Wie Hundebesitzer ihre Tiere vor Giftködern schützen können

Kreis Paderborn. In den vergangenen Wochen sind im Kreis Paderborn an verschiedenen Stellen Giftköder gefunden worden. Ein Hund aus Delbrück sei bereits daran gestorben, teilt die Polizei mit, von einem weiteren toten Tier sei im Internet die Rede. Ende Januar waren in der Bürener Innenstadt mutmaßliche Giftköder aufgetaucht. Bei Hövelhof entdeckte eine Hundehalterin ausgelegte Mettwürstchen und in Delbrück musste ein Hund mit Vergiftungserscheinungen zum Tierarzt; später wurde aus Delbrück-Ostenland der Tod eines Hundes gemeldet, der vermutlich auf giftige Substanzen zurückzuführen sei. Jetzt wurden nach Polizeiangaben auch in Borchen mit Nadeln gespickte Wurststücke gefunden. Und bereits kurz vor den Weihnachtstagen hatte eine Frau in Büren präpariertes Hunde- und Katzenfutter entdeckt, das mit offensichtlich zerbröselten Tabletten vermischt war. &bdquo;Wir bekommen derzeit vermehrt Meldungen über gefundene Giftköder", bestätigt Polizeisprecher Michael Biermann. In einem Dreieck zwischen Delbrück und Hövelhof ermittele die Kripo bereits in zehn Fällen von Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Hauptsächlich handele es sich dabei um Giftköder. &bdquo;Wir bekommen auch mit, dass weitere Fälle in den Sozialen Medien diskutiert werden", sagt Biermann. Diese würden aber nicht immer der Polizei gemeldet. &bdquo;Das wäre wichtig, damit wir ermitteln können", appelliert er an Hundebesitzer und Spaziergänger, über verdächtige Funde zu informieren. Denn: &bdquo;Bei Giftködern hört der Spaß auf." Nicht nur Tiere könnten dadurch zu Schaden kommen, Gefahr bestehe auch für kleine Kinder, die diese möglicherweise in den Mund nehmen. Pony die Spitze des Ohres abgeschnitten Ein besonders schwerer Fall von Tierquälerei wurde den Beamten jetzt aus Delbrück gemeldet. Im Stadtteil Lippling sei am Postdamm bei einem Shetland-Pony die Spitze eines Ohres abgeschnitten worden. Am anderen Ohr waren die Haare gestutzt. In Zusammenhang mit den Giftködern stehe diese Tat aber wohl nicht, betont Biermann. Bei den Funden in Büren gehe die Polizei aber davon aus, dass es sich um den oder dieselben Täter handelt. Die ausgelegten Mettwürstchen, die mit Tabletten gespickt waren, seien gezielt dort ausgelegt worden, wo viele Hundebesitzer mit ihren Tieren spazieren gehen. Dass das kein Versehen war, davon ist auch Gabriele Votsmeier überzeugt. Sie ist Vorsitzende des Paderborner Tierschutzvereins Tiere in Not. &bdquo;Manchmal sollen ja auch Ratten vergiftet werden, aber in diesen Fällen scheinen die Köder gezielt ausgelegt worden zu sein", sagt sie. Hundebesitzer sollten ihre Vierbeiner beim Gassigehen nicht aus den Augen lassen und darauf achten, dass sie nichts ins Maul nehmen. Das könne man bis zu einem gewissen Grad auch trainieren. Maulkorb als sicherster Schutz vor Giftködern &bdquo;Aber wenn ich weiß, dass das bei meinem Hund nicht funktioniert, sollte ich ihn nicht frei laufen lassen und vielleicht sogar einen Maulkorb verwenden", empfiehlt sie. Viele Hundebesitzer würden das zwar nicht mögen, aber zumindest jetzt, wenn sich die Fälle häufen, wäre das ein wirksamer Schutz. &bdquo;Wenn der Hund sich anders benimmt, möglicherweise lethargisch ist, nicht mehr frisst oder speichelt, ist es wichtig sofort zu reagieren", sagt Votsmeier. Das Gift müsse so schnell wie möglich aus dem Körper. Sie vermutet, dass solche Giftköder womöglich von Menschen auslegt werden, &bdquo;die nicht viel für Hunde übrig haben" und sich vielleicht über die Hinterlassenschaften der Tiere geärgert haben. Gerade jetzt, da sich viele Menschen gegen die Lockdown-Langeweile einen Hund anschaffen, und zugleich viele draußen spazieren und joggen gehen, komme es auf begrenztem Raum womöglich schneller zu Konflikten. Polizeisprecher Biermann will zudem auch nicht ausschließen, dass angesichts der vielen Funde derzeit auch Trittbrettfahrer darunter sind. Die Ermittlungen in solchen Fällen seien oft schwierig. &bdquo;Wir sind auf Aussagen von Zeugen angewiesen, die etwas beobachtet haben, zum Beispiel eine verdächtige Person, vielleicht ein Autokennzeichen", sagt er. Hinweise – übrigens auch zu dem verletzten Pony – nimmt die Polizei jederzeit unter Tel. (0 52 51) 30 60 entgegen.

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