Paderborn

Aktive Gewerkschafterin will für die Linke in den Bundestag

Kreisparteitag der Linken wählt Paderbornern Martina Schu als Direktkandidatin.

Martina Schu ist Direktkandidatin der Linken zur Bundestagswahl im September. | © Die Linke

16.02.2021 | 06.07.2021, 13:13

Paderborn. Martina Schu (56) will für die Partei Die Linke in den Bundestag. Die Bezirksgeschäftsführerin der Gewerkschaft Verdi wurde von einem Kreisparteitag der Linken jetzt zur Direktkandidatin in ihrem Heimatwahlkreis Paderborn gewählt. Martina Schu engagiert sich bereits seit mehr als 35 Jahren gewerkschaftlich, davon 28 Jahre als hauptamtliche Gewerkschaftssekretärin. In Paderborn hat sie den Kreisverband von Die Linke mit aufgebaut und war mehrere Jahre im Kreisvorstand aktiv. Von 2009 bis 2014 war Schu Fraktionsvorstizende der Linken im Kreistag Paderborn.

„Die Corona-Krise hat die soziale Spaltung im Land verstärkt. Die Folgekosten der Pandemie dürfen nicht auf die arbeitenden Menschen, auf wirtschaftlich Schwache, auf alleinerziehende und alte Menschen abgewälzt werden. Darum müssen die Reichen und Superreichen stärker zur Finanzierung herangezogen werden. Dafür möchte ich im Bundestag meine ganze Kraft einsetzen", wird die Paderbornerin in einer Pressemitteilung ihrer Partei zitiert. Die aktive Gewerkschafterin wurde demnach am Freitag im Welcome Hotel in Paderborn zur Direktkandidatin für den Wahlbezirk 137 - Paderborn gewählt.

Gerechtere Steuerpolitik und sozialökologische Wende

Die soziale Krise der Pandemie verstärke die Ungleichheiten in Einkommen, Bildung und sozialer Teilhabe, so Martina Schu weiter. Sie ist der Ansicht: „Während Milliarden locker an Konzerne fließen, bekommen die Armen nach einem Jahr gerade mal 150 Euro für die Mehrkosten zum Schutz vor Corona. Das ist beschämend für ein Land, in dem trotz der Pandemie die Anzahl der Millionäre weiter steigt. Wir brauchen eine gerechte Steuerpolitik und eine sozialökologische Wende, bei der die Verursacher die folgen des Klimawandels bezahlen."

Als überzeugte Paderbornerin mache sie sich auch Sorgen um Kultur, Handel und kleinere Betriebe. Es sei ein Skandal, dass Hilfen für den Mittelstand, Gastronomie und z.B. Soloselbstständige eher schleppend fließen oder erst sehr spät beantragt werden konnten. Das müsse schneller gehen. Außerdem brauche der Einzelhandel wie die kleinen Geschäfte in der Paderborner City,dringend Unterstützung bei den Ladenmieten.

Die Politik dürfe die Menschen nicht rechten Demokratiefeinden überlassen, meint Martina Schu. Nur ein starker Mietendeckel, ein Mindestlohn über 12 Euro und das konsequente Verbot von Leiharbeit könne den ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung helfen.

Auch Friedrich Straetmanns, Bundestagsabgeordneter aus Bielefeld, macht sich unterdessen Sorgen um die Demokratie. Er sagt: „Die Bewältigung der Corona-Krise gehört in den Bundestag. Eine Runde aus Kanzlerin und Landesregierungen reicht nach einem Jahr Pandemie nicht mehr aus. Die vielen Maßnahmen und Grundrechtseinschränkungen brauchen eine breite demokratische Grundlage." Nur eine starke Linke werde die Folgekosten der Krise gerecht verteilen und die Beteiligung der Menschen stärken.