Der Marktmeister hat zu Libori alle Hände voll zu tun

Paderborn. Gestresst, unruhig, das Smartphone am Ohr. Und ein kleines bisschen genervt. So stellt man sich vielleicht einen Marktmeister vor, der beim Libori-Fest dafür zuständig ist, dass auf der Kirmesmeile, am Pottmarkt und in der City jeden Tag aufs Neue alles rund läuft. Doch weit gefehlt. Matthias Amediek wirkt nicht nur aufgeräumt und entspannt, er ist es auch. &bdquo;Die Zeit der schlaflosen Nächte, in denen ich Zettel oder Emails schreibe, um bloß nichts zu vergessen, die ist jetzt passé", sagt der 33-Jährige und lacht. Für ihn und seine beiden Mitarbeiter Jürgen Klenke und Sandra Hinz ist mit dem Libori-Auftakt der größte Stress erst mal vorbei. Doch bis zum vergangenen Samstag gab es ordentlich was zu tun. Vor allem die Vorbereitung des Aufbaus von Ständen und Fahrgeschäften verlangt Präzision. 1.042 Bewerber für Libori 1.042 Interessenten haben sich bei der Stadt für dieses Liborifest mit Ständen und Fahrgeschäften beworben. Zum Zug kamen 154 Schausteller und 153 Marktbeschicker. &bdquo;Bei der Auswahl, die politisch beschlossen wird, geht es nach Attraktivität. Wir haben die Besten und der Großteil kommt bereits seit Jahren. Wir versuchen aber auch, jedes Jahr ein paar neuen Bewerbern eine Chance zu geben." Diesmal sind das beispielsweise Anbieter von Frozen Joghurt, Wraps oder Schinken. Wer letztlich wo stehen wird, das wird im Frühjahr festgelegt. Warum gepuzzelt wird Zwei Wochen vor Libori wird mit Vertretern der Beschicker vor Ort geschaut, ob es mit den eingezeichneten Ständen auf den Plätzen passen kann. Ob es aber wirklich hinhaut, das zeigt sich erst beim Aufbau am Mittwoch vor Libori. &bdquo;Das ist schon sportlich", lacht Matthias Amediek. Dann klingelt sein Handy im Minutentakt. Wo genau stehe ich?, fragt ein Beschicker. Kann ich noch einen Kühlwagen aufstellen?, will ein anderer wissen. Ist Platz für einen Warencontainer? &bdquo;Manche Stände sind über den Winter gewachsen", sagt der Marktmeister schmunzelnd. Sie sind größer als im Antrag angegeben, sodass aufs Neue gepuzzelt werden muss. Der Chef zuckt mit den Schultern: &bdquo;Es wird halt irgendwie passend gemacht". Und auch am Liboriberg ist oft Millimeterarbeit angesagt. 132 Seiten Sicherheitskonzept Für Matthias Amediek, der die Nachfolge von Rudi Totzeck antrat, ist es das zweite Libori-Fest als Marktmeister. Selbstverständlich ist er auch für Herbstlibori, Lunapark und Weihnachtsmarkt zuständig, aber Libori ist das &bdquo;Highlight". Inzwischen hat er das ein oder andere Detail verändert. So macht der Marktmeister an Libori keinen Schritt mehr ohne sein iPad, das den direkten Zugriff auf alle wichtigen Daten ermöglicht. Zuvor wurde stets ein Wust an Papier mitgeschleppt, allein das Sicherheitskonzept umfasst 132 Seiten. Am Pottmarkt bekamen die Beschicker erstmals Auffahrtskarten mit individuellen Zeiten. Weil dort bis mittags Wochenmarkt ist, gab es sonst schon mal ein kleines Ab- und Anfahrt-Chaos. &bdquo;Das hat jetzt reibungslos geklappt, auch dank der Anregungen der Beschicker". Bänke werden demontiert Auch sonst war im Vorfeld des Festes vieles zu organisieren. Schilder, Mülltonnen, Bänke, Poller, Fahrradständer: Vor Libori wird in der City so einiges demontiert. Absprachen mit Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen für die Planung des Sicherheitskonzeptes standen ebenso an wie die Koordination von Strom- und Wasserhandwerkern. Jetzt, während der Festwoche, arbeitet Amedieks Team sowie das unterstützende Amt für Öffentlichkeitsarbeit täglich im Schichtbetrieb, um die gesamte Betriebszeit von 9 bis 24 Uhr abzudecken. Pannen oder Probleme hat’s bisher nicht gegeben, so dass Zeit für notwendige Besprechungen sowie Libori-Termine wie Ratsbummel oder den Gottesdienst mit Beschickern bleibt. &bdquo;Nach Libori ist vor Libori", sagt Mattias Amedick, der schon die Festwoche 2020 vorbereitet. Aber erst mal stehen am Sonntag noch das Feuerwerk und der nächtliche Abbau an. Danach wird eine Last von ihm abfallen. &bdquo;Es macht viel Spaß. Aber ich bin froh, wenn dann alles gut gelaufen ist."

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