Salzkotten (nw/ber). Zwei Polizistinnen haben am Mittwoch einen flüchtigen Autofahrer gestellt, der zuvor einen Verkehrsunfall mit Verletzten verursacht hatte. Bei seiner Festnahme stellte sich außerdem heraus, dass er bereits mit europäischem Haftbefehl gesucht wurde, teilt die Polizei mit.
Gegen 12.20 Uhr fiel einer Polizeistreife auf der Geseker Straße ein Jaguar-Fahrer auf, der während der Fahrt einen Tablet-PC nutzte. Die beiden Polizistinnen folgten dem Wagen in Richtung Paderborn. Als sie die Anhaltezeichen am Streifenwagen einschalteten, gab der Jaguar-Fahrer den Angaben zufolge jedoch Gas. Das Auto beschleunigte stark und entfernte sich von der Streife.
Frontale Kollision im Kreisverkehr
An der Dr.-Krismann-Straße fuhr der Jaguar entgegen der Fahrrichtung in den Kreisverkehr ein. Dabei wurde laut Polizei ein Fußgänger gefährdet. Im Kreisverkehr kollidierte der Jaguar frontal mit einem aus Paderborn entgegenkommenden Nissan Qashqai. Die Autos schleuderten aus dem Kreisverkehr auf den Gehweg. Der Qashqai prallte gegen eine Laterne und blieb stark beschädigt in einem Kiesbett vor einem Autohaus liegen. Die 54-jährige Fahrerin erlitt leichte Verletzungen. Der Jaguar XF kam ebenfalls schwer beschädigt auf dem Gehweg zum Stillstand. Kaum stand der Wagen, öffnete der Fahrer laut Polizeibericht die Tür und flüchtete zu Fuß in die Straße An der Burg.
Die Polizistinnen folgten zunächst mit dem Streifenwagen. Da der Flüchtende die Wege verließ, sprangen auch die Beamtinnen aus ihrem Fahrzeug und sprinteten hinterher. Nachdem sowohl der Fahrer als auch die beiden Verfolgerinnen den knietiefen Rothebach durchquert hatten, holten die Polizistinnen ihn auf dem Gehweg ein. Sie stoppen den Mann, der sich widerstandslos festnehmen ließ. Auch er hatte bei dem Unfall Verletzungen erlitten und musste mit einem Rettungswagen unter Polizeibegleitung in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht werden.
Noch viele weitere Delikte
Gegen den 31-jährigen Jaguar-Fahrer liegt laut Polizei ein europäischer Haftbefehl aus seinem Heimatland Rumänien vor. Zwei Jahre muss der Mann dort in Haft. Wegen des Verdachts eines illegalen Einzelrennens, Straßenverkehrsgefährdung, Fahrerflucht, Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinwirkung und Fahren ohne Fahrerlaubnis läuft jetzt auch in Deutschland ein neues Strafverfahren gegen den Mann.
Zunächst musste er über Nacht im Krankenhaus versorgt werden, wo er von Polizisten bewacht wurde. Am Donnerstag wurde er an die Justiz überstellt. Bei dem Unfall ist laut Polizei Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro entstanden. Beide Autos mussten abgeschleppt werden.