gesamtschule in Salzkotten sagt, es habe nach dem ersten Schultag zwei positive Fälle gegeben: "Das ist die Größenordnung wie vor den Ferien. Wenn es dabei bleibt, können wir damit gut umgehen."Er befürchte jedoch einen Anstieg, da Schülerinnen und Schüler im Alltag wieder mehr Kontakte hätten. Positiv sei, dass "alle erkannt haben, wie wichtig für uns alle die Tests sind".Weiterer Test in Grundschulen Bei Grundschulen werden weiterhin zwei Mal wöchentlich PCR-Pooltests durchgeführt. Zusätzlich müssen die Kinder nun aber auch eine zweite Lolli-Test-Probe abgeben. Falls nämlich ein Pool, also die gemeinsame Probe einer Klasse, positiv ausfällt, können direkt Einzeltests durchgeführt werden. Für Grundschulen bedeute die zweite Probe jedoch eine erhebliche Entlastung, sagt Maxi Brautmeier-Ulrich. "Wenn das funktioniert, erspart das Schülern und deren Familien einen Tag zuhause." Die Leiterin der Grundschule Sande geht davon aus, dass sich das neue Verfahren schnell etablieren wird."Trotz eines neuen Labors und somit einer weiteren Strecke lagen am Montagabend schon die Ergebnisse aus den Pools vor", so Brautmeier-Ulrich. Dort waren alle negativ. "Viele Eltern haben ihre Kinder schon in den Ferien testen lassen, infizierte Kinder waren also am Montag schon nicht mehr in der Schule." Langes Warten auf Einzelergebnisse Doch nicht überall verlief der neue Ablauf so reibungslos. "In der Nacht zu Dienstag wurden uns zwei positive Pools gemeldet, am Dienstagmorgen lagen jedoch noch nicht die Einzelergebnisse vor", sagt Claudia Oeynhausen, Leiterin der Grundschule Thune in Sennelager. Ein Ergebnis lag schließlich erst am Dienstagnachmittag vor, so dass die betroffene Klasse gänzlich zuhause bleiben musste. Dennoch wirbt die Schulleiterin für Verständnis: "Am Montag mussten alle Schüler getestet werden, das ist für die Labore schlichtweg nicht zu schaffen." Üblicherweise werden die Tests an unterschiedlichen Tagen durchgeführt, um das Probenvolumen zu verringern. Bislang habe die Schule "verhältnismäßig wenige positive Pools" gehabt, dennoch rechne Oeynhausen zukünftig mit vermehrt auftretenden Positivtests. "Ich hoffe, dass wir die nächsten Wochen mit Gelassenheit gut überstehen."

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