Blutkonserven werden im Kreis Paderborn knapp

Kreis Paderborn. Mit eindringlichen Appellen rufen die deutschen Blutspendedienste aktuell verstärkt zu schnellstmöglichen Blutspenden auf. Nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie und wegen der Urlaubszeit hat sich der Bestand an Blutkonserven stark verringert. &bdquo;Wir können teilweise nur noch 40 bis 50 Prozent der von den Krankenhäusern angeforderten Blutkonserven liefern", sagt Claudia Müller, Referentin für Unternehmenskommunikation beim Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes in Münster. Als Ende Mai die Lockerungen begannen, ließ die Bereitschaft zum Blutspenden in der Bevölkerung nach. &bdquo;Die Menschen genossen ihre wiedererhaltenen Freiheiten und stellten den Blutspende-Termin in den Hintergrund", nennt Müller einen Grund. Mit Beginn der Sommerferien wurde noch zurückhaltender Blut gespendet. Weiterhin mache sich bemerkbar, dass viele Krankenhäuser ihre wegen Corona zurückgestellten Operationen jetzt nachholen und dafür einen erhöhten Bedarf an Blutkonserven benötigen. Nicht zuletzt sorgen auch die ausgefallenen Blutspende-Termine in den Hochwassergebieten für weniger Blutreserven. Mit eindringlichen Aufforderungen sind die Blutspendedienste, das Bundesgesundheitsministerium und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an die Öffentlichkeit gegangen. &bdquo;Dieses Aufrufe zeigen bereits erste Erfolge", freut sich Müller. Besonders in den vergangenen drei bis vier Tagen sei eine positive Entwicklung erkennbar. Das war auch in Oberntudorf der Fall. Das DRK aus Salzkotten hatte zum Blutspenden in das dortige Bürgerhaus eingeladen. Spendedienstleiterin Petra Schmidt-Broccucci und ihr Team erwarteten rund 90 Personen. &bdquo;Das sind Erfahrungswerte", sagte Schmidt-Broccucci, die diesen Job seit 44 Jahren ehrenamtlich ausübt. Dass diese Zahl übertroffen werden könnte, das zeichnete sich bereits am Nachmittag ab. &bdquo;Die Bereitschaft zum Spenden ist gut", meinte Bernd Beermann, der als einer der beiden Ärzte das Blutspenden medizinisch begleitete. Nach Ablauf des vierstündigen Blutspendetermins waren es letztendlich 104 Blutspender, die je rund einen halben Liter ihres Blutes für andere Menschen zur Verfügung stellten. Etwa fünf bis zehn Minuten dauerte das Abzapfen. Zuvor mussten die Spender, die mindestens 18 Jahr jung und höchsten 75 Jahre alt sein dürfen, sich zum Spenden anmelden. Dieses kann online oder auch vor Ort erfolgen. In Oberntudorf waren zehn Helferinnen und Helfer des DRK-Ortsverbandes Salzkotten im Einsatz. Sie hatten die Räumlichkeiten vorbereitet, kümmerten sich um die Anmeldungen, die Betreuung der Spender und nicht zuletzt um die Zubereitung und Übergabe eines Lunchpakets für die Spender. Früher kamen 3.000 Menschen aus Salzkotten In den früheren Jahren seien im Stadtgebiet Salzkotten rund 3-000 Menschen zum Blutspenden gekommen, heute seien es 1.700 bis 1.800 Spender im Jahr, so Petra Schmidt-Broccucci. Dass damit nicht nur anderen Menschen geholfen wird, sondern auch der Spender einen Vorteil hat, das sei vielen Menschen nicht bewusst, glaubt Schmidt-Broccucci. So werde jeder Spender vorab ärztlich auf Körpertemperatur, Puls und Blutdruck überprüft. Im Labor des Blutspendedienstes folgen dann weitere Untersuchungen des Blutes auf Infektionskrankheiten. Obwohl die Mitglieder des Salzkottener DRK-Blutspendedienstes ein gut eingespieltes Team sind, stehen sie aktuell immer wieder vor neuen Herausforderungen. Insbesondere die Corona-Auflagen fordern eine hohe Flexibilität und Einsatzbereitschaft. &bdquo;Es ist nachvollziehbar, dass wir mehr Platz brauchen, um den Vorschriften zu genügen. Dass uns aber Räumlichkeiten, die wir über Jahre nutzen konnten, nicht mehr zur Verfügung gestellt werden, ist für uns schwer nachzuvollziehen", nannte die Rotkreuzleiterin eines der Probleme. 21-mal pro Jahr werden im Salzkottener Stadtgebiet Blutspendetermine durchgeführt. Die nächsten sind am 18. August in Thüle und am 29. August in Verne.

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