Höhere Preise für kleine Eigentumswohnungen in Paderborn

Paderborn. Der Immobilienmarkt ist unverändert in Bewegung. 378 Häuser im Bestand haben im vergangenen Jahr im Stadtgebiet neue Eigentümer gefunden. Allein in der Paderborner Kernstadt waren es 177 Objekte, darunter 46 Einfamilienhäuser und damit so viele wie 2018 (47). Gehandelt wurden auch 335 gebrauchte Eigentumswohnungen, das sind 79 mehr als 2018. Das geht aus dem jüngsten Marktbericht von Thater Immobilien hervor. Gewohnt akribisch haben Matthias Thater und Patrick Silaff die Bestandsverkäufe in der Kernstadt, eingeteilt in zehn Geolagen wie Riemeke, Fischteiche oder Lieth, in ihrem mittlerweile vierten Marktbericht unter die Lupe genommen. Der enthält interessante Details, stellt teils Preisforderungen und realisierte Erlöse gegenüber und beleuchtet bei Eigentumswohnungen auch die Entwicklung in Elsen und Schloß Neuhaus. Die Daten stammen vom Gutachterausschuss der Stadt, dem die Kaufverträge aus den Immobilienverkäufen vorliegen. 14 Häuser deutlich teurer als 500.000 Euro Einfamilienhäuser wurden 2019 in der Regel auf einem hohen Preisniveau verkauft und zwar von 215.000 bis 620.000 Euro. Für den Großteil der 46 Verkäufe wurden zwischen 300.000 und 500.000 Euro gezahlt. Außergewöhnlich in 2019: für drei Objekte (Fischteiche, Südstadt) flossen jeweils mehr als eine Million Euro, für elf andere Häuser mehr als 500.000 Euro. Diese Verkäufe tragen zur hohen Preissteigerung von 14,8 Prozent gegenüber 2018 bei. 39 Reihenmittelhäuser wurden veräußert (169.000 bis 307.000 Euro), in zwei Fällen (Riemeke und Stadtheide) wurden über 350.000 Euro erzielt. Gut jedes fünfte verkaufte Haus war eine Doppelhaushälfte oder ein Reiheneckhaus, die sich noch einmal deutlich verteuerten. Gehandelt wurden 41 Objekte zwischen 150.000 und 435.000 Euro in der Spitze. 51 Mehrfamilienhäuser und damit anhaltend viele (2018: 49) wechselten den Eigentümer. Hier stiegen die Preise bei kleineren Einheiten um 5,3 Prozent. Drei-Zimmer-Eigentumswohnungen sind besonders begehrt Bei Eigentumswohnungen (335) wurden besonders viele 3-Zimmer-Wohnungen gehandelt (144), die sich recht preisstabil zeigten. Abnehmer fanden sich trotz Preissteigerungen von 17 bzw. 18 Prozent auch für 1- und 2-Zimmer-Einheiten (68 und 65 Verkäufe). Die Quadratmeterpreise: 590 bis 3.980 Euro mit Spitzenwerten um die 4.500 Euro. Während der Richtwert unabhängig von der Wohnungsgröße in der Kernstadt 2018 noch bei 1.875 Euro lag, waren es 2019 etwa 1.992 Euro (Innerer Ring: 2.487 Euro, Kaukenberg: 1.708 Euro). In Elsen und Schloß Neuhaus mit 59 bzw. 58 verkauften Wohnungen lag der Verkaufspreis in je einem Fall bei über 400.000 beziehungsweise 450.000 Euro. Der mittlere Richtwert betrug in Schloß Neuhaus 1.622 Euro pro Quadratmeter, in Elsen 2.127 Euro. Damit ist Elsen preislich durchaus mit Südstadt (2.280 Euro), Riemeke (1.972 Euro) oder Nordstadt (1.904 Euro) vergleichbar. Über OWL hinaus sind nur wenige Käufer interessiert Der Großteil der Käufer stammt aus Stadt oder Kreis Paderborn. Bei den Haus-Käufern waren das 345 von 378, bei Wohnungen 396 von 490. Selbst bei Mehrfamilienhäusern fanden nur fünf Prozent einen Käufer außerhalb OWLs. Los wurde übrigens nicht jeder die feilgebotene Immobilie - "und schon gar nicht zu dem in der Anzeige genannten Preis", schreibt Patrick Silaff. Trotz Corona scheint die Lage in Paderborn auch aktuell recht stabil zu sein. "Nach einer kurzen Corona-Verschnaufpause im Frühjahr zogen die Verkaufszahlen im Stadtgebiet wieder deutlich an und bewegen sich derzeit auf dem sehr hohen Vorjahresniveau", so Matthias Thater. Dennoch beobachte man eine gewisse Vorsicht im Markt und rechne für 2020 mit einer "preislichen Seitwärtsbewegung".

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