Erste Zählung: So viele Besucher hat die Paderborner City wirklich

Paderborn. Ein Laserscanner an der Westernstraße misst seit Ende September, wie viele Passanten täglich in der Innenstadt unterwegs sind. Nach rund drei Monaten liefern die erhobenen Daten erste Erkenntnisse, von denen unter anderem auch der Einzelhandel profitieren soll. Der Laserscanner ist an dem Gebäude an der Westernstraße 2 angebracht, in dem sich die Buchhandlung Thalia und das Juweliergeschäft Christ befinden. Rund um die Uhr zählt der Scanner die Besucher, jeden Tag im Monat. Erfasst und aufbereitet werden die so gewonnen Daten durch das Unternehmen Hystreet. "Für uns ist das ein unglaublich hilfreiches Tool", sagt Citymanager Heiko Appelbaum. Bisher habe man oft nur auf ungefähre Schätzungen zurückgreifen können, was die Besucherzahlen in der City betrifft. Nun gebe es eine valide und objektive Datengrundlage, die man analysieren und anhand derer man gezielte Entscheidungen treffen könne. Welcher war der besucherstärkste Tag? So liefere der Datensatz bereits nach wenigen Wochen einige interessante Erkenntnisse. Der laut Hystreet am stärksten besuchte Monat war der Dezember mit insgesamt mehr als 1,13 Millionen Besuchern, wobei zu berücksichtigen ist, dass Menschen, die den Laserscanner mehrfach passieren jedes Mal neu gezählt werden. Im Oktober 2019 waren es rund 870.000 Passanten, im November 777.000 gezählte Besucher. Die stärksten Tage sind in der Regel die Samstage. Am meisten los war in der Innenstadt - wenig überraschend - am Samstag vor Weihnachten: Fast 80.000 Besucher drängten sich am 21. Dezember durch die Fußgängerzone, deutlich mehr als an vergleichbaren Samstagen. Die meisten kamen zwischen 15 und 18 Uhr, wahrscheinlich auf der Suche nach letzten Weihnachtsgeschenken und -besorgungen. Doch trotz dieses Ansturms kurz vor Weihnachten gehe die Entwicklung eher in die andere Richtung: "Wir erkennen an den Daten, dass sich das Weihnachtsgeschäft verlängert und eher immer weiter in den November hineinverlagert", sagt Appelbaum. Früher seien die letzten beiden Wochen vor Weihnachten die stärksten für den Einzelhandel gewesen; inzwischen beginne das Weihnachtsgeschäft schon Ende November. So werden die verkaufsoffenen Sonntage angenommen Besonders interessant sei für die Werbegemeinschaft auch die Frage, wie gut die unterschiedlichen Aktionstage wie das LateNight Shopping oder verkaufsoffene Sonntage angenommen werden. "Bisher konnten wir da immer nur einen subjektiven Eindruck an den Tagen selbst gewinnen, ob in der Innenstadt gefühlt mehr los ist als sonst", sagt Appelbaum. Doch nun liefere Hystreet hierzu auch verlässliche Daten. So seien beispielsweise beim verkaufsoffenen Sonntag am 27. Oktober insgesamt mehr als 36.000 Besucher - und damit potenzielle Kunden - gemessen worden; die meisten davon zwischen 14 und 16 Uhr. An den anderen Sonntagen im Oktober bummelten im Durchschnitt nur rund 8.000 Menschen durch die Innenstadt; im Durchschnitt waren es pro Tag im Oktober rund 28.000 Besucher. Was sich in Zukunft ändern soll "Wir sehen daran, dass die verkaufsoffenen Sonntage sehr gut angenommen werden und für den Einzelhandel enorm wichtig sind", sagt Appelbaum. Die Anzahl der Tage mit Late-Night-Shopping dagegen solle reduziert werden, so sein Vorschlag. Im Oktober und Dezember konnten die Paderborner jeweils an einem Samstag, im November auch an einem Freitag bis 22 Uhr shoppen. Doch die Daten würden zeigen, dass das Angebot zwar angenommen, aber vor allem in den späten Abendstunden nicht mehr so stark genutzt werde. An den entsprechenden Tagen liegt der Höhepunkt der Besucherzahlen jeweils am späten Nachmittag; ab etwa 20 Uhr geht die Zahl deutlich zurück. Gemeinsam mit dem Einzelhandel sollen die Daten jetzt ausführlich diskutiert und entsprechende Konsequenzen daraus gezogen werden. Die Lasermessung durch Hystreet läuft derweil erst einmal weiter, hofft Appelbaum: "Richtig spannend wird es ja im zweiten Jahr der Messung, wenn wir Vergleichsdaten haben."

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