Wieder Präsenzunterricht: Schulen ziehen erste Bilanz

Kreis Paderborn. Seit Beginn der vergangenen Woche wird sowohl an den Grundschulen als auch an den weiterführenden Schulen Unterricht in Präsenz gegeben. Die Zeit des Home-Schoolings, die seit Dezember letzten Jahres bestand hatte, ist damit – zumindest für einige Jahrgänge – zeitweise vorbei. Nach einer vollen Unterrichtswoche ziehen die Schulen im Kreis Paderborn insgesamt ein positives Fazit. &bdquo;Aus pädagogischer Sicht ist es eine gute Sache, dass die Kinder wieder zurück in der Schule sind", sagt Jürgen Frerich, Sprecher der Paderborner Grundschulen und Rektor der Grundschule Overberg-Dom. Die Entscheidung, die Klassen jeweils in zwei Gruppen zu teilen, habe sich als die Richtige erwiesen. &bdquo;Das ist in der ersten Woche gut angelaufen und ermöglicht eine intensivere Arbeit mit den Schülern." Man habe den Kindern an den &bdquo;strahlenden Augen angesehen", dass auch sie wieder Lust auf Schule haben. Die Einhaltung aller Regeln sei auch bei den jüngeren Schülern kein Problem. &bdquo;Die haben das schon erschreckend verinnerlicht und es ist zu einer Art Normalität geworden", sagt Frerich. Problemloser Ablauf Selbstverständlich habe es im Kollegium wegen der Rückkehr zum Präsenzunterricht auch Sorgen und Bedenken gegeben. &bdquo;Die gibt es auch nach wie vor. Doch die Vorfreude auf den Unterricht überwiegt", erklärt Frerich. Zu noch mehr Sicherheit würde aus seiner Sicht der Ausbau von Testkapazitäten beitragen. Derzeit werde das gesamte Kollegium sowie der Mitarbeiterstab einmal pro Woche getestet. An der Realschule Schloß Neuhaus blickt man laut Schulleiter Philipp Beil auf eine unspektakuläre Woche zurück. &bdquo;Das ist in der gegenwärtigen Lage natürlich positiv zu bewerten." Da die Verhaltensregeln im Wesentlichen aus dem vergangenen Herbst bekannt gewesen seien, habe die Rückkehr in den Präsenzunterricht problemlos funktioniert. Auch einen Quarantäne-Fall habe es nicht gegeben. &bdquo;Man hat allen Beteiligten die Freude, wieder im Haus zu sein, angemerkt", sagt Beil. Der Unterricht in der Schule sei seiner Meinung nach nicht nur deshalb wichtig, um den Jugendlichen den Tagesrhythmus zurückzugeben, sondern auch um Familien zu entlasten. Anfängliche Bedenken verflüchtigen sich Aus Sicht von Roswitha Hillebrand, Leiterin der Gesamtschule Bad Lippspringe, ist die erste Schulwoche ebenfalls zufriedenstellend verlaufen. Nicht nur der Ablauf habe reibungslos funktioniert, die erste Unterrichtswoche habe zudem gezeigt, dass man Schüler auf Distanz unterrichten kann. "Ich habe mich immer gegen die Behauptung gewehrt, dass man im digitalen Unterricht nichts vermittelt bekommt", sagt Hillebrand. Nichtsdestotrotz habe den Jugendlichen natürlich die sozialen Kontakte gefehlt und auch sie habe die Schüler vermisst. "Eine Schule ohne Schüler funktioniert einfach nicht", so Hillebrand. Eine Herausforderung sieht die Rektorin insbesondere in der Umstellung auf den Wechselunterricht. "Eine Umstellung des Rhythmus kostet immer auch Energien." Aus diesem Grund hat man sich an der Gesamtschule Delbrück gegen ein Wechselmodell entschieden und unterrichtet tageweise entweder in Präsenz oder digital. "Das ist ein System, mit dem wir in ähnlicher Form schon gute Erfahrungen gemacht haben", erklärt Ralf Lübbert, stellvertretender Schulleiter. Deshalb sei die erste Woche auch gut zu organisieren und unproblematisch im Ablauf gewesen. "Die Schüler zeigen ein hohes Maß an Sensibilität für die Regeln in der aktuellen Situation", so Lübbert. Für die Lehrer habe der Unterricht vor Ort den Vorteil, dass effektiver mit den Jugendlichen gearbeitet werden könne. Auch Siegfried Rojahn, Rektor des Reismann Gymnasiums in Paderborn, hat in seinem Kollegium zu Beginn der vergangenen Woche leichte Verunsicherung gespürt. Anfangs gab es bei den Lehrern vielen Fragezeichen bezüglich des Ablaufes, die sich aber im Laufe der Woche immer mehr verflüchtigt haben." Viele seien froh, dass der Unterricht vor Ort wieder möglich sei. &bdquo;Sowohl Schüler als auch Lehrer haben festgestellt, wie wichtig die soziale Komponente ist", erklärt Rojahn. Nach der ersten Woche, mit der man zufrieden sei, gehen jetzt die Blicke wieder gen Berlin. Dort findet am Mittwoch die nächste Ministerpräsidentenkonferenz statt. Rojahn: &bdquo;Wir sind gespannt, was dort beschlossen wird."

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