Paderborn

Was die Paderborner Fußgängerzone so besonders macht

In einem Architektur-Buch wird die Einkaufszone in einem Atemzug mit Bereichen in europäischen Großstädten genannt.

Die Paderborner Fußgängerzone wird zusammen mit anderen Zonen europäischer Städte genannt. | © Stadt Paderborn

27.04.2020 | 27.04.2020, 06:30

Paderborn. Die innerstädtische Fußgängerzone als Erlebnisraum, als Ort, der viele Menschen zusammenbringt: Wie wichtig diese für europäische Städte typischen Bereiche sind, zeigt sich laut einer Pressemitteilung aktuell ganz besonders. Nachdem die Geschäfte etwa an der Westernstraße als Haupteinkaufsmeile in Paderborn wieder öffnen durften, kehrte wieder Leben ein und die Passanten belebten ihre Fußgängerzone rasch wieder.

Dass Fußgängerzonen in europäischen Städten in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg einen Aufschwung erlebten und einem stetigen Wandeln unterlagen, macht jetzt Ulrich Brinkmann in seinem jüngst erschienenen Buch „Achtung vor dem Blumenkübel! – Die Fußgängerzone als Element des Städtebaus. Ansichtspostkarten in Ost- und Westdeutschland 1949 bis 1989" anschaulich deutlich. Brinkmann wurde 1970 in Paderborn geboren und arbeitet seit dem Jahr 2000 als Redakteur der Berliner Architekturzeitschrift „Bauwelt".

"Der stadträumliche Inbegriff von Paderborn"

In seinem Werk räumt er Paderborn viel Raum ein: „Die Westernstraße ist für mich der stadträumliche Inbegriff von Paderborn. Vor allem die Neugestaltung um die letzte Jahrtausendwende bewerte ich sehr positiv. Damals verschwand das aus der Mode geratene rot-graue Querstreifenpflaster aus den Siebzigerjahren und mit ihm die zeittypische Möblierung des einstigen Straßenraums – lediglich ein paar der nicht so richtig groß gewordenen Bäume aus den frühen Tagen der Fußgängerzone Westernstraße sowie die roten Pflasterstufen am Marienplatz haben diese Umgestaltung überdauert", sagt der Wahl-Berliner.

Redakteur Ulrich Brinkmann würdigt auch Paderborn in seinem neuen Buch. - © privat
Redakteur Ulrich Brinkmann würdigt auch Paderborn in seinem neuen Buch. | © privat

Darüber, dass die Paderborner Fußgängerzone in diesem Buch mit Reproduktionen vieler historischer Postkarten großen Raum einnimmt, freut sich die Technische Beigeordnete der Stadt, Claudia Warnecke: „Städtebaulich handelt es sich hier um einen ganz zentralen Bereich, der viele Funktionen in sich vereint und vielen Interessen dienen muss. Da lohnt es sich, die Meinung eines Experten von außen zu hören." Auch der Citymanager Heiko Appelbaum ist stolz darauf, dass es die Paderborner Westernstraße geschafft hat, in einem Atemzug mit Fußgängerzonen anderer europäischer Großstädte genannt zu werden. „Unsere Innenstadt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr dynamisch entwickelt. Wenn man das heutige Bild mit dem aus den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts vergleicht, hat sich städtebaulich viel positiv entwickelt. Und diese Entwicklung geht mit der Umgestaltung der Königsplätze in den nächsten Jahren weiter", betont Appelbaum.

Persönliche Buchvorstellung in Paderborn

In der zweiten Jahreshälfte wird Ulrich Brinkmann sein Buch persönlich in Paderborn vorstellen. Dazu ist eine Podiumsdiskussion zum Thema Fußgängerzone und Städtebau geplant. Seine Publikation „Achtung vor dem Blumenkübel! – Die Fußgängerzone als Element des Städtebaus. Ansichtspostkarten in Ost- und Westdeutschland 1949 bis 1989" ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.