Getrübte Freude bei Paderborner Gastronomen

Paderborn. Noch tropft der Regen, unterbrochen von kürzeren oder längeren Pausen, mal plästernd und mal nieselnd auf die Tische und Stühle vor der Kleinen Galerie am Paderquellgebiet. Doch zum Wochenende soll das Wetter besser werden, worüber sich die Inhaber freuen. Ab diesem Freitagmittag, 28. Mai, geht es hier wieder los. Allerdings ist die Freude beim Juniorchef Malte Ewers - wie auch bei anderen Gastronomen - getrübt. "Ich würde schon sagen, dass wir froh sind", sagt Ewers. "Aber durch die ganzen Beschränkungen und das Wetter gibt es doch einige Unwägbarkeiten." Neben dem bisher miesen Mai-Wetter meint er die Corona-Vorgaben und damit verbundenen Kontrollen. Diese seien schon sehr aufwendig und er sei gespannt, ob alle Gäste vorbereitet kämen, heißt mit Impfnachweis, negativem Testergebnis oder dokumentierter Corona-Infektion und Genesung. Rund 40 Tische stehen auf drei Terrassen direkt vor dem Galerie-Hotel, am Rand des Paderquellgebiets und im Innenhof. Ab Samstag kann dann wieder gefrühstückt und von mittags bis abends warm gegessen werden. Bereits seit dem letzten Wochenende darf die Gastronomie ihre Außenbereiche wieder öffnen - so wie es die Betreiber des Padercafés, Fabian Böddeker und Sebastian Unruhe, gemacht haben. Erst vor Kurzem hatten die vor allem durch das Markt-5-Café bekannten Gastronomen das Lokal am Padersee übernommen und bereits einiges in den Umbau gesteckt. Die neue Handschrift an dem "super-schönen Objekt", sei schon deutlich erkennbar, so Böddeker. Allerdings sei man noch nicht fertig. Im To-go-Betrieb gestartet, öffneten die Betreiber das Padercafé am letzten Wochenende erstmals draußen und waren zufrieden. Bis auf ganz wenige dann auf Zetteln dokumentierte Ausnahmen hätten alle Gäste per Luca-App ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bisher laufe jedoch nur ein Teilbetrieb mit einer reduzierten Karte, sagt Böddeker. Getränke, Eis und Kuchen gibt es derzeit, der Verzehr ist an 60 bis 70 Plätzen möglich. Mitte oder Ende Juni soll es dann im Vollbetrieb los gehen. "Wir müssen jetzt neue Mitarbeiter finden" "Wir sind glücklich, dass es endlich wieder losgeht", sagt Monika Wahden, Wirtin der Alt-Enginger Mühle in Elsen. Aufgrund der Wetterprognose werde aber erst einmal nur am Samstag und Sonntag geöffnet, danach werde geschaut, wie sich die Witterung entwickelt. Auch sei es nicht lukrativ, nur auf die Außengastronomie angewiesen zu sein. Bei der aktuellen Entwicklung könne es jedoch sein, dass sie am nächsten Wochenende auch innen öffnen könne, so Wahden. Durch die vorgeschriebenen Abstände fielen aber viele Tische weg. Lesen Sie auch: Paderborns Dehoga-Chef mahnt zur Geduld nach Gastro-Öffnung Fort ist auch ein Drittel der früheren Mitarbeiter, die sich in den vergangenen Monaten einen anderen Job gesucht hätten. "Wir müssen jetzt neue Mitarbeiter finden", sagt Wahden - in der Hoffnung, dass der Arbeitsplatz Bestand habe und nicht wieder einem Lockdown zum Opfer falle. Eine Kraft sei ohnehin nur damit beschäftigt, zu kontrollieren, ob die Gäste geimpft seien, einen corona-negativ getestet oder nach einer Erkrankung genesen seien. "Wir fangen hier bei Null an" Bereits am vergangenen Woche hatte das Ausspann geöffnet, sagt Patrick Luther, der die Gaststätte an der Kasseler Straße zusammen mit Michael Löhr betreibt. Dass das Wetter bisher eher schlecht mitspielt, ist hier kein großes Problem: Durch einen mit einer Markise überdachten Windschutz und einem Heizstrahler pro Tisch haben es die Leute dennoch muckelig. Coronabedingt wichtig sei, dass der Anbau kein geschlossener Raum ist, so Luther. "Wir bereiten uns jetzt vor, um am Samstag oder am Mittwoch zu öffnen", sagt Zouheir Moussa, der das Hemingways am Kamp in Paderborn betreibt. Nach dem Lockdown freut er sich auf die Gäste, zugleich ist er skeptisch. "Wir machen das nur, weil wir lange nicht offen hatten. Da wir nur ein paar Tische draußen haben, lohnt es sich überhaupt nicht." Er will jedoch mal schauen, wie es läuft. Denn sein altes Personal sei komplett weg, wie er sagt. Viele machten jetzt etwas anderes, und auch aus Angst vor einer Infektion hätten viele aufgehört. Vom Gefühl her sei es wie ein Neuanfang, sagt Moussa. "Wir fangen hier bei Null an."

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