Paderborn

Paderborner Polizei beschlagnahmt Auto nach verbotenem Rennen

Gegen den 19-jährigen Fahrer wird ein Strafverfahren eingeleitet.

Die Fahrweise eines 19-Jährigen fällt einer Polizeistreife am Pohlweg ins Auge. | © (Symbolbild) Andreas Frücht

30.12.2020 | 30.12.2020, 13:12

Paderborn. Nach einem verbotenen Autorennen im Bereich der Parkplätze am Pohlweg hat die Polizei den Skoda und Führerschein eines 19-jährigen Paderborners beschlagnahmt.

Wie die Polizei mitteilt, waren Beamte am frühen Mittwochmorgen auf Fußstreife im Bereich des öffentlichen Parkplatzes am Pohlweg, Höhe Vogeliusweg, unterwegs. Hier war es laut Polizei in der jüngeren Vergangenheit immer wieder zu Zusammenkünften gekommen, die nicht den Vorgaben der Coronaschutzverordnung entsprachen. Außerdem ist die Örtlichkeit als Treffpunkt der lokalen Tuning-Szene bekannt. So befanden sich auch in dieser Nacht 15 Fahrzeuge dieser Szene auf dem Parkplatz. Einige dieser Fahrzeuge waren zuvor im Innenstadtbereich aufgefallen, wo sie mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit den inneren Ring von der Marienstraße in Richtung Masperplatz befahren hatten.

Es geht offenbar um die Geräuschkulisse

Auf dem öffentlichen Parkplatz fiel den Polizisten ein silberfarbener Skoda Fabia auf, der den Außenbereich der ringförmig zu befahrenen Fläche mit höchst möglicher Geschwindigkeit befuhr und dabei auch Driftmanöver mit stark quietschenden Reifen hinlegte. Scheinbar um diese Geräuschkulisse, ähnlich wie auf einer Rennstrecke, zu erzeugen, drehte der Skoda-Fahrer mehrere Runden auf dem nur spärlich beleuchteten Ring.

Der Bereich, in dem sich der Großteil der vermeintlichen Zuschauer aufhielt, wurde von dem 19-Jährigen augenscheinlich nicht befahren. Jedoch befanden sich weitere Tuner in und an den geparkten Autos vereinzelt am Rand der Fahrstrecke des Skoda. Weiterhin wird dieser Parkplatz auch zu später Stunde von Studierenden der nahe liegenden Universität frequentiert. Diese sind dort häufig fußläufig oder mit E-Scootern unterwegs - so auch diesmal. Zudem lagen die Temperaturen um den Gefrierpunkt, so dass mit Straßenglätte und damit mit unkontrolliertem Ausbrechen des Skodas gerechnet werden musste. Aufgrund dieser Gefahrenlage reagierten die Beamten und hielten den Skoda-Fahrer unter "Beachtung der Eigensicherung an", wie die Polizei schreibt.

Auch die Coronaschutzverordnung wird verstoßen

Dem Mann - neben ihm befand sich in dem Fahrzeug eine 18-jährige Borchenerin - wurde dann nach gesetzlicher Belehrung der Tatvorwurf eines Verbotenen Kraftfahrzeugrennens gemacht, schreibt die Polizei. Dieser Tatbestand sei seit einigen Jahre im Strafgesetzbuch verankert und könne auch von Einzelpersonen erfüllt werden. Gegen den 19-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen Verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet.

Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Paderborn wurde der Skoda als Tatmittel beschlagnahmt ebenso wie der Führerschein des Fahranfängers. Zugleich fuhren mehrere andere Fahrzeuge, die der Tuningszene zuzuordnen waren, vorbei und fielen durch unqualifizierte und provokante Bemerkungen gegenüber den Polizeibeamten auf. Dabei wurden gegen vier weitere Personen aus der Tuningszene Ordungswidrigkeitenanzeigen gefertigt, weil sie gegen die Coronaschutzverordnung verstoßen hatten.