Paderborn. Im Jahr 2019 ist die Einwohnerzahl der Stadt Paderborn um 912 Personen gestiegen. Dies entspreche einem Anstieg von 0,6 Prozent und damit ungefähr dem durchschnittlichen Wachstum der Jahre 2008 bis 2018, teilt die Stadt Paderborn in einer Pressemitteilung mit. 2018 war die Bevölkerungszahl demnach um 1.720 Einwohner angestiegen. Die Einwohnerzahl liege jetzt bei 153.334 Einwohnern. Die 150.000er Marke sei erstmals am 1. November 2016 überschritten worden.
Vor allem im ersten Quartal 2019 hätten sich noch viele Personen mit Zweitwohnsitz Paderborn aufgrund der Einführung der Zweitwohnungssteuer ab 1. Januar 2019 dazu entschlossen, in Paderborn ihren Erstwohnsitz anzumelden oder sich mit ihrem Zweitwohnsitz komplett abzumelden. Entsprechend sei die Zahl der gemeldeten Einwohner mit Nebenwohnsitz Paderborn von 4.399 Personen am 31. Dezember 2018 auf 2.286 Personen am 31.Dezember 2019 gefallen. Das sei ein Rückgang um 2.113 Personen bzw. 48 Prozent.
Unterschiedliche Entwicklung bei ausländischen Einwohnern
Im Gegensatz zu den Vorjahren habe die Zahl der ausländischen Mitbürger 2019 vergleichsweise wenig zum Wachstum beigetragen. Zurzeit leben nach Angaben der Stadt 18.877 Personen ohne deutschen Pass in Paderborn. Das seien 263 bzw. 1,4 Prozent mehr als am Jahresende 2018. Ihr Anteil an der Bevölkerung beträgt jetzt 12,3 Prozent (im Vorjahr 12,2 Prozent).
Am stärksten gestiegen sei die Zahl der Mitbürger aus Syrien um 175 auf 2.579 Personen. Damit stellen die Syrer im vierten Jahr die stärkste Gruppe von Ausländern in Paderborn: Sie hatten im November 2016 die türkische Gemeinschaft abgelöst. Aber auch aus Indien (plus 106, jetzt 681) und aus China (plus 84, jetzt 943) seien 2019 viele Menschen neu nach Paderborn gekommen. Am stärksten zurückgegangen sei die Zahl der Mitbürger aus Polen (minus 265, jetzt 1.411 Personen), was vor allem auf Registerbereinigungen im Nachgang zur Europawahl 2019 zurückzuführen sei.
Geburtenüberschuss sinkt leicht
Ein positives Ergebnis weise die "natürliche Bevölkerungsbewegung" auf. Dabei sei die Geburten-zahl mit 1.512 Babys geringfügig niedriger als im Vorjahr (im Vorjahr 1.525) gewesen. Da in den Vorjahren die Geburtenzahl höher ausgefallen sei, habe dies in den nächsten Jahren eine entspannende Auswirkung auf die Kindergärten und später eventuell auch auf die Grundschulen.
Die Zahl der Sterbefälle liege mit 1.293 (Vorjahr 1.298) wie in den vergangenen sechs Jahren über 1.200. Da immer mehr Menschen ein Alter über 80 Jahre erreichen, werde die Zahl der Sterbefälle in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter ansteigen. Aus Geburten und Sterbefällen ergebe sich ein natürlicher Saldo von plus 219 Personen (2018 plus 227, 2017 plus 338), ein niedrigerer Geburtenüberschuss wie in den fünf Vorjahren.
Leichtes Minus in einige Ortsteilen
Die sogenannten „Wanderungen" trugen auch durch den erwähnten Wohnsitzwechsel stärker zum Bevölkerungswachstum bei. Dabei war die Zahl der 10.302 Zuzüge (2018: 10.036) höher als im Vorjahr. Die Fortzugszahl war mit 9.609 Personen deutlich höher als in 2018 (8.543). Beide zusammen ergaben einen Wanderungsgewinn von plus 693 Personen (2017 plus 1.493, 2017 plus 129). Die Zuzüge und der Wanderungsgewinn seien vor allem am Jahresanfang 2019 noch beeinflusst von den Ummeldungen ehemaliger Zweitwohnsitze in Erstwohnsitze gewesen.
Den stärksten Zuwachs unter den Stadtteilen hatte demnach 2019 vor allem die Kernstadt (plus 1.043), gefolgt von Marienloh (plus 64), Wewer (plus 34) und Sande (plus 21). Dagegen schrumpften Schloß Neuhaus (minus 101), Elsen (minus 97) und Dahl (minus 45), während Neuenbeken (minus 3) und Benhausen (minus 4) weitgehend stagnierten.
Innerhalb der Altersgruppen seien unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen. Reduziert habe sich 2019 im Vergleich zu 2018 trotz des Bevölkerungswachstums die Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren (minus 2,5 Prozent) sowie der unter 3-Jährigen (minus 2,3 Prozent). Alle anderen Altersgruppen wuchsen oder stagnierten. Am stärksten sei der Zuwachs bei den Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren mit plus 4,9 Prozent und bei den jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren (plus 2,4 Prozent). Aber auch die Zahl der Kinder im Kindergartenalter von drei bis fünf Jahren (plus 3,7 Prozent) habe deutlich zugenommen.