Warteschlangen vor Läden in der Paderborner Innenstadt

Paderborn. Die noch frische Wiedereröffnung ohne Terminabsprache nach dem Lockdown und besseres Wetter haben am Mittwoch vor etlichen Geschäften in der Paderborner Innenstadt zu Warteschlangen geführt. Vor allem vor C&A, H&M und TK Maxx drängelten sich die Menschen – und das nicht immer mit ausreichendem Abstand und teils auch ohne Masken. Zumindest das wird es ab diesem Donnerstag nicht mehr geben, gilt doch die neue Allgemeinverordnung mit einer Rückkehr der Maskenpflicht in der Fußgängerzone. &bdquo;Wir müssen die sehr niedrige Inzidenz sichern, nicht dass diese Lockerungen wieder aufgehoben werden", sagte Paderborns Ordnungsamtsleiter Udo Olschewski. Deshalb werde innerhalb der personellen Möglichkeiten auch wieder verstärkt kontrolliert. Vorerst würden es die Kräfte in Fällen fehlender Masken bei Ansprachen belassen und am Wochenende noch keine Verwarngelder ab 50 Euro aussprechen. &bdquo;Ab Montag werden wir dann auch verwarnen", betonte Olschewski. "Die Schlangen sind ein gutes Zeichen" Der Einzelhandel hat am Mittwoch messbar angezogen. Citymanager Heiko Appelbaum kann dies mit Zahlen belegen, die der Passantenscanner am Gebäude Westernstraße 2 (Thalia/Christ) liefert. 20.800 waren es bis 17 Uhr – bis zum Abend erwartete Appelbaum etwa 25.000. Ein Wert, der über einem normalen Vor-Corona-Werktag zu dieser Jahreszeit liege (am vergangenen Samstag waren es 11.488, vor einer Woche 10.488). &bdquo;Wohl auch aufgrund des Wetters, aber auch weil sich herum gesprochen hat, dass man in Paderborn wieder normal einkaufen kann", sagt Appelbaum. Die Schlangen vor den Geschäften bewertet er als ein &bdquo;gutes Zeichen, dass die ihre Kunden zählen". Massen von Besuchern aus anderen Städten, die nach Paderborn strömen und eine mögliche Überfüllung befürchtet Appelbaum nicht, da ja auch in Höxter und Bielefeld Geschäfte wieder ohne Terminvergabe öffnen dürften. &bdquo;Das behutsame Hochfahren des Handels ist genau das, was wir uns gewünscht haben." Zum kompletten Einkaufserlebnis fehle aber noch die Gastronomie, ohne die Shoppen nur halb so schön sei. &bdquo;Die Kunden kommen gezielter und seltener" &bdquo;Heute war ein schöner Tag für den Einzelhandel", sagt Daniel Lükel, Geschäftsleiter beim Modehaus Klingenthal, am Mittwoch. Auch er habe die langen Schlangen vor einigen anderen Läden gesehen. Bei Klingenthal dürften zeitgleich 200 Kunden im Haus sein, die sich sehr verteilten. Vom Geschäft vor der Pandemie sei man aber weit entfernt, habe sich doch das Einkaufsverhalten verändert: &bdquo;Die Kunden kommen gezielter und seltener", sagt Lükel. Immerhin gab es etwas Bummelkundschaft &bdquo;und Stammkunden, die einfach nur mal gucken". Persönliche Begrüßungen und eine freundliche Einführung ins Hygienekonzept. So beschreibt Uwe Seibel, Vorsitzender der Paderborner Werbegemeinschaft, die Stimmung in den Läden der Innenstadt. Einzelhändler und Kunden, die sich freuten, wieder Kontakte zu haben. Und die Umsätze seien, zumindest gemessen am Quadratmeter-Kunden-Verhältnis, in Ordnung gewesen, so Seibel. Alle seien aber froh, dass es wieder eine Perspektive gibt. &bdquo;Man merkt aber, dass die Schlenderkunden fehlen und dass die Gastronomie noch geschlossen hat." &bdquo;Alles ist besser als null" &bdquo;Wir sind einfach froh, wieder auf zu haben", sagt Michael Stauber, Geschäftsführer der Paderborner Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filiale. Wie nebenan bei Klingenthal dürfen auch dort maximal gut 200 Kunden zeitgleich sein. Am Dienstag und Mittwoch sei deutlich geworden, &bdquo;dass wir ein bisschen mehr sind als nur Einzelhändler". Dies sei vor allem durch Gespräche mit fröhlichen Stammkunden deutlich geworden. Und zum Umsatz sagt Stauber nur: &bdquo;Alles ist besser als null."

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