Paderborn

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Vor dem Abriss: historische Bilder des Paderborner Hauptbahnhofs

Mit dem Neubau samt Hotel endet die Diskussion um Paderborns Hauptbahnhof. Er folgte 1953 auf den zuvor zerstörten Vorgänger.

Mit diesem Schild neben dem Baustellenbereich werben Bremer (Investor), Bahn, die Intercity-Hotel-Kette und die Stadt Paderborne für eine „zeitgemäße Architektur und Mobilität“. Foto: Holger Kosbab | © Holger Kosbab

Holger Kosbab
06.08.2021 | 06.08.2021, 09:29

Paderborn. Der Zutritt ist seit Montag bereits untersagt, die Vorarbeiten für den Abriss laufen. Schon in absehbarer Zeit ist der bisherige Paderborner Hauptbahnhof Vergangenheit. Dann errichtet die Paderborner Bremer AG mit ihrem Tochterunternehmen PB 1 als Investor einen Neubau samt Eingangshalle und einem Intercity-Hotel mit 190 Zimmern. In gut zwei Jahren soll der moderne Neubau stehen und das sich ohnehin seit Jahren wandelnde Gesicht der Bahnhofstraße nochmals stark verändern.

Es ist das jüngste Kapitel der Paderborner Bahn-Geschichte, die vor 170 Jahren begann, als die Stadt von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft ans Schienennetz angeschlossen und der erste Bahnhof eröffnet wurde. Am 4. Oktober 1850 wurde die Strecke Paderborn-Hamm eröffnet, das Teilstück Paderborn-Warburg folgte am 21. Juli 1853. Dem schloss sich der Ausbau des Streckennetzes mit der Fertigstellung der Almetalbahn von Paderborn nach Büren (ab 20. Oktober 1899) und der schon seit dem Jahr 1846 geforderten Linie nach Brackwede (Sennebahn/1902) an.

Der alte Hauptbahnhof wurde im Krieg stark zerstört und etwas später neu gebaut. Eröffnet wurde der heutige Bau im Sommer 1953. Dem nun kommenden Neubau war eine Jahrzehnte lange Diskussion um den immer schlechteren Zustand des Zweckbaus vorangegangen. Zu dieser Debatte gehört auch eine Aktion der Stadt Paderborn vor Weihnachten 2008.

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Historische Bilder des Bahnhofsgebäudes Paderborn

Nach bis dahin erfolglosen Versuchen, gemeinsam mit der Bahn ein neues Gesicht für den Hauptbahnhof zu entwerfen, hatte die Stadtverwaltung ein Schild aufgestellt, das zum kollektiven Protest aufruft: „Die Stadt baut, die Bahn leider nicht! Unser Bahnhof gehört nicht aufs Abstellgleis! Zehn Jahre Blockade der Deutschen Bahn AG reichen!" Damit wollte die Stadt klarstellen, dass sie für „diesen Schandfleck nicht verantwortlich" ist.