Verengte Auto-Spuren: Neue Radschutzstreifen an der Detmolder Straße

Paderborn. Auf den Straßen Paderborns gibt es eine neue Engstelle, an der es im Verkehr zu den Stoßzeiten mitunter nur zäh voran geht: die Detmolder Straße im nördlichen Abschnitt zwischen Lemgoer Straße und der Kreuzung mit der Steubenstraße und Augustdorfer Straße. Je nach Uhrzeit kann sich die Autoschlange schon mal einige hundert Meter Richtung Marienloh zurückstauen. Anlass sind die Radschutzstreifen, die seit Kurzem beiderseits über weite Strecken neben der Detmolder Straße markiert sind. Hierdurch hat die Detmolder Straße in einem Stück ab dem Therese-Pöhler-Weg nicht mehr die Breite für zwei Richtung Paderborn führende Geradeaus-Spuren, sondern nur noch für eine. Die ersten negativen Reaktionen von Autofahrern hat Margit Hoischen, Leiterin des Paderborn Straßen- und Brückenbauamts, denn auch flott bekommen. Äußerungen wie "Jetzt stehen wir da!" habe sie gehört. "Für uns ist das eine Situation, die sich einfach einstellen muss, wenn man eine veränderte Mobilität für alle Verkehrsteilnehmer erreichen möchte", sagt sie. Dabei gehe es nicht ohne gegenseitige Rücksicht aller, die sich auf den Straßen bewegten. Und der Verkehrsraum ist nun einmal begrenzt. Für Hoischen steht die Richtung aber fest: "Der Radfahrer gehört auf die Fahrbahn." Mit den jetzigen Schutzstreifen-Markierungen werde zudem auf einen Fakt reagiert: Im Bereich zwischen Augustdorfer Straße und Schäferweg häuften sich die Unfälle. Damit hatte sich die Unfallkommission beschäftigt, die sich aus Vertretern des Straßen-und Brückenbauamts sowie des Ordnungsamts der Stadt Paderborn, der Polizei und der Bezirksregierung zusammensetzt. Das Gremium analysiert Unfallhäufungen und erarbeitet Lösungen. 1,50 Meter Abstand zu Radfahrern Laut Verkehrsunfall-Statistiken sind Radfahrer auf der Straße sicherer unterwegs, weil sie hier von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehen werden: Gemäß dieser Devise hebt die Stadt Paderborn an immer mehr Stellen die Benutzungspflicht vorhandener Radwege wie an der Riemekestraße oder Teilen der Bahnhofstraße auf, die räumlich von der Straße abgetrennt sind. Stattdessen werden wie jetzt auch bei der Detmolder Straße Schutzstreifen gekennzeichnet. Ihre Breite von 1,70 Meter - das sind 20 Zentimeter mehr als die gesetzliche Mindestbreite von 1,50 Meter - fehlt entsprechend für die übrigen Fahrspuren. Im weiteren Verlauf der Detmolder Straße zwischen der Kreuzung Steubenstraße und Augustdorfer Straße bis zum Schäferweg gibt es zwar auch jetzt noch zwei Fahrspuren für jede Richtung - nur sind diese zusammen auch um eben jene 1,70 Meter schmaler geworden. Beim Überholen eines Radfahrers kann es daher knapp zugehen. Der festgeschriebene Abstand von 1,50 Meter zu Radlern wird in der Praxis denn auch häufig nicht eingehalten. Dazu müssten Autofahrer eigentlich auf die innere der beiden Fahrspuren wechseln, sagt Hoischen. Die Linksabbiegespuren bleiben mit einer Ausnahme am Schäferweg erhalten. Ein kompletter Umbau steht an Zusammen mit den Schutzstreifen werden laut Stadt Paderborn auch an allen Knotenpunkten im Bereich der Ampeln vorgezogene Aufstellstreifen markiert, wo sich Radfahrer postieren können, wenn die Ampel rot zeigt. Laut Beschluss des Ausschusses für Umwelt, Klima und Mobilität wird zwischen Bahnübergang und Schäferweg zudem ein Erprobungsradweg geprüft. Bevor dieser realisiert werden kann, kontrolliert ein externes Büro die Leistungsfähigkeit der verbleibenden Fahrspuren für den Kfz-Verkehr. Ganz fertig ist die Schutzstreifenmarkierung aber noch nicht. Am Schäferweg, wo Radfahrer vom rot gefärbten Radweg auf die Fahrbahn geführt werden, folgen voraussichtlich noch in dieser Woche Klebeborde, wie Hoischen sie nennt, und Leitpfosten. Die sich in einem schlechten Zustand befindlichen bisherigen Hochbord-Radwege werden zu einem reinen Gehweg ausgebaut. Ohnehin wird sich das Gesicht der Detmolder Straße in Zukunft ohnehin noch einmal verändern. Schließlich steht in einigen Jahren ein kompletter Umbau an.

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