Paderborn-Schloß Neuhaus. Es ist ein Sinnesrausch in drei Dimensionen: Kreise und Quadrate formen sich zu fantastischen Bildern und tanzen dank modernster Technik über die Fassade des Neuhäuser Schlosses. Die spektakuläre Premiere des Schloss-Leuchtens hat mehr als nur etwa hundert Besucher verdient: Dank eines Videomappings, bei dem eine vorab am Computer entworfene Geschichte punktgenau auf Fassaden projiziert werden kann, verschmelzen historische Fakten und Fiktion miteinander und nehmen die wetterfesten Gäste, die dem Regenwetter am Freitagabend trotzen, mit auf eine Reise durch die Geschichte des Neuhäuser Wahrzeichens.
Sechs Wochen haben Matthias Strobl und sein „The Night Lab"-Team aus Bielefeld an der Umsetzung des ersten großen Schloss-Leuchtens gefeilt: „Das Neuhäuser Schloss eignet sich bestens für diese Projektion. Es hat eine helle Fassade und vergleichsweise wenig Fensterfläche". Zwei große Beamer – zehnmal heller als die für den Privatgebrauch – verwandeln das Schloss schließlich in die „größte und schönste Leinwand der Region", wie Christian Stork, Geschäftsführer der Schlosspark- und Lippesee-Gesellschaft, bereits vorab versprochen hat.
Fächer, Fackeln und Flammenwerfer
Neben Farben, Formen, Wappen, Effekten und Bildern auf der Fassade sorgen zum Abschluss des 25. Schloss-Sommers die Feuerjonglage mit Fächern, Fackeln und Flammenwerfen des Teams „Feuer und Bewegung", die riesigen Seifenblasen des „Bubble-Zauber"-Teams sowie „Die Beleuchter" für staunende Blicke bei Groß und Klein. Der fantastisch poetische Walk-Act erhellt neben hunderten Lampen und zahlreichen Projektoren, die die Architektur des Schlosses hervorheben, das Dunkel mit Laternen, Miniaturwelten aus Licht und ruhiger Musik, bevor der zweite Höhepunkt des Abends übernimmt.
Beim Musikprojekt „TriTube" von Uli Lettermann (Saxofon und Klavier) und Eddi Kleinschnittger (Schlagzeug und Perkussion) mitten im Torbogen des Schlosses verschmelzen analoges Musikerhandwerk und digitale YouTube-Welt miteinander. Sie musizieren allein, zu zweit und vor allem mit digitalen Partnern aus dem Internet, die auf der Schlossbühne erscheinen. Stork: „Das Wetter hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Besucherzahlen lagen am Freitag hinter dem, was wir uns vorgestellt haben." Das Ambiente, die Shows und der Walk-Act „waren aber großartig" und hätten die Besucher beeindruckt.
Wer am Freitag aufgrund des Regens dem Schloss-Leuchten fernblieb, bekommt am Samstag eine zweite Chance. Ab 18 Uhr wird die Fassade wieder angestrahlt, auch das Programm drumherum findet erneut statt. Und vielleicht spielt dann auch das Wetter etwas mehr mit.