Anwohner genervt: Badegäste an Paderborner Seen sorgen für Parkchaos

Paderborn-Schloß Neuhaus/Sande. Die Anwohner des Habichtsees in Schloß Neuhaus und des Lippesees in Sande haben es satt, dass die Idylle vor ihrer Haustür an sonnigen Tagen zum Alptraum wird. Sie befürchten eine Wiederholung der Ereignisse von Pfingsten mit Parkchaos und offenbar unpassendem Verhalten. "Die Menschen in Sande machen das nicht mehr mit", sagte Markus Mertens (CDU) im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus/Sande. Seine Fraktion im Paderborner Stadtrat fordert deshalb ein Gesamtkonzept mit Absprachen zwischen Ordnungsamt, Polizei und der Politik. Lippesee und Habichtsee seien Schätze, sagte Paderborns Ordnungsamtsleiter Udo Olschewski. Doch bei schönem Wetter würden alle öffentlichen Plätze zu Hotspots. Als Gründe für die Massen zu Pfingsten nannte er die Corona-Lockerungen sowie die reduzierten Kapazitäten des Rolandsbads und des jetzt auch wieder geöffneten Waldbads aufgrund weiterhin geltender Corona-Beschränkungen. Am Habichtsee nahm die Polizei insgesamt elf Verstöße (unter anderem wegen Grillens und Ruhestörung) auf, am Lippesee waren es 17 (auch wegen Grillens oder Verstoßens gegen die Coronaschutzverordnung). Die Vorfälle habe es vor allem abends gegeben, sagte Olschewski, als seine Mitarbeiter der Boss-Wache nicht mehr im Einsatz waren. Regelmäßige Kontrollen Am Habichtsee werde viel kontrolliert, sagte Olschewski. So sei am vergangenen Freitag bereits mittags die erste Politesse im Einsatz gewesen. Verkehrsverstöße durch falsches Parken gebe es dabei jedoch nicht unbedingt am Habichtsweg, sondern an der Husarenstraße, wo ein Knöllchen unter Umständen 55 Euro koste. Überprüfungen von scheinbar ortsfremden Fahrzeugen mit Kennzeichen BI, GT oder LIP hätten dabei ergeben, dass es etwa Studenten mit Zweitwohnsitz Paderborn seien, deren Autos jedoch im Heimatkreis angemeldet seien. Was das Verhalten der Menschen am Habichtsee betreffe, so seien welche trotz Badeverbots im Wasser gewesen. Verstöße gegen die Corona-Abstandsregeln seien aber nicht aufgefallen. Ordnungsamtschef: Stellplätze reichen nicht aus Eindeutig gebrochen worden seien die Corona-Regeln am Pfingstmontag am Lippesee, sagte Olschewski. Zwischenzeitlich war der Parkplatz neben der Strandbar so überfüllt, dass ihn Mitarbeiter der Boss-Wache, des Straßen- und Brückenamtes und der Polizei für mehrere Stunden sperrten. Zum Parken am Lippesse, sagte der Ordnungsamtchef ganz klar, dass die Stellplätze "nicht ausreichen". Hinzu komme, dass Parkverstöße auf privaten Flächen vom Ordnungsamt nicht geahndet werden könnten. Ein Gesamtparkkonzept auf Basis der Lippesee-Rahmenplanung befinde sich in Arbeit. Zusatzflächen auf dem Dorfplatz Thomas Jürgenschellert vom Stadtplanungsamt sagte, dass es demnächst an heißen Tagen einen Test gibt, bei dem ein Teil des Sander Dorfplatzes abgesperrt wird, um die Lage als temporärer Parkplatz zu entschärfen. Auch die Gesamtanzahl an Stellplätzen soll erhöht werden. "Für die Spitzenzeiten werden wir aber nie genügend Parkplätze haben", sagte Jürgenschellert. Robert Siemensmeyer (CDU) aus Sande war erfreut über Olschewskis Bestätigung, dass die Parkflächen am Lippesee nicht ausreichten. Er fordert ein Parkplatz- und Verkehrskonzept für Sande. Dies habe Priorität und sei nötig, da die vorhandene Infrastruktur des Lippesees mit der Entwicklung nicht mitgehalten habe. "Ein Hotspot" an heißen Tagen Die CDU begrüße die positive Freizeitentwicklung am See - doch an heißen Tagen sei es ein echter Hotspot, was die Zahl der Menschen betreffe. Pfingsten sei dafür ein Beispiel gewesen - mit enormen Menschenmengen trotz Corona. Da werde überall geparkt, ob in öffentlichen Bereichen wie dem Dorfplatz oder auf privaten Flächen. "Es ist uns bewusst, dass Sie oft vor Ort sind", sagte Susanne Meiche (CDU) aus Schloß Neuhaus in Richtung Olschewski. Wenn sich die Pfingst-Ereignisse wiederholten, bekämen die Anwohner aber ein großes Problem. Damit meinte sie die offenen Feuer oder auch nächtliche Sachbeschädigungen. &bdquo;Es ist teilweise schlimm zu beobachten, wie sich mancher Zeitgenosse benimmt. Grölen, Alkoholexzesse, offene Feuer, Urinieren, Vermüllen im Bereich der Wald- und Uferbereiche und vor allem des Sandstrandes sind leider an der Tagesordnung", erklärte sie im Vorfeld in einer Pressemitteilung.

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