Hohe Nachfrage nach digitalem Impfzertifikat

Paderborn. Erst Masken, dann Schnelltests, jetzt digitale Impfzertifikate: In der Corona-Pandemie werden Apotheken zu Orten mit immer neuen begehrten Artikeln und Dienstleistungen. In der Dom-Apotheke am Theater war Inhaber Philipp Hoffmann am Montag mit zwei Mitarbeiterinnen mehr oder weniger ausschließlich mit dem Erstellen der Impfnachweise fürs Smartphone beschäftigt. "Eigentlich wollte ich nur mal fragen, ob die das schon anbieten", sagt Anja Dittrich-Hartmann. Als sie dann vor der Tür einen Aufsteller mit einem entsprechenden Hinweis gesehen habe, sei sie gleich rein geschlüpft. Etwas später hatte sie es in der CovPass-App - außerdem ist es mit der Corona-Warn-App und Luca-App möglich - auf ihrem Handy. "Ich bin glücklich, dass es so einfach gegangen ist." Auch Martin König hat sich das Zertifikat gleich am ersten Tag erstellen lassen. Er wollte es haben, um nicht jedes Mal wieder seinen Impfstatus erklären zu müssen. Für ihn ist die digitale Variante so seriös wie ein Papier. "Das gehört heute dazu wie ein normaler Ausweis", sagt er. Etwa 15 Minuten dauere es bei jedem Kunden, sagt Hoffmann, der zugleich Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Paderborn und Pharmazeutischer Leiter im Impfzentrum des Kreises in Salzkotten ist. Dabei gehe es um die Technik oder darum, weshalb ein digitaler Nachweis zuvor erst analog ausgedruckt werden muss. Was den ausgedruckten QR-Code betrifft, so rät er, dass dieser behalten werden solle. Etwa für den Fall, dass jemand ein neues Handy benötigt und den QR-Code erneut abfotografieren muss. Die Zahl der Anbieter wird sich erhöhen Hoffmann glaubt, dass viele Paderborner Kollegen mitmachen und das digitale Impfzertifikat ausstellen. Auf der Internetseite mein-apothekenmanager.de kann nachgeschaut werden, wo es überall möglich ist. Dafür muss nur der Wohnort eingegeben und unter dem Punkt "Serviceleistungen" das Angebot "Digitales Impfzertifikat" ausgewählt werden. Allerdings seien auf der vom Deutschen Apothekerverband betriebenen Seite noch nicht alle Apotheker dabei, die das Zertifikat ausstellen. Um dabei sein zu können, muss sich zunächst jeder Apotheker registrieren, wofür er einen Code benötigt, den er per Post bekommt. Bei der Vielzahl an Anfragen sei das System überlastet gewesen und es zu Verzögerungen gekommen, so Hoffmann. Er sei optimistisch, dass sich die Zahl der mitmachenden Apotheken in den nächsten Tagen noch erhöhe. Impfungen können nachgetragen werden Im Impfzentrum Salzkotten besteht am Donnerstag und Freitag, 17. und 18. Juni, von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr die Gelegenheit, sich eine Impfung in den analogen Impfausweis nachtragen zu lassen. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Voraussetzung ist, dass die Impfung im Impfzentrum Salzkotten, in der Impfstelle des Kreises im MZG in Bad Lippspringe oder durch ein mobiles Team des Impfzentrums in einer Einrichtung vorgenommen wurde und über die Kassenärztliche Vereinigung oder den Kreis gebucht wurde. Bei ihrer Impfung hätten einige "ihren Impfpass vergessen oder konnten diesen nicht finden", erklärt Gregor Haunerland, ärztlicher Leiter des Impfzentrums, den Grund für die Aktion. Mitzubringen ist der Personalausweis und die Impfbescheinigung. Für die Aktion seien 2.000 internationale, gelbe Impfpässe vorrätig. &bdquo;Impfungen, die in einer Arztpraxis oder außerhalb des Kreises stattgefunden haben, können wir leider nicht nachtragen. Die Betroffenen müssen sich an die jeweilige Stelle wenden, die die Impfung vorgenommen haben", sagt Haunerland. Die Kassenärztliche Vereinigung betont, dass keine QR-Codes für einen digitalen Impfnachweis ausgestellt werden können. Diese werden bereits im Impfzentrum geimpften Personen bis Ende Juni per Post zugeschickt.

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