Anwohner fordern nachts Tempo 30 auf der Detmolder Straße

Paderborn. Die Anwohner rund um die Detmolder Straße haben einen dicken Hals. Die Probleme mit schnellen Autos, heulenden Motoren, lautstarker Musik und Müll in den angrenzenden Wohngebieten sind nicht neu. Doch während der vergangenen Monate habe das ganze eine neue Dimension bekommen, sagt Andreas Rump. Er engagiert sich seit einiger Zeit in der Arbeitsgruppe Nachbarschaft Ost, die jetzt zum Austausch mit anderen betroffenen Nachbarn auf dem Lucky-Bike-Parkplatz eingeladen hat. Rund 45 Anwohner waren der Einladung gefolgt und machten ihrem Ärger über die aktuelle Situation Luft. &bdquo;Fast jeden Abend treffen sich Auto- und Motorradfreunde, um unter Begleitung lautstarker Musik und dem Beifall vieler Zuschauer ihre Fahrzeuge und Fahrkünste vorzuführen", sagt Rump. Was für die einen ein Freizeitvergnügen darstelle, sei für viele Anwohner mittlerweile zu einem echten Problem geworden. Keine Rücksicht auf Anwohner &bdquo;Im Sommer macht man kein Fenster auf", sagt Thomas Epe. Er wohnt hinter dem Subway-Imbiss in einer Seitenstraße der Detmolder Straße. Auch ihm sei aufgefallen, dass in den vergangenen Wochen besonders viel los sei. &bdquo;Diese Personen nehmen keine Rücksicht auf die Anwohner", sagt er. Der Müll werde an Ort und stelle abgestellt, morgens sei noch erkennbar, wo die Autos mit geöffnetem Kofferraum gestanden haben. Einiges lande auch in seinem Vorgarten. Für Hubert Brüne ist unverständlich, dass bei jedem Volksfest und in jeder Kneipe um 23 Uhr Ruhe sein muss, die Musikanlagen der Nachtschwärmer in den Wohngebieten aber die ganze Nacht zu hören sind. &bdquo;Und das nicht nur am Wochenende sondern fast jede Nacht", betont Brüne, der ebenfalls in einer Seitenstraße der Detmolder Straße wohnt. Von der Stadt alleingelassen Die Anwohner fühlen sich mit ihrem Anliegen von der Stadt alleingelassen. Die Polizei sei zwar inzwischen häufiger vor Ort, doch sobald eine Zusammenkunft aufgelöst werde, sammeln sich die Autofans an einer anderen Stelle. Dennoch versuche die Polizei durch Kontrollen die Situation zu entschärfen, allerdings habe das städtische Ordnungsamt wenig Interesse an einer Problemlösung, so der Eindruck der Anwohner. Die Arbeitsgemeinschaft fordert, dass die Stadt konsequent durchgreift. Die Seitenstraßen zu Anliegerstraßen zu machen und die Parkplätze entlang der Detmolder Straße durch Barrikaden nachts zu versperren, sind Vorschläge der Anwohner. &bdquo;Es würde bestimmt auch etwas bringen, wenn auf der Detmolder Straße von 22 bis sechs UhrTempolimit 30 wäre", bringt Jens Anton ein. &bdquo;Durch solche Maßnahmen hätte die Polizei wenigstens die Handhabe, etwas zu unternehmen." Tuner-Szene zeigt Gesprächsbereitschaft Zum Termin auf dem Lucky-Bike-Parkplatz waren auch Angehörige der Tuner-Szene gekommen und zeigten damit Redebereitschaft. &bdquo;Von Hupenkonzerten und quietschenden Reifen halten wir auch nichts", sagt Jan Schaal und macht damit deutlich, dass sich die Paderborner Tuning-Szene von den Unruhestiftern distanziert. &bdquo;Diejenigen, die hier Rennen um die Blocks fahren, haben ortsfremde Kennzeichen oder Leihwagen, die gehören nicht zu unserer Szene." Worin jedoch das Problem bestehe, sich auf dem Parkplatz von Burger-King zu treffen, verstehe Schaal nicht. &bdquo;Wir haben das mit dem Geschäftsführer abgesprochen." Beide Parteien sind sich einig, dass ein Kompromiss gefunden werden muss. Gerade in der aktuellen Situation, in der es wenig andere Freizeitangebote gibt, erfreuen sich die nächtlichen Treffs besonderer Beliebtheit - allerdings zum Leidwesen der Anwohner.

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