Feinschliff für die Planung des Alanbrooke-Quartiers in Paderborn

Paderborn. Mitten in der Stadt werden gerade die Grundlagen gebuddelt für ein komplett neues Quartier auf fast 20 Hektar: Wo bis vor wenigen Jahren die Alanbrooke-Kaserne der britischen Streitkräfte war, ist nun schweres Baugerät im Einsatz. Dort wird das Gelände, auf dem zu Zeiten der Briten 90 Gebäude standen, für den Neubau von insgesamt 800 Wohneinheiten mitsamt Kita und Grünanlagen sowie Platz für Büros und Gewerbe vorbereitet. Nun werden die Bürgerinnen und Bürger aber nochmals die Chance bekommen, beim Feintuning der Bauleitplanung ein Wörtchen mitzureden. Der Bau- und Planungsausschuss des Stadtrates wird nämlich am kommenden Mittwoch über die erneute Offenlegung der Pläne beschließen. Gleichzeitig liegt ihm ein Beschluss über die Ergebnisse und den Umgang der Planer mit den bisherigen Beteiligungen von Bürgern, Fachämtern und Trägern öffentlicher Belange vor. Diese war coronabedingt unterbrochen worden und erst in diesem Sommer zu Ende gegangen. Nötig werde die erneute Offenlegung, so heißt es in der Vorlage, durch etliche Änderungen und Präzisierungen, die sich im Verlauf des bisherigen Verfahrens ergeben hätten - zum Teil in Zuge der Projektentwicklung und der Erschließungsarbeit, aber nicht zuletzt auch durch die diversen Stellungnahmen. Was alles vorgeschrieben wird Konkret heißt das: Nunmehr festgesetzt werden Vorschriften zu Dachbegrünungen, Einfriedungen und Vorgartenbereichen. Vor allem aber gibt es präzisere Festsetzungen zu den geplanten Verkehrs- und Stellplatzflächen, ihren Zuschnitten und Zuordnungen. Zur Offenlegung der Pläne gehört ein stolzes Konvolut von nicht weniger als 15 Anlagen, darunter sind auch zahlreiche Gutachten. Ein besonderes Augenmerk hatten bisher nicht nur Nachbarn, sondern auch künftige Bewohner und Nutzer auf alles, was mit dem Verkehr zu tun hat. Achten die einen speziell auf Rad- und Gehwege als Verbindungen in und durch das Quartier, so sorgen sich andere um genug Parkplätze. Wieder andere befürchten Belastungen durch steigenden Fahrzeugverkehr. Bereits im September letzten Jahres hatte das Thema bei einer Informationsveranstaltung der Stadt breiten Raum eingenommen. Gutachten geht von fünf Prozent mehr Verkehr aus Grundlage der aktuellen Planungen ist ein ebenfalls zur Offenlegung gehörendes Verkehrsgutachten der Planersocietät Dortmund. Sie geht davon aus, dass, wenn alles fertig ist, rund 7.700 Kraftfahrzeuge täglich das Quartier ansteuern werden. Eine genaue Prognose sei schwer, aber insgesamt werde das Verkehrsaufkommen in dem Bereich darum herum vermutlich um fünf Prozent steigen. Grundsätzlich sei das Straßennetz dem nach der Installierung einer Ampelanlage an der Kreuzung von Erzberger- und Elsener Straße aber gewachsen. Für Kraftfahrzeuge erschlossen wird das Alanbrooke-Quartier über drei bügelförmige neue Wege. Diese sollen jeweils an die angrenzenden Straßen (Erzberger-, Theodor-Heuss- und Giefersstraße) angebunden werden, aber keinen Durchgangsverkehr erlauben. Die Bewohner der Etagenwohnungen sowie die Nutzer von Büro- und Gewerbeimmobilien sollen grundsätzlich in Tiefgaragen parken, während nur die Bewohner der Reihenhausanlagen Stellplätze unmittelbar in Hausnähe erhalten. Besucherparkplätze soll es an der Erzberger- und der Theodor-Heuss-Straße sowie in den inneren Stichstraßen geben, wo auch Wendeanlagen eingeplant werden - wie es heißt "in ausreichender Zahl für die zulässigen Nutzungen".

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