Welle der Solidarität für beschlagnahmte Hunde im Tierheim

Paderborn. Viel zu tun im Tierheim Paderborn-Schloß Neuhaus: Die Tierschützer haben 18 Hunde verschiedener Rassen auf einmal in Obhut genommen, die die Polizei bei einer Hausdurchsuchung aufgrund schlechter Haltungszustände in Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt sichergestellt hatte (die NW berichtete). Gegen einen 44-jährigen Mann aus Bad Lippspringe und eine 25-jährige Frau aus Paderborn wird aktuell wegen eines Betrugsverdachtes beim Handel mit Hundewelpen und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. Vor allem die neun jüngeren Hunde – alle unter vier Monate alt – seien sehr ängstlich, verwurmt und dreckig gewesen. Ein Tier sei in der Obhut einer Tierpflegerin mittlerweile gestorben, berichtet Gabriele Votsmeier, Vorsitzende des Paderborner Tierschutzvereins. Woran das genau gelegen habe, solle eine Obduktion zeigen. &bdquo;Die Hunde sind zwischen sechs, sieben Wochen und ein bis zwei Jahren alt oder sogar älter", schätzt sie. Bei den größeren Tieren, die etwas älter aussehen, sei es schwierig, das Alter zu bestimmen. Genaueres werde noch ein großer Check einer Tierärztin zeigen. &bdquo;Den Zähnen nach zu urteilen, sind manche recht schlecht, wo ich sie schon auf drei oder vier Jahre schätzen würde", sagt Votsmeier. Mit dabei sind auch ein Rüde und eine tragende Hündin. Alter der Tiere muss noch genau bestimmt werden &bdquo;Man weiß nicht genau, ob die anderen älteren Hunde vielleicht auch Zuchthunde gewesen sind und Welpen produziert haben oder ob es sich um ältere Welpen handelt, die schon ein bisschen älter und größer sind als die ganz kleinen", erklärt sie. Manche von den älteren Tieren hätten teilweise kahle Stellen an Beinen und Augen und würden sich viel kratzen. &bdquo;Wir wissen noch nicht, ob das nur schlechter Haltung oder schlechter Ernährung geschuldet ist oder ob eine Erkrankung dahintersteckt. Wir hoffen aber das Beste." Aktuell sei das Tierheim-Team sehr vorsichtig mit Blick auf mögliche Viruserkrankungen. &bdquo;Wir haben entsprechende Vorkehrungen getroffen, um keine anderen Tiere zu gefährden", so Votsmeier. Die beschlagnahmten Hunde seien dementsprechend von den anderen Tieren getrennt, da noch unklar ist, ob sie möglicherweise ansteckende Krankheiten haben. &bdquo;Für uns ist das ein sehr hoher Aufwand, weil wir für alles extra Leute brauchen, die sich nicht in anderen Bereichen aufhalten dürfen. Wir müssen entsprechende Schutzkleidung tragen, spezielle Desinfektionsmittel beschaffen und einsetzen", berichtet sie. Mitten in der Urlaubszeit sei deshalb momentan alles etwas chaotischer. Erst einmal sollen die Hunde die nächsten zwei bis drei Wochen intensiver beobachtet werden. Tiere sind noch nicht zur Vermittlung freigegeben Ob das Tierheim die Tiere behalten und hinterher auch vermitteln darf, stehe noch nicht fest. &bdquo;Sie wurden zwar weggenommen und sichergestellt, aber es ist noch nicht sicher, ob sie nicht am Ende womöglich wieder zurückgehen. Aktuell sind die Hunde noch Teil einer Ermittlung einer strafbaren Handlung", so Votsmeier. Das Tierheim übernehme lediglich die Obhut. &bdquo;Wir können über die Tiere nicht selbstständig entscheiden, außer dass wir alles Gesundheitliche machen", sagt sie. Das Team könne deshalb auch niemandem irgendwelche Zusicherungen machen. &bdquo;Ich gehe davon aus, dass die Leute uns mit E-Mails und Anrufen bombardieren werden, aber wir können weder vormerken noch sonst etwas", stellt sie klar. Über die große Solidarität, die die Meldung der beschlagnahmten Hunde ausgelöst hat, freut sich die Vorsitzende des Tierschutzvereins sehr. &bdquo;Mitarbeiter des Tierheims haben mir berichtet, dass es im Zehn-Minuten-Takt an der Tür geklingelt hat und Menschen Spenden vorbeigebracht haben", sagt sie. Das sei überwältigend gewesen. Innerhalb eines halben Tages sei das Lager gefüllt gewesen. Von Wäsche, Welpenfutter bis hin zu Desinfektionsmitteln sei alles Mögliche zusammengekommen. &bdquo;Das ist ganz toll", so Votsmeier. Aktuell könne das Tierheim keinerlei Sachspenden mehr annehmen.

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