Paderborn. Kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Ländern auf dem Grill, eine lange Kuchentheke für den süßen Zahn und Kinder, die sich bei Musik an der aufgestellten Torwand versuchen. Beim Sommerfest des Vereins Deutsch-Ausländisches Freundschaftskomitee (DAF) ging es Samstag auf dem Kleingartengelände an der Wollmarktstraße ganz fröhlich zu.
Obwohl es nach den Plänen der Stadt das letzte Fest dieser Art sein könnte. Denn die Stadt hat den 115 Vereinsmitgliedern für die 48 Parzellen schriftlich zum 30. September eine Kündigung ausgesprochen. Wie berichtet, will die Stadt die neue Brücke über die Bahngleise neben den Standort der jetzigen Brücke errichten. Wegen der geplanten neuen Trasse müssen die drei Flurstücke der Kleingartenbesitzer im sogenannten Grabeland weichen.

Doch Aufgeben ist für die Mitglieder aus 15 Nationen keine Lösung. "Wir hoffen, dass das Fest auch im nächsten Jahr stattfinden wird", sagt Ljubica Halilovic mit einer gehörigen Portion Optimismus. Jetzt genieße man erst mal die Gemeinschaft und das schöne Wetter. Ähnlich positiv äußert sich auch der Vorsitzende des DAF. „Wir haben vom Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen die Zusage eines Weiternutzungsrechts, bis die Stadt eine endgültige Aussage trifft", sagt Nermin Omerinovic.
Hoffen auf einen Kompromiss und die Deutsche Bahn
Der Vereinschef hofft jetzt auf das kommende Gespräch mit der Stadt. Es könne auch sein, dass nur die erste Reihe an der Bahnhofstraße von der Kündigung betroffen sein werde, sagt Omerinovic – wie andere auch – zumindest auf einen Kompromiss. Kassenwart Ender Yazici hofft, „mit der Stadt Details regeln zu können. Wir sind kompromissbereit."
Und da gibt es ja auch noch die Deutsche Bahn. So spekulieren die Kleingärtner auch darauf, dass die Bahn den Plänen der Stadt nicht zustimmt und das Bauamt dann einen anderen Plan ins Auge fassen muss.
So oder so: Klein bei geben wollen die Kleingärtner nicht. Sollte es bei der Kündigung des Geländes bleiben, erwartet Rainer Rings, dass die Stadt dem Verein eine Ersatzfläche anbietet. Das habe es schließlich bei einem ähnlichen Fall schon einmal gegeben.
Das DAF leistet seit 1983 ein Stück Integrationsarbeit in Paderborn. Denn von den 115 Mitgliedern haben rund die Hälfte einen Migrationshintergrund. Vor ein paar Jahren wurde der Verein mit dem ersten Integrationspreis der Stadt Paderborn ausgezeichnet. Der Pachtvertrag mit der Stadt existiert seit dem Jahr 1984. Nach dem Wunsch der Vereinsmitglieder könnte er gerne so weiterlaufen.