Paderborn

Erneut Polizei-Kontrollen: Rund 300 Autos bei Treffen der Tuningszene

Bis zu 400 Menschen versammeln sich am Wochenende an der Detmolder Straße in Paderborn. Ein Auto stellen die Beamten wegen schwerer technischer Mängel sicher.

Immer wieder muss die Polizei in den vergangenen Wochen bei Treffen der Tuningszene einschreiten. (Archivfoto) | © Marc Köppelmann

27.07.2020 | 27.07.2020, 20:46

Paderborn. Treffen der Tuningszene haben am Wochenende wieder nächtliche Lärmbelästigungen verursacht. Im Umfeld gab es zahlreiche Verkehrsverstöße. Die Polizei war  im Einsatz und traf rund 30 Maßnahmen gegen Beteiligte. Ein Auto stellten die Beamten wegen schwerer technischer Mängel sicher. Laut Polizei stifteten einige der zahlreichen Zuschauer die Fahrer zu verbotenen Fahrmanövern an. In beiden Nächten kam es wie schon in den vergangenen Wochen zu Beschwerden von Anwohnern.

Im Laufe des Freitagabends stellten die Einsatzkräfte bis 21.30 Uhr kaum getunte Fahrzeuge an der Detmolder Straße fest. Am Pohlweg auf dem Parkplatz am Uni-Sportgelände sei dann der Zulauf von Szeneanhängern deutlich angestiegen. In größeren Fahrzeugkolonnen fuhren die Teilnehmer anschließend zur Detmolder Straße, wo ab 23.30 Uhr viele Parkplätze voll belegt waren.

Laut Polizeischätzungen waren etwa 300 Fahrzeuge und über 400 Personen vor Ort. Einige Autofahrer erzeugten unter dem Jubel des Publikums Lärm durch Hupen und quietschende Reifen, andere hatten auf den Parkplätzen die Musikanlagen ihrer abgestellten Fahrzeuge laut aufgedreht. In der Nacht zu Samstag war der Zulauf geringer. Die Parkplätze waren abermals von getunten Fahrzeugen frequentiert und die Polizei stelle ständige Fahrbewegungen verbunden mit Lärmstörungen fest.

Sechs Anzeigen und mehrere Verwarnungsgelder

Die Maßnahmenbilanz der beiden Einsatztage: Sechs Anzeigen verhängte die Polizei gegen Lärmverursacher, vier wegen technischer Mängel. Für zehn Verstöße forderten die Beamten Verwarnungsgelder bis 55 Euro. Sechs Geschwindigkeitsverstöße wurden mit Lasergeräten festgestellt und sofort geahndet.

Ein junger Fahrer, erst seit einer Woche 18 Jahre alt, fuhr Samstag gegen Mitternacht auf dem Berliner Ring in Richtung Herbert-Schwiete-Ring. Bei erlaubten 60 km/h innerhalb geschlossener Ortschaft betrug die Geschwindigkeit seines Audi A7, in dem vier weitere Personen mitfuhren, 96 km/h. Ihn erwartet ein Bußgeld über 160 Euro, zwei Punkte sowie einen Monat Fahrverbot. Während der Kontrolle des 18-Jährigen näherte sich ein 3er BMW älteren Baujahres auf dem Berliner Ring.

Technische Mängel und fehlender Führerschein

Der 24-jährige Fahrer hatte missbräuchlich Nebelscheinwerfer eingeschaltet. Er wurde gestoppt und bei der anschließenden Kontrolle stellten die Einsatzkräfte fest, dass der BMW erhebliche Mängel aufwies: Bremsen ohne vollständige Funktion, gelockerte teils fehlende Schweller und Kühlerverkleidung sowie veränderte Bereifung und Motorleistung. Das Fahrzeug stellten die Polizisten sicher und ließen es zur Erstellung eines technischen Gutachtens abschleppen. Der Fahrer muss jetzt mit einem Bußgeld rechnen und die Kosten der polizeilichen Maßnahmen einschließlich des Gutachtens erstatten.

Ein 27-jähriger Mercedesfahrer fiel auf der Detmolder Straße auf, weil er lediglich das Standlicht eingeschaltet hatte. Er wurde angehalten und konnte keinen Führerschein vorweisen. Die Fahrerlaubnis war ihm entzogen worden. Der 25-jährige Fahrzeughalter saß angetrunken auf dem Beifahrersitz. Er habe den 27-jährigen fahren lassen, da dieser nüchtern sei, so seine Äußerung. Ganz nüchtern war der Fahrer allerdings nicht. Der Alkoholtest lag nur geringfügig unterhalb des Grenzwerts. Gegen Fahrer und Halter wurden Strafverfahren eingeleitet.