Zwei Paderborner Firmen perfektionieren das Streaming

Paderborn/Bad Lippspringe. Gefühlt sind die Jahres-Kick-Off-Veranstaltungen der AFV Medienproduktion und von Lean Pro noch nicht lange her. Die Terminkalender waren voll, die Auftragslage gut und zahlreiche Projekte in Planung. "Und dann erreichte das Coronavirus Europa und sämtliche Aufträge, Projekte und Veranstaltungen wurden auf Eis gelegt", sagt André Weihrauch, Inhaber der AFV Medien. "Von heute auf morgen stand das Geschäft still" "Von heute auf morgen stand unser Geschäft still", erinnert sich auch Lean-Pro-Geschäftsführer Joachim Flottmeier. Doch den Kopf in den Sand zu stecken, sei für beide Firmen keine Option gewesen. Zusammen haben sie in den vergangenen Wochen die Übertragung von Veranstaltungen im Internet perfektioniert und unterstützen namhafte Firmen in Ostwestfalen dabei, die Qualität der Videokonferenzen zu optimieren. Erste Anfragen von Berufsschulen liegen inzwischen ebenfalls vor. Während für Lean Pro als Service-Agentur rund um alle Belange für die Veranstaltungstechnik mit dem Lockdown im März von heute auf morgen alle Aufträge wegbrachen, konnten die Mitarbeiter der AFV Medien zumindest die noch laufenden Videoprojekte zu Ende bringen. &bdquo;Unsere Schwerpunkte liegen in der Produktion von Image- und Produktfilmen sowie Internetstreaming und Live-Übertragungen", erklärt Weihrauch. Lean Pro hingegen sei eher auf Licht und Ton spezialisiert sowie die Bühnen-Technik drum herum. Üblicherweise haben beide Firmen im Jahr jeweils zwischen 400 und 600 Projekte. Schon öfter haben sie das ein oder andere gemeinsam realisiert. Mit dem Lock-Down herrschte Auftragsflaute Doch mit dem Lock-Down herrschte Auftragsflaute. Weihrauch und Flottmeier mussten für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit beantragen. "Die Goodbeats, eine Band mit der wir schon vorher zusammen gearbeitet haben, kamen dann auf uns zu und fragten, ob wir ein Konzert von ihnen als Stream auf die Beine stellen könnten", sagt Flottmeier. "Auf einer professionellen Bühne in unserem Lager und mit der Kamera- und Streaming-Technik von AFV haben wir also ein Konzert aufgezeichnet." Bis heute wurde diese Bühne nicht abgebaut. Mittlerweile haben Weihrauch und Flottmeier rund 30 solcher Projekte realisiert. Der Höhepunkt bisher: Libori Digital. "Der Aufwand war enorm: Neun Tage lang haben wir drei Bühnen hier im Lager bespielt", sagt Weihrauch. Unter anderem 19 Bands und fünf Kapellen seien vor dem provisorischen Bierbrunnen aufgetreten - stets unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Doch der Aufwand habe sich gelohnt: 50.000 Benutzer verfolgten den Stream im Internet. Im Streaming liegt die Zukunft Doch die beiden betonen: "Reich wird man davon nicht." Dennoch sind sie der Meinung, dass im Streaming ein großer Teil der Zukunft liegt. "Während der Corona-Pandemie haben vor allem Firmen festgestellt, wie wichtig eine gute Hardware für eine gelungene Video-Konferenz ist", sagt Weihrauch. Als neuen Geschäftszweig stehen AFV und Lean Pro Firmen bei der Anschaffung und Ausstattung beratend zur Seite, oder installieren ihre Geräte leihweise in den Unternehmen. "Da auch Homeschooling in den vergangenen Wochen häufig vorgekommen ist, haben wir auch Anfragen einiger Schulen vorliegen", sagt Weihrauch. Damit in Zukunft der Stream oder die Konferenz über die üblichen Medien wie Skype, Zoom oder Teams einwandfrei laufe. Für Wahlkampf-Veranstaltungen oder Seminare der Kreishandwerkerschaft wurden sie ebenfalls engagiert. Für die Veranstaltungsbranche sehen Flottmeier und Weihrauch den Trend zu sogenannten Hybridveranstaltungen. Konzerte oder Events, die mit Zuschauern vor Ort stattfinden, aber auch im Internet gestreamt werden können. Doch zunächst hoffen sie, dass der Veranstaltungskalender bald wieder gefüllt ist.

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