Paderborn. Der Sommer ist fast vorbei. In den vergangenen Monaten aber schlug in manchen Kommunen die Diskussion über fehlende Schwimmmeister in den Freibädern hohe Wellen. Im Rolandsbad und im Waldbad jedoch hat es ebenso wie in den Paderborner Hallenbädern keinerlei Einschränkungen gegeben. Das wird auch im Jahr 2020 – unabhängig von der Wetterlage – so bleiben. Diese gute Nachricht hatte Stefan Schumann am Donnerstagabend im Ausschuss für Sport und Freizeit und Betriebsausschuss Bäder parat.
„Wir liegen im kommenden Jahr im Stellenplan im Soll", sagte der Betriebsleiter der Paderborner Bäderbetriebe. Nachdem in diesem Jahr fünf von insgesamt 25 Stellen für Fachkräfte nicht besetzt gewesen seien, habe man zwei Kräfte bereits eingestellt. Zudem würden nun drei Auszubildende nach dem Abschluss ihrer Lehre übernommen. Ein weiterer „Azubi", der zunächst durch die Prüfung gefallen sei, könne diese im Februar 2020 wiederholen.
Betrieb nur durch Überstunden zu gewährleisten
„Bis zu 70 Prozent der Auszubildenden fallen durch", berichtete Schumann von den hohen Anforderungen an einen Schwimmmeister. Dieser sei als Beruf mit Früh- und Spätschichten sowie Wochenend- und Feiertagsdiensten nicht unbedingt populär. So wären bei der Stadt zuletzt auf zwei Ausbildungsplätze für den „Fachangestellten für Bäderbetriebe" lediglich sechs Bewerbungen eingegangen. Diese Erfahrungen würden auch andere Städte immer wieder machen. Aktuell seien in Deutschland im Bäderbereich 4.600 Stellen für Fachkräfte unbesetzt.
Schumann dankte ausdrücklich den Kollegen, die durch die Übernahme von zusätzlichen Wochenenddiensten und die Ableistung von Überstunden den Betrieb in diesem Jahr gesichert hätten: „Nur durch diesen Einsatz konnten wir Schließungen verhindern".
Der Betriebsleiter beantwortete im Ausschuss eine entsprechende Anfrage der CDU-Fraktion und erwähnte auch, dass inzwischen sogar Schwimmmeister durch die Zusage einer übertariflicher Bezahlung abgeworben werden würden. Das könne und werde sich die Stadt Paderborn jedoch nicht leisten.
