
Paderborn. Lange wurde diskutiert, Anfang März ging das Projekt für den neuen Paderborner Hauptbahnhof dann auf die Zielgerade. Ausgebremst wurden die Entscheidungen im Rat von der Coronakrise. Wie geht die Stadt nun vor? Und was bedeutet der Ausfall von Ausschuss- und Ratssitzungen für andere Großbauprojekte wie auf dem Alanbrooke-Areal?
Wie Pressesprecher Jens Reinhardt mitteilt, ist der Neubau des Hauptbahnhofs unter den beteiligten Parteien abgestimmt. Die Umsetzung, also auch ein Baustart, könne erst nach entsprechender Beschlussfassung aller relevanten Entscheidungsgremien, für die Stadt Paderborn durch den Rat, erfolgen.
Auch die weitere Planung des Parkhauses an der Bahnhofstraße liegt teilweise auf Eis. "Die Pläne sollten im März in einer gemeinsamen Sitzung des Betriebs- und Bauausschusses besprochen werden", berichtet Dietmar Regener, stellvertretender Leiter des ASP. Zudem sollte Anfang April die Fassadengestaltung mit dem mobilen Baukulturbeirat diskutiert werden. "Wir brauchen für die nächsten Schritte politische Entscheidungen, sonst können wir nicht weitermachen", so Regener. Es gebe dennoch Arbeiten, die derzeit stattfinden. Technische Vorplanungen seien möglich. So plane man zurzeit Flächen für Photovoltaikanlagen und E-Auto-Ladesäulen ein.
Keine Dringlichkeitsbeschlüsse vorgesehen
Für die ehemalige Dempsey Kaserne wird, so Jens Reinhardt, derzeit ein Wettbewerb durchgeführt. Die Preisgerichtssitzung sei für den 19. Mai vorgesehen. Derzeit müsse vom vereinbarten Verfahren noch nicht abgewichen werden. Da es sich um ein Verfahren nach den Richtlinien der Architektenkammer NRW handele, müsse hierüber zu gegebener Zeit in Abstimmung mit der Kammer entschieden werden.
In Bezug auf weitere Großbauprojekte, bei denen Entscheidungen im Rat ausstehen, sagt Reinhardt: "Für Großprojekte sind keine Dringlichkeitsbeschlüsse vorgesehen."
Arbeiten im Alanbrooke-Quartier schreiten voran
Im Bereich des Alanbrooke-Quartiers schreiten die Arbeiten voran. Der Abtransport des Bodenmaterials vom Gelände beginnt am Montag, 30. März. Die ersten Transporte dauern voraussichtlich zwei Wochen an, wie die Stadt mitteilt.
Im ersten Schritt sollen ab Montag ganztägig rund 5.000 Kubikmeter Material abgefahren werden. Der unbelastete Boden werde auf kurzem Weg in der ehemaligen Tongrube an der Almeaue gegenüber dem Neubau des Höffner-Möbelhauses verfüllt. Hier entstehe eine neue Grünanlage mit einem Fuß- und Radweg parallel zur Paderborner Straße.
Die Rückbau- und Erschließungsarbeiten im Alanbrooke-Quartier schritten laut Presseinfo zügig voran. Im Rahmen des Rückbaus und der Geländefreimachung werden insgesamt 50 Gebäude mit rund 215.000 Kubikmetern umbautem Raum abgebrochen und 85.000 Quadratmeter versiegelte Fläche aufgenommen. Nur ein Teil der daraus gewonnenen Materialien könne auf der Fläche etwa als Unterbau wiederverwendet werden. In Abschnitten würden daher bis Mitte 2021 80.000 Kubikmeter Material von der Fläche abgefahren und wiederverwertet oder zwischengelagert.
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