Gefahr für Hunde: Mysteriöser Fleischfund am Martinsweg in Spenge

Spenge. Es habe sich angefühlt &bdquo;wie ein Angriff auf mich und meine Tiere“, sagt Stefanie Schmalenberg. Am Sonntagabend wollte sie eigentlich nur mit ihren zwei Hunden am Martinsweg spazieren gehen. Doch auf einmal findet sie rohes Fleisch. Sie vermutet Giftköder. Die Polizei ermittelt nun. &bdquo;Warum ausgerechnet jetzt?“, habe sie sich gefragt. Denn gerade am Sonntagabend sei es schwierig gewesen, einen Tierarzt zu finden, berichtet Schmalenberg. Sie habe nur kurz nicht aufgepasst, da hätten beide Hunde auch schon von dem rohen Fleisch probiert. Sie habe mehrere Stücke auf dem Abschnitt des Martinswegs zwischen Bussche-Münch-Straße und Werburger Straße gefunden. Weitere Fleischstücke sollen zudem nahe der Hermannstraße gelegen haben. Schmalenberg fährt mit ihren Hunden direkt zu einer Tierklinik in Bielefeld. Einer von ihnen hätte sich schon im Auto erbrochen, der andere hätte beim Arzt eine Spritze bekommen, damit er sich erbricht, berichtet Schmalenberg. Erst um circa 0.30 Uhr sei sie wieder zu Hause gewesen. Dafür gehe es beiden Hunden aber gut, nur einer von ihnen sei etwas erschöpft. Verstoß gegen das Tierschutzgesetz Ähnliches sei auch einer Bekannten im gleichen Zeitraum am Martinsweg widerfahren, sagt Schmalenberg. In den sozialen Medien warnt die Spengerin nun vor den rohen Fleischstücken, hinter denen sie Giftköder vermutet. Auch bei der Polizei habe sie schon eine Anzeige gestellt. Lesen Sie auch: Was bei Giftködern zu tun ist Auf Nachfrage bestätigt Hendrik Drawe, Pressesprecher für die Polizei im Kreis Herford, dass eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt. Sollte es sich tatsächlich um Giftköder gehandelt haben, würden das Auslegen der Fleischstücke eine Straftat darstellen, erklärt Drawe. Dabei handele es sich zunächst um eine Sachbeschädigung, es könnten aber auch Strafbestände gegen den Tierschutz vorliegen, die über eine solche Beschädigung hinausgehen. Was Tierhalter tun können Der Vorfall war &bdquo;sehr seltsam“, sagt Yvonne Welpmann, Fachtierärztin für Kleintiere am Tierärztlichen Zentrum Anicura in Bielefeld. Sie hat die beiden betroffenen Hunde behandelt. Zur Sicherheit habe sie die Fleischstücke auf Metalle untersucht, aber nichts gefunden. Einer der Hunde habe sich schon auf dem Weg in die Praxis erbrochen, beim zweiten sei mit Medikamenten nachgeholfen worden. Weitere, ähnliche Fälle aus Spenge mit Verdacht auf Vergiftung sind seit dem Fund am Martinsweg am Sonntag nicht bekannt. Im Ernstfall rät Welpmann Tierhaltern, schnell zu handeln, wenn sie sicher sind, dass ihr Tier etwas verspeist, was es nicht sollte. &bdquo;Schnelles Handeln ist superwichtig“, sagt sie. Nicht nur bei mutmaßlichen Giftködern, sondern auch bei der &bdquo;Socke, Spielzeug, Tabletten, Schokolade, Zigaretten, Rouladen mit Spieß“ und Ähnlichem. &bdquo;Je schneller die Besitzer bei uns sind, desto besser und wir können entscheiden, welches Vorgehen am sichersten ist“, erklärt Welpmann. Denn Brechmittel sind nur so lange eine Lösung, wie der Gegenstand noch nicht verdaut wurde. Vergiftungen kommen selten vor Bevor ein Brechmittel eingesetzt wird, überprüfen die Ärzte aber zunächst, ob der Hund gesund genug ist, das zu vertragen. Das sollte auch nicht leichtfertig entschieden werden, denn den Tieren gehe es danach &bdquo;wie uns nach einer Woche mit dem Norovirus“, sagt Welpmann. Etwa 15 Minuten, nachdem ein Medikament gespritzt wurde, erbricht sich das Tier stark, &bdquo;nach circa 30 Minuten wird es besser“, erklärt sie weiter. Gegebenenfalls wird dann eine Infusion nötig, um die Nachwirkung des Erbrechens aufzufangen. Die gute Nachricht: &bdquo;So oft kommt das glücklicherweise nicht vor“, sagt Welpmann. Die Hälfte der Fälle, in denen eine Vergiftung vermutet wird, &bdquo;hat eine komplett andere Ursache“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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