Aufbau: Am Liboriberg nimmt das Paderborner Libori-Fest schon Gestalt an

Paderborn. Stunde um Stunde wachsen auf den Parkplätzen am Liboriberg die Metallgerüste in die Höhe, Hammerschlag auf Hammerschlag nimmt Paderborns größtes Volksfest mehr Gestalt an. Seit Montag werkeln fleißige Hände unter anderem an Musikexpress, Wasser- und Geisterbahn. Das Riesenrad hingegen steht schon ein paar Tage. "Wir bauen zuerst auf, weil wir die größten Teile haben", erklärt Riesenrad-Betreiber Markus Wilhelm. Auch wenn die Attraktion fertig ausschaut, können sich Wilhelm und seine Mitarbeiter nicht bis zur Eröffnung am Samstag, 27. Juli, zurücklehnen. "Bis dahin haben wir noch Einiges zu tun", sagt der Hannoveraner. Unter anderem überprüfen die Schausteller, ob auch alle Lämpchen funktionieren. "Unser Riesenrad ist ja von allen Seiten zu sehen, da wollen wir, dass alles schön leuchtet", erklärt Wilhelm. Im Prinzip sei das wie die Kontrolle der Lichterkette zu Weihnachten - nur in einem etwas größeren Ausmaß. "Ich habe nie alle Lämpchen gezählt, aber mehr als 80.000 werden es sein." Auf dem oberen Liboriberg laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Der Aufbau sei dort besonders schwierig, weiß Marktmeister Matthias Amediek: "Wir haben selten zwei große Fahrgeschäfte nebeneinander." Das sei Millimeterarbeit. "Erschrecker" findet die Geisterbahn häufig vor Ort "Es ist sehr, sehr eng hier", bestätigt Martin Blume, der mit seinem Team am Montag mit dem Aufbau begonnen hat, "wir müssen bis zur Regenrinne des angrenzenden Gebäudes bauen". Das ist nicht die einzige Herausforderung. "Heute Morgen hatten wir noch mit ein paar parkenden Autos zu kämpfen", berichtet er. Dabei seien die Parkplätze schon gesperrt gewesen. Trotzdem laufe alles nach Zeitplan. "Wir werden bis Donnerstag brauchen, aber Dienstagmittag wird man schon erkennen, dass es eine geschlossene Halle wird", erklärt er. Die Geister zögen jedoch erst am Abend ein. 50 Effekte gehörten zur weltgrößten mobilen Geisterbahn, wie Blume erklärt. "Wir erschrecken zusätzlich noch mit Live-Akteuren." Diese "Erschrecker" finde die Münchner Firma häufig vor Ort. In der Domstadt sei er jedoch noch auf der Suche nach Menschen, "die den Paderbornern das Fürchten lehren wollen", so Blume. Direkt neben der Geisterbahn ist bereits ein hüfthoher Metallaufbau zu sehen. "Den nennt man Sohle", erläutert August Schneider. Darauf werde das 220.000-Liter-Bassin errichtet. "Deshalb muss alles schnurgerade sein." Die Pflastersteine, auf denen die Wasserbahn stehen soll, ist aber alles andere als eben. "Die großen Pyramiden da haben wir deshalb extra für Paderborn bauen lassen", sagt er und deutet auf Metallkegel, die die Konstruktion tragen und den abschüssigen Untergrund ausgleichen. "Bei jeder Kirmes kommt die Bauabnahme" So wird bei der Abnahme am Freitag vor Libori sicher alles glatt gehen. Dann nämlich kontrollieren Bauordnungsamt, Feuerwehr, Ordnungsamt und der Bereich Marktwesen der Stadt, ob alle Fahrgeschäfte gemäß Baubuch aufgestellt worden seien, erklärt Amediek. Schausteller August Schneider erklärt, was das bedeutet: "Im Baubuch steht alles zur Statik drin." Zu seiner Wasserbahn alleine gebe es neun Regelwerke. Die schrieben zum Beispiel vor, wo Splinte gelegt oder Seile platziert werden müssten. "Bei jeder Kirmes und jedem Volksfest kommt die Bauabnahme." In den vergangenen Jahren hatte die Kommission - wenn überhaupt - nur wenig auszusetzen, weiß Amediek. Da sei vielleicht mal die Norm einer Tritthöhe über- oder unterschritten worden: "Kleinigkeiten". In den kommenden Tagen sprießen am Liboriberg immer mehr Fahrgeschäfte und Kirmesbuden aus dem Boden. Am Mittwoch werden Liboriberg und Le-Mans-Wall deshalb nach dem Berufsverkehr um etwa 9 Uhr gesperrt. Bereits am Dienstagabend soll die Baustelle am Neuhäuser Tor wieder offen sein, wie Lea Giesen, bei der Stadt zuständig für Baustellen-Kommunikation, auf Anfrage von nw.de mitteilt. Am Mittwoch beginnen außerdem die Vorbereitungen für den Pottmarkt rund um den Dom.

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