Paderborn. Länger als zunächst angekündigt bleibt die Paderborner Jugendherberge geschlossen. Während das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) im Mai noch von einer Wiedereröffnung nach den Sommerferien ausgegangen ist, verschiebt sich der Termin nun auf das kommende Jahr. Unter den aktuellen Bedingungen sei eine Wiederaufnahme des Betriebs ab Januar 2021 geplant, teilt das DJH mit.
Damit gehört der Standort in der Heiersburg zu zwölf der insgesamt 29 Jugendherbergen in Westfalen-Lippe, die wegen der Corona-Pandemie vorerst dicht bleiben. "Aufgrund der Krise kommen kaum Schulklassen und Gruppen, die an den betroffenen Standorten bis zu 80 Prozent der Belegung ausmachen", wird Guido Kaltenbach, Geschäftsführer der Jugendherbergen in Westfalen-Lippe, in einer Mitteilung zitiert. "Die Buchungen für 2021 sehen bisher gut aus. Wir gehen fest davon aus, im nächsten Jahr wieder durchzustarten."
Rettungsschirm für Jugendherbergen
2020 sei der Betrieb der zwölf Jugendherbergen aber wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Das zweite Haus im Kreis Paderborn ist von der zeitweiligen Schließung nicht betroffen. Die Herberge in der Wewelsburg empfängt seit Ende Mai wieder Übernachtungsgäste.
Nach jetzigem Stand seien die Jugendherbergen nicht in ihrer Existenz bedroht, so das DJH. "Es handelt sich ausdrücklich um temporäre Schließungen, um noch größere wirtschaftliche Schäden abzuwenden." Einnahmeverluste für den Zeitraum bis Ende August würden durch einen Rettungsschirm des Landes NRW abgefedert.
"Wir warten auf das Startsignal, die Anträge auf weitere Billigkeitsleistungen des Landes vorzubereiten, um die Einnahmeverluste ab September bis Dezember 2020 zu kompensieren", heißt es weiter. Zudem prüfe das Deutsche Jugendherbergswerk, ob es Bundesmittel erhalten kann. Zusätzliche Maßnahmen seien Kurzarbeit und ein Investitionsstopp.