
Paderborn. Langsam verschwindet der alte Hauptbahnhof aus dem Paderborner Stadtbild. Die beiden Nebenbauten wurden bereits Futter für die Abrissbagger, nur die Keller darunter sind noch ganz. Oberirdisch ist mittlerweile nur noch die markante Empfangshalle übrig. Doch auch sie wird auch nur wenige Tage stehen, sagt Julia Tegethoff aus der Unternehmenskommunikation von Bremer, das mit seiner Firmentochter PB1 in den Neubau des Bahnhofs mit Eingangshalle und einem Intercity-Hotel mit 190 Zimmern investiert.
Ende Januar hatten die Paderborner Bremer AG mit der Tochter PB1, die Stadt Paderborn und die Deutsche Bahn alle Details über das Vorhaben vertraglich besiegelt. Dieses umfasst die sich über zwei Etagen erstreckende Bahnhofshalle sowie fünf Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss für Technik. Die Stadt Paderborn ist an dem Projekt mit 1,9 Millionen Euro beteiligt, die Bahn zahlt mehr als 5,2 Millionen Euro. Im Herbst 2023 soll das Gebäude fertig sein.
Im Sommer 1953 war der jetzt immer mehr am Boden liegende Nachfolgebau des im Krieg zerstörten Vorgängerbahnhofs eröffnet worden. Jahrzehnte prägte der typisch-funktionale Kasten die Bahnhofstraße. Die markante Eingangshalle war am 1. August das letzte Mal geöffnet. Danach begannen die Entkernungs- und Entrümpelungsarbeiten im Inneren.
170 Jahre Bahn-Geschichte
Die Paderborner Eisenbahn-Geschichte begann vor 170 Jahren. Damals wurde die Stadt von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft ans Schienennetz angeschlossen und der erste Bahnhof eröffnet. Am 4. Oktober 1850 wurde die Strecke Paderborn-Hamm eingeweiht, das Teilstück Paderborn-Warburg folgte am 21. Juli 1853. Dem schloss sich der Ausbau des Streckennetzes mit der Fertigstellung der Almetalbahn von Paderborn nach Büren (ab 20. Oktober 1899) und der schon seit dem Jahr 1846 geforderten Line nach Brackwede (Sennebahn/1902) an.
Mehr Infos gibt es unter www.hbf-pb.de.