"Erziehungseffekt": Mobiler Blitzer auf der A 33 bremst Autofahrer aus

Kreis Paderborn. Seit dem 26. Februar 2020 verfügt die Autobahnpolizei Bielefeld über einen mobilen Blitzer-Anhänger vom Typ Esther. So bezeichnen die Bielefelder den futuristisch anmutenden Enforcement-Trailer der Firma Vitronic, den auch die Stadt Bielefeld über mehrere Monate einsetzte. Im Paderborner Stadtgebiet ist seit August ein anderes Modell mit Namen Dana im Einsatz. Die Autobahnpolizei setzt ihren Blitzer OWL-weit auf diversen Abschnitten ein, vor allem in Baustellenbereichen – auch im Kreis Paderborn. 165 Tage lang war der halbstationäre Blitzer in der Region bereits in seinen ersten sechs Monaten im Einsatz und erfasste dabei 23.523 Tempoverstöße. Wie die Bielefelder Polizeisprecherin Sarah Siedschlag mitteilt, fand die erste Messung am 26. Februar statt. Inzwischen wurde er an sechs verschiedenen Stellen insgesamt 165 Tage lang aufgestellt. Insgesamt erfasste der Laserblitzer auf Autobahnen der Region 1.486.406 Fahrzeuge und stellte dabei 23.523 Verstöße fest. &bdquo;Das entspricht etwa 1,6 Prozent", erklärt die Polizeisprecherin. Das sei eine erwartbare Größe gewesen. Besonders auffällige Messungen habe es nicht gegeben. Eine Quote von zwei Prozent Überschreitung ab etwa 16 km/h sei auch bei anderen Stativmessungen festzustellen. Erwartungsgemäß wurden die &bdquo;Spitzenwerte" nachts registriert. 1,5 Millionen Euro Gesamteinnahmen Insgesamt wurden 8.012 Verwarngelder ab 30 Euro ausgesprochen und 15.511 Ordnungswidrigkeitenanzeigen, die deutlich teurer sein können, verhängt. Die Gesamtsumme der Verwarn- und Bußgelder, die durch den neuen Blitzer entstanden sind, liegt nach Angaben der Polizei nach dem ersten halben Jahr bei rund 1,5 Millionen Euro. &bdquo;Die endgültige Summe wird wahrscheinlich etwas höher liegen", prognostiziert Siedschlag, &bdquo;da den Autofahrern in Baustellen oft Vorsatz vorgeworfen wird." Dadurch verdoppele sich oft das Bußgeld. An insgesamt sechs Messstellen baute die Polizei den Anhänger auf. In einer Baustelle auf der A 33 zwischen Bad Wünnenberg-Haaren und Borchen (Tempolimit 60) hat er 2.894 Verstöße festgestellt. Da der Anhänger hier nur 15 Tage lang stand, lag die Tagessünderquote mit 193 am höchsten, die Strafgelder belaufen sich auf 119.400 Euro. "Starker Erziehungseffekt" Die Autobahnpolizei stellt insbesondere in den Baustellen fest, dass &bdquo;ein starker Erziehungseffekt der ortskundigen Fahrer zu bemerken" war. &bdquo;Hohe Fallzahlen zu Beginn der Messungen an neuen Stellen gingen nach ein paar Tagen stark zurück", so Siedschlag. Das Geschwindigkeitsniveau dürfte an den Messstellen insgesamt gesunken sein, heißt das zufriedene Resümee der Behörde. Im Rahmen ihrer wöchentlichen Schwerpunktkontrollen hatte die Kreispolizei Paderborn am Donnerstag ebenfalls das Thema Geschwindigkeit im Auge. Dabei fielen besonders auf der L 776 mehrere Fahrer negativ auf. Trauriger Raser-Spitzenreiter Der laut Polizeimitteilung traurige Spitzenreiter war ein 28-Jähriger aus Gelsenkirchen, der am frühen Donnerstagmorgen auf der Strecke zwischen Büren und Paderborn mit 192 statt der erlaubten 100 km/h unterwegs war. Gemessen wurde der junge Mann um 4.20 Uhr, als er mit einem Opel Astra aus Büren kommend in Richtung Paderborn raste. Dem Fahrer drohen nun ein Bußgeld von 600 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein mehrmonatiges Fahrverbot. Auch ein weiterer Fahrer aus Gelsenkirchen war an diesem Morgen auf der Landesstraße deutlich zu schnell unterwegs. Der 31-Jährige wurde in einer Mercedes C-Klasse mit Tempo 169 erwischt. Auch ihm drohen zwei Punkte, ein mehrmonatiges Fahrverbot und ein Bußgeld von 440 Euro. Ein Mann aus Warstein hatte 134 Stundenkilometer auf dem Tacho, als er mit einer Mercedes A-Klasse in Richtung Paderborn fuhr. Der 34-Jährige muss sich wohl auf einen Punkt in Flensburg und ein Bußgeld von 80 Euro einstellen.

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