Gütersloher findet mysteriöse Beutel – Sorgen bei Anwohnern von Schule und Spielplatz

Gütersloh. Daniel und seine Mutter Stanka Stojanovic sind beunruhigt und frustriert. Seit etwa einem Monat tauchen in ihrer Nachbarschaft rund um den Amtenbrinksweg mysteriöse kleine Tüten auf. Diese enthalten Hundetrockenfutter, das mit nicht identifizierbaren Tabletten und Pillen vermischt ist. Obwohl sie das Problem bei verschiedenen Behörden gemeldet haben, fühlen sie sich mit ihren Bedenken nicht ernst genommen. &bdquo;Wir sammeln die Beutel immer wieder auf. Leider dauert es manchmal nur Stunden, bis neue Beutel in der Nachbarschaft verteilt werden“, berichtet Daniel Stojanovic. Gerade in dem Gebiet zwischen der Mosaikschule und dem Bockschatz Spielplatz habe er die meisten Beutel gefunden. &bdquo;Das ist eine eventuelle Gefährdung der Gesundheit für Mensch und Tier. Vor allem kleine Kinder nehmen vieles aus Neugier in die Hand oder sogar in den Mund“, sagt er. Dabei scheint es auch so, als ob die Beutel gerade so platziert werden würden, dass Mensch und Tier geradezu darauf stoßen müssen. &bdquo;Wenn die Beutel wenigstens in der Nähe der Mülltonnen liegen würden, dann könnte man noch sagen, dass das ein Versehen war“, sagt Stanka Stojanovic. Doch oftmals finde sie mit Tabletten vermischten Hundeleckerlis in der Nähe von Postkästen, auf dem Spielplatz, an der Bushaltestelle und im Garten. Das bereite ihr Sorgen. Lesen Sie auch: Verdacht auf gefährliche Giftköder in Gütersloh: Hundehasser unterwegs? Stadt und Polizei Gütersloh können nicht weiterhelfen Besonders bitter sei der Kontakt zu den Behörden in dieser Sache gewesen, betonen beide. Nachdem Familie Stojanovic die Fundstücke bei einem Tierarzt gezeigt hatten, wandten sich die beiden telefonisch an das Veterinäramt und an die Polizei. Dort habe man ihnen allerdings nicht weiter helfen können. Ein anschließendes Telefonat mit dem Ordnungsamt der Stadt verlief ebenfalls erfolglos. &bdquo;Mir wurde gesagt, dass es keine entsprechenden Ansprechpartner dafür beim Ordnungsamt gibt“, sagt Daniel Stojanovic. Statt Hilfe zu bekommen, habe man ihn lediglich wieder zurück an die Polizei verwiesen. &bdquo;Es ist beschämend und alarmierend zugleich, dass hier absolut niemand tätig wird und sich niemand dafür zuständig fühlt“, sagt er. Lesen Sie auch: Hundewelpe stirbt grausamen Gifttod: Tierquäler in Gütersloh unterwegs Bei der Kreispolizeibehörde Gütersloh weiß man allerdings nichts von den Hinweisen aus dem Amtenbrinksweg, wie der Pressesprecher der Behörde, Mark Kohnert, auf &bdquo;NW“-Anfrage bestätigte. &bdquo;Uns liegen auch keine Anzeigen von möglichen geschädigten Hundebesitzern vor“, so Kohnert weiter. Ordnungsamt Gütersloh kann nicht flächendeckend kontrollieren Generell empfiehlt Kohnert, solche verdächtigen Beutel umgehend bei der Polizei oder Stadtverwaltung abzugeben, um eine fachgerechte Entsorgung der Tabletten zu gewährleisten. Bei Verdacht auf eine Straftat sollten die Fundstücke direkt zur nächsten Polizeidienststelle gebracht werden, wo auch Anzeige erstattet werden kann. Zudem rät er Hundebesitzern in der betroffenen Gegend zur Vorsicht: Sie sollten ihre Tiere an der Leine führen und besonders aufmerksam sein, wenn ihr Vierbeiner etwas Ungewöhnliches entdeckt. Ähnliches ist auch aus dem Ordnungsamt der Stadt Gütersloh zu hören. &bdquo;Uns erreichen immer mal wieder Meldungen über Giftköder oder Köder mit Nägeln. Ein aktueller Fall ist uns jedoch nicht gemeldet worden“, sagt Norman Rosenland, der Leiter des Fachbereichs Ordnung. &bdquo;Grundsätzlich bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger, die verdächtige Köder entdecken, diese nicht anzufassen und das Ordnungsamt oder die Polizei zu informieren“, fügt er hinzu. Im Allgemeinen veranlasse das Ordnungsamt die Beseitigung gemeldeter manipulierter Köder, besonders die, die in Bereichen von Kitas, Spielplätzen oder Schulen gefunden werden. Jedoch könne das Ordnungsamt nicht flächendeckend und täglich alle potenziellen Gefahrenstellen kontrollieren, erklärt er. Daniel Stojanovic ist nach Erhalt der Antworten von den zuständigen Behörden bestürzt. Obwohl es positiv sei, nun klare Handlungsanweisungen zu haben, ist er darüber frustriert, dass seine vorherigen Anrufe und Berichte anscheinend ignoriert wurden. Ein Auszug aus dem Anrufverzeichnis seines Mobiltelefons, den die &bdquo;Neue Westfälische“ für den Zeitraum vom 20. bis 21. März eingesehen hat, belegt, dass Stojanovic tatsächlich in Verbindung mit dem Ordnungsamt und der Kreispolizeibehörde stand. Verstehen könne er das nicht, sagt er.

Meistgelesen