Paderborn. Eine 72-jährige Paderbornerin ist am späten Sonntagnachmittag bei einem brutalen Raubüberfall schwer verletzt worden. Couragierte Zeuginnen und Zeugen halfen dem Opfer und nahmen die Verfolgung der drei jungen Tatverdächtigen auf, die später festgenommen werden konnten, wie die Polizei mitteilt.
Die Rentnerin war den Angaben zufolge gegen 17.25 Uhr zu Fuß auf der Aldegrever Straße unterwegs. Aus einer Gruppe von drei jungen Männer. Einer aus der Gruppe ergriff plötzlich die Handtasche der Seniorin und versuchte ihr diese zu entreißen.
Die Frau hielt ihre Tasche fest und wurde umgerissen. Am Boden liegend schleifte sie der Täter über das Pflaster. Nach einigen Metern ließ das Opfer den Taschenriemen los und blieb schwer verletzt mit nasser und zerrissener Kleidung liegen. Das Trio flüchtete mit der Handtasche in Richtung Bahnhofstraße. Eine Zeugin (23) eilte der verletzten Frau zur Hilfe und alarmierte die Polizei.
Verfolgungsjagd per Auto
Mit einem Auto nahmen zwei Zeugen (24/26) die Verfolgung der Tatverdächtigen auf. Auf der Bahnhofstraße trennten sich die Männer, als der Fahrer zwischen sie lenkte. Den Mann mit der geraubten Tasche verfolgten die beiden Zeugen bis zu einem Supermarktparkplatz. Dort gelang es dem 24-jährigen, ihm mit dem Auto den Weg abzuschneiden. Offenbar in Bedrängnis ließ der Täter die Tasche fallen und flüchtete ohne Beute weiter.
Das Opfer kam mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus und wurde dort zunächst ambulant behandelt. Die 72-Jährige hatte eine gebrochene Schulter und andere Verletzungen davon getragen. Weitere Behandlungen stehen laut Polizei noch aus. Die Geschädigte gab später an, dass aus der Tasche nichts gestohlen wurde.
Aufgrund der guten Täterbeschreibungen entdeckte die Polizei zunächst einen Tatverdächtigen (20) an der Riemekestraße und nahm ihn fest. Die beiden mutmaßlichen Komplizen (20/21) wurden wenig später der an Grevestraße ebenfalls festgenommen.
Der 21-Jährige wurde als mutmaßlicher Haupttäter identifiziert. Er sollte auf Antrag der Staatsanwaltschaft noch am Montagnachmittag dem Haftrichter am Amtsgericht vorgeführt werden.